Rhein-Neckar, 06. Februar 2014. (red/pm) Die Partei „Die Linke“ will im Rhein-Neckar-Kreis das Sozialticket einführen.
Information der Linken Weinheim:
„Für die Weinheimer Linken gilt Heidelberg in Sachen soziale Mobilität als Vorbild. Denn dort gibt es seit Jahresbeginn ein Sozialticket für arme Menschen zwischen 18 und 59 Jahren“, berichtete Kreisrat Carsten Labudda beim Linken Stammtisch. Im Gegensatz zu Mannheim, wo arme Menschen zum Preis von 5,00 Euro pro Monat zwei Fünferblöcke Einzelfahrscheine für die Großwabe Mannheim erwerben können, ist in Heidelberg nur der Erwerb von Zeitkarten möglich – und zwar in drei Varianten:
- Jahreskarte „Jedermann“ persönlich für die Großwabe Heidelberg. Eigenanteil 24,05 Euro/Monat
- Monatskarte „Jedermann“ persönlich für die Großwabe Heidelberg. Eigenanteil 31,35 Euro/Monat
- Jahreskarte „Rhein-Neckar-Ticket“. Mit dieser Karte kann man im gesamten Verbundgebiet des VRN fahren. Hier beträgt der Eigenanteil monatlich 40,40 Euro.
Die Differenz zu den regulären Fahrpreisen trägt die Stadt Heidelberg. Dafür wurden in den städtischen Haushalt für das Jahr 2014 Mittel in Höhe von 536.000 Euro eingestellt. Ganz im Gegensatz zum Rhein-Neckar Kreis, in dem es bis heute noch keinerlei ÖPNV-Vergünstigungen für arme Menschen gibt. Denn bisher hat die Kreistagsmehrheit von CDU, Freien Wählern und FDP hartnäckig sogar die probeweise Einführung eines Sozialtickets verweigert.
Aber auch die SPD verfolgt die Einführung des Sozialtickets nur halbherzig, denn zur Einführung des Sozialtickets muss der Kreistag Mittel in den Haushalt einstellen – was beinhaltet, dass die Kreisumlage um 0,3 Punkte erhöht werden müsste. Doch dazu ist die SPD, die jedes Jahr gebetsmühlenartig die Senkung der Kreisumlage fordert, nicht bereit.
Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es dennoch: Im Sozialausschuss haben sich alle im Kreistag vertretenen Fraktionen und Gruppen mit der Verwaltung einvernehmlich darauf verständigt, dass es im Rahmen der ersten Sitzung des Sozialausschusses nach der Kreistagswahl, also am 07. Oktober 2014, zum Thema „Sozialticket“ eine Anhörung von Vertretern der Städte Heidelberg und Mannheim, des VRN sowie eines Landkreises, in dem ein Sozialticket bereits eingeführt ist, geben soll.
Die Anhörung soll ergebnisoffen und noch ohne Beschlussfassung in der Sache sein. Der Landrat, Stefan Dallinger, hat dies auf der Sitzung des Kreistages im Dezember 2013 bekräftigt. Die Linke will nicht nur deshalb gestärkt in den neuen Kreistag einziehen, damit Mobilität für arme Menschen auch im Rhein-Neckar-Kreis leichter möglich sein wird.
Mehr Infos: http://linke-bw.de/kv-hd/.“