Rhein-Neckar/Stuttgart, 05. Dezember 2014. (red/pro) Schlappe für Thomas Strobl und auch den Mannheimer Kreisvorsitzenden Nikolas Löbl – der hatte mit der jungen Union klar den Heilbronner Bundestagsabgeordneten als Ministerpräsidentenkandidat unterstützt. Nach Medieninformationen hat Landtagspräsident Guido Wolf aber mit 4.000 Stimmen Vorsprung klar die Mitgliederbefragung für sich entschieden.
Von Hardy Prothmann
Und erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Guido Wolf hat sich nach Informationen der Bild-Zeitung und des SWR klar als Spitzenkandidat der Südwest-CDU durchgesetzt. Von den rund 69.000 CDU-Mitgliedern sollen demnach rund 35.000 ihre Stimme abgegeben haben, das wären 51 Prozent. Davon sollen wiederum 19.560 ihre Stimme Wolf gegeben haben, das sind rund 55,9 Prozent. Auf Strobl entfallen 44,1 Prozent.
Noch ist das Ergebnis nicht offiziell. Wenn es das wird, ist der nächste Termin der 24. Januar, dann soll der Spitzenkandidat auf dem Parteitag der CDU am 24. Januar 2015 gekürt werden.
Thomas Strobl ist an seinem eigenen Vorschlag gescheitert. Der Schwiegersohn von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hatte die Mitgliederbefragung ins Spiel gebracht. Strobl ist stellvertretender Vorsitzender der Bundespartei und der Bundestagsfraktion und war unter dem früheren Ministerpräsidenten Stefan Mappus Generalsekretär.
Beim ersten Auftritt der sechs Regionalkonferenzen zur Präsentation der Kandidaten wirkte Herr Strobl zu glatt. Das Lager um den Mannheimer Stadtrat Nikolas Löbel, der neuer Kreisvorsitzender der CDU Mannheim ist, machte mehr Krach als das Lager von Wolf, aber schon in Sinsheim war eine Mehrheit für Wolf zu erkennen, was freilich von vielen Medien genau andersherum berichtet worden war.
Herr Wolf (53) ist studierter Jurist und war Landrat des Landkreises Tuttlingen. In seiner Freizeit schreibt er Gedichte auf Schwäbisch. Er gilt als Vertrauter des CDU-Bundesvorsitzenden Volker Kauder.
Löbel versucht sich aktuell auch in Sachen Mitgliederbeteiligung. Die Mannheimer CDU-Mitglieder werden befragt, ob sie eine BUGA 23 in Mannheim unterstützen. Die Umfrage ist allerdings eine Farce, weil sich Stadt und Gemeinderat an das Ergebnis eines wenn auch knappen Bürgerentscheids halten müssen. Sollte sich die CDU-Fraktion bei einem Votum der Mitglieder gegen das Ergebnis stellen, wäre das ein Affront gegen eine direktdemokratische Entscheidung und damit das Gegenteil von “Mitmach-Demokratie”.