Wiesloch/Rhein-Neckar, 05. Oktober 2015. (red/pm) Die Kreissporthalle in Wiesloch bleibt weiterhin Notunterkunft für Flüchtlinge. Vorraussichtlich kommen ab Donnerstag weitere 96 alleinstehende Männer hinzu. Damit ist die Sporthalle vollständig belegt. Wie Stefan Becker, der Leiter des Ordnungsamts, ankündigt, müsse der Kreis vermutlich bald auch weitere Turnhallen und „sonstige kommunale Einrichtungen“ beanspruchen.
Information des Landratsamtes Rhein-Neckar-Kreis:
„Die Kreissporthalle beim Zentrum Beruflicher Schulen in Wiesloch bleibt weiterhin Notunterkunft für Flüchtlinge. Darüber informierte jetzt der Leiter des Ordnungsamtes des Landratsamts Rhein-Neckar-Kreis, Stefan Becker, die Öffentlichkeit. Dies sei den nach wie vor stark ansteigenden Zugangszahlen und kurzfristig weiteren Zuweisungen geschuldet.
Bereits seit Mitte August 2015 sind in der Sporthalle am Berufsschulzentrum in der Trägerschaft des Rhein-Neckar-Kreises rund 140 Asyl suchende Menschen untergebracht. Voraussichtlich ab dem 08. Oktober 2015 kommen weitere 96 alleinstehende Männer hinzu. Damit sind die in der Kreissporthalle zur Verfügung stehenden Plätze vollständig belegt.
„Die einzelnen Parzellen mit Stockbetten und Spinde sind bereits vorbereitet“, so Becker weiter „und auch der Caterer und Sicherheitsdienst sind über die erweiterte Belegung informiert.“ Der Rhein-Neckar-Kreis sei zwar intensiv auf der Suche nach alternativen Unterbringungsmöglichkeiten, damit die Kreissporthalle möglichst bald wieder für den Schul- und Vereinssport frei wird, bisher aber nicht fündig geworden.
Weitere Turnhallen werden voraussichtlich belegt
„Sollte der vom Land für Oktober angekündigte Gesamtzugang von 1.138 Asylbewerbern im Kreis tatsächlich ankommen und wir kurzfristig nicht genügend Unterbringungsplätze bereitstellen können, bleibt wohl keine andere Möglichkeit, als weitere Kreissporthallen und sonstige kommunale Einrichtungen in Anspruch zu nehmen“, sagt Stefan Becker.
„Wir führen Gespräche in alle Richtungen und hoffen, weitere leerstehenden Objekte, die schnell bezogen und nicht noch zuvor aufwändig umgebaut oder saniert werden müssen, für die Unterbringung der in Not geratenen Menschen zu finden.“
„Danke an alle ehrenamtliche Helferinnen und Helfer“
Der Wieslocher Bürgermeister Ludwig Sauer ist über die weitere Belegung der Kreissporthalle nicht glücklich, hat diese aber aufgrund der starken Zugänge schon vermutet. Dem Landkreis habe man gleich nach der Belegung der Sporthalle im August ein Gelände im Gewerbegebiet „Auwiesen“ angeboten, auf dem Anfang Dezember eine vom Landratsamt bereits in Auftrag gegebene Container-Anlage errichtet wird.
Mit dieser Maßnahme hofft man seitens der Stadt darauf, dass die Kreissporthalle bald wieder dem Schul- und Vereinssport zur Verfügung gestellt werden kann. Der Dank von Bürgermeister Sauer gehe im Besonderen auch an das Netzwerk Asyl, das mit über 250 Ehrenamtlichen im Einsatz ist. Auch auf die Hilfe und das Verständnis aus der Bevölkerung könne man in Wiesloch voll zählen.
„Wir danken der Stadt Wiesloch und allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. Sie sind wertvolle Partner bei der Betreuung der Flüchtlinge, die in Wiesloch untergebracht sind“, lobte der Leiter des Kreisordnungsamtes das Engagement vor Ort.“