
Gut gelaunt: Der Künstler George Mirenes stellt im Alten Rathaus aus und verbreitet zusammen mit seiner Frau gute Laune.
Guten Tag!
Heddesheim, 05. Juli 2011. Unter dem Titel „Fließende Formen in Bild und Stein“ eröffnete am vergangenen Sonntag, 03. Juli 2011, der Heddesheimer Kunstverein die Ausstellung des Mannheimer Künstlers George Mirenes. Gut 50 Besucher begeisterten sich für eine abwechslungsreiche Ausstellung.
Von Sabine Prothmann
Er sieht aus wie ein Künstler. Das schwarze Haar fällt fast auf die Schultern, er trägt den obligatorischen Hut, das schwarze Sakko, ausgefallene Ringe an den Fingern.
Dazu kommt – wie Veronika Drop, Vorsitzende des Kunstvereins Heddesheim, in ihrer Laudatio betonte, der klangvolle Name – George Mirenes – da kann man doch nur Künstler werden.
Nur gut, dass all-€™ dieser Schein noch mit Können gepaart ist – denn er kann was, der Sohn eines Spaniers und einer Französin, der 1956 in Paris geboren wurde.
Zwischen 1975 und 1979 studierte er Kunst und Bildhauerei in Paris,- 1980 ging er nach Heidelberg und eröffnete dort ein Atelier. Heute hat er sein Atelier und seine Galerie in Mannheim und hofft dort bald sein eigenes kleines Bistro zu eröffnen, erfahren die Ausstellungsbesucher von Veronika Drop.
Kunst und leiblicher Genuss – sicher eine gelungene Kombination. Noch sind behördliche Hindernisse zu überwinden, aber er schon seine genauen Vorstellungen, klein und fein soll es werden.
Mirenes hat sich keinem bestimmten Stil verschrieben wie die 23 ausgestellten Bilder und zehn Skulpturen eindringlich bezeugen.
Es sind die Kontraste, die sie vereinen. Die Farben, die Formen, die Linien. In den Bildern ebenso wie in den Skulpturen.
Mattes trifft auf Glänzendes, Ruhiges auf Wildes.Kräftige, satte Farben auf zarte Töne.
Seine bevorzugten Techniken sind Öl-Pastell-Mischtechnik, Acryl auf Leinwand und Aquarell.
Mirenes Bildhauerei wurde maßgeblich beeinflusst von einem Aufenthalt in Zimbabwe 1993 und der Zusammenarbeit mit den dortigen Künstlern. Hier lernte George Mirenes die Skulptur aus dem Stein zu befreien.
Den Stein mit Leben erfüllen
Seine Skulpturen bestechen durch die weichen runden Formen. „Er bringt Leben und Form in den harten, bizarren Stein“, sagt Drop.
Mirenes arbeitet mit Malachit, Marmor und immer wieder mit Serpentin. Es entstehen Skulpturen, die zum Angreifen geradezu einladen. Die in ihrem Ausdruck Naivität und Formschönheit miteinander verbinden wie in „Mutter und Kind“ oder in der „Möwe“. Ganz großartig, fast schon asiatisch anmutend, „Peine la amour“ in weißem Marmor.
„Es ist ein spannender Spaziergang für das Auge des Betrachters“, beschreibt Veronika Drop die Ansammlung seiner Kunstwerke.
Fast expressionistisch treffen die stürmischen Wellen auf die Klippen in dem Ölgemälde „Bretagne“, grau-weiße Gicht trifft auf kräftiges Rot.
Satte Farben begegnen dem Betrachter immer wieder, wie in den beiden abstrakten Bildern „Goldregen-orange“ und „Goldregen-rot“, aber auch in „Torero“ und „Tangotänzer“, hier kombiniert er kräftiges Gelb mit Rot und Schwarz – thematisch und farblich eine Reminiszenz an sein spanisches Erbe.
Kunstwerke wie pure Lebensfreude
„Für mich sind seine Kunstwerke pure Lebensfreude“, sagt Veronika Drop.
Diese Atmosphäre überträgt sich auf den Ausstellungsraum im Alten Rathaus. „Ein wirklich schönes Ambiente“, lobt ein Paar aus Mannheim, die sich als Mirenes Fans outen. „Bei uns zuhause hängen einige seiner Kunstwerke“, erzählen sie und haben auch noch lange nicht genug.
Einen guten Monat arbeitet er an den Skulpturen. Das braucht Zeit, erzählt der Künstler. Bei den Bildern kann man viel schneller eine Idee umsetzen.
Die Steinbearbeitung ist aufwendig. Zunächst wird die Form hervorgeholt, dann wird sie mit immer feinerem Schmirgelpapier bearbeitet. Um den Glanz auf dem jetzt matten Stein zu erzielen, wird er mit einem speziellen Fön auf 2000 Grad erhitzt. Bienenwachs wird aufgetragen und dann wird der Stein immer wieder und wieder poliert, beschreibt Mirenes den Schaffensprozess.
„Ich experimentiere mit Kunst“
In jüngeren Bildern arbeitet Mirenes auch mal „kleinteilig“. Miniaturen fügen sich in einem Rahmen zu einem Thema zusammen: Radierungen, Federzeichnungen, Aquarelle, Fotografien – „ich experimentiere mit Kunst“, sagt er.
Am Sonntag, den 17. Juli 2011, 14 bis 17 Uhr, kann man George Mirenes bei einem Live-Workshop in der Galerie im Alten Rathaus dabei zuschauen, wie er eine Skulptur entstehen lässt – das sollte man sich nicht entgehen lassen.
Öffnungszeiten der Ausstellung: Sonntags 14 bis 17 Uhr.
Viel Freude mit den Fotos!
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