Heidelberg/Rhein-Neckar, 05. Oktober 2012. (red/pm) Heidelberg hat die Weichen für die Stärkung des zeitgenössischen Tanzes in Baden-Württemberg gestellt. Am 02. Oktober gab der Gemeinderat grünes Licht für die Einrichtung eines Tanzproduktionszentrums und für ein biennales Tanzfestival. Das Tanzproduktionszentrum soll 2013 im Heidelberger Süden in einem an die Hebbelhalle angrenzenden Gebäude realisiert werden.
Information der Stadt Heidelberg:
“Mit der Einrichtung sind Instandsetzungskosten von 210.000 Euro verbunden. Mit dem Produktionszentrum Tanz will Heidelberg künftig den zeitgenössischen Tanz in Baden-Württemberg stärken. Vorgesehen ist, dass das Tanzproduktionszentrum durch eine Arbeitsgemeinschaft von städtischem Theater und freiem “Unterwegstheater” unter Leitung von Bernhard Fauser betrieben wird.
Die Kooperation zwischen einem Stadttheater und der freien Szene in dieser Form ist deutschlandweit einmalig. Sie gründet auf einer Initiative des Heidelberger Intendanten Holger Schultze, unterstützt von Oberbürgermeister Eckart Würzner und Kulturbürgermeister Joachim Gerner.
Würzner zeigte sich erfreut über das positive Votum des Gemeinderates: “Neben der Wiedereinrichtung der eigenen Sparte ‘Tanz’ unter der Leitung der niederländischen Choreografin Nanine Linning am Theater Heidelberg ist dies ein weiterer Schritt, um den zeitgenössischen Tanz von Heidelberg aus zu stärken und diese Kunstform einer größeren Bevölkerungsschicht zugänglich zu machen.“ Intendant Schultze sagte: “Es ist ein großartiges Zeichen des Gemeinderates, dass von Heidelberg aus ein wichtiges Bekenntnis zum zeitgenössischen Tanz ablegt wird.”
Mit einem Produktionszentrum Tanz sollen die Arbeitsbedingungen der Tanzszene durch bessere Auftritts- und Produktionsmöglichkeiten erheblich verbessert werden. Vorstellbar ist, dass Ensembles für einige Wochen nach Heidelberg kommen, um eine Produktion einzustudieren, die hier Premiere hat und dann an anderen Orten zur Aufführung kommt.
Daneben soll in Workshops und Meisterklassen die internationale Bandbreite des zeitgenössischen Tanzes studiert und vermittelt werden. Die Voraussetzungen für ein Produktionszentrum Tanz sind in Heidelberg angesichts der Initiative des Stadttheaters und durch die jahrelange Arbeit des Unterwegstheaters in der freien Szene sehr gut. Die Hebelhalle bietet die Voraussetzungen für einen schnellen Start. Der jährliche Mietzuschuss der Stadt beträgt 50.000 Euro. Tanzproduktionen sollen 2013 mit 30.000 Euro, ab 2014 mit jährlich 60.000 Euro bezuschusst werden.
Mit der Empfehlung für das Tanzproduktionszentrum hat der Kulturausschuss sich ebenfalls für die Einrichtung eines biennalen Tanzfestivals ausgesprochen, das erstmals 2014 in Heidelberg stattfinden soll. Kosten in Höhe von 50.000 Euro sind dafür veranschlagt.
Was die finanzielle Beteiligung des Landes an den Tanzprojekten angeht, wollen Heidelbergs Kulturbürgermeister Gerner und Intendant Schultze die Gespräche im November fortsetzen.”