Mannheim, 05. September 2014 (red/cb) Carolin Beez (17) ist seit dem 01. September Mitglied unserer Redaktion. Nachdem die Abiturientin im März die Schule beendet hat, leistet die Mannheimerin hier jetzt ein FSJ Kultur ab. Junge Menschen können sich für FSJ-Stellen im ganzen Land bewerben, um sich beruflich erstmal zu orientieren, bevor sie ein Studium beginnen oder eine Ausbildung machen.
Von Carolin Beez
Mir ging es wie den meisten Mitschülern meiner Abschlussklasse: Die Ratlosigkeit darüber, was man nach der Schule mit sich anfangen sollte, war ziemlich groß. Mittlerweile ziehen viele weg und studieren oder beginnen eine Ausbildung. Mir fiel und fällt es aber immer noch schwer, mich auf eine Sache fest zu legen. Also: Was tun?
Arbeit mit Menschen
Eins wusste ich. Und zwar: Ich will mit Menschen zusammenarbeiten und neue Menschen kennen lernen, neue Erfahrungen sammeln und das am liebsten in Verbindung von Theater und Musik. Aber eigentlich hatte ich keine Ahnung wie genau das jetzt aussehen soll. Da passt das FSJ Kultur der “Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung” perfekt dazu.
Zum Einen kann ich ein Jahr lang in ein Berufsfeld eintauchen, das mich zwar interessiert, ich aber vielleicht gar nicht in Erwägung gezogen hätte. Zum anderen bietet es mit den 26 Seminartagen eine Menge Angebote in Hinsicht auf Musik, Theater, Film und kreatives Schreiben. Und man lernt eine ganze Menge neuer Leute kennen. Alles in allem genau das, was ich wollte.
Als ich dann Rhenneckarblog.de als passende Einsatzstelle vorgeschlagen bekomme, muss ich zunächst einmal “googlen”, bin aber schnell begeistert von der Seite. Ich bin sogar regelrecht erschrocken darüber, dass ich mein Leben lang in Mannheim wohne und so wenig darüber informiert bin, was hier im Rhein-Neckar Kreis eigentlich so alles passiert.
Zum Vorstellungsgespräch kam ich dann erst einmal zum falschen Termin
Eine Woche bevor man mit mir gerechnet hatte, stand ich vor der Tür. Vielleicht zu meinem Vorteil. Die Tür öffnet sich. Mit offenem Mund starrt mich ein müder Chefredakteur an. Kurzerhand setzen wir uns in die Küche und ich stelle mich vor. Ob ich letztendlich auch in so guter Erinnerung geblieben wäre, wenn das Gespräch nur die eigentlich angedachten 20 Minuten gedauert hätte, bleibt offen.
In dem folgenden dreistündigen Gespräch wurde mir schnell klar, dass ich aus dem Jahr in dieser Einrichtung unglaublich viel mitnehmen würde. Die vielen Möglichkeiten, die einem von Hardy Prothmann geboten werden, erhält man sonst wahrscheinlich in keiner anderen Einsatzstelle. Schon jetzt, steht für mich ein Besuch beim Landtag in Stuttgart in Aussicht. Damit hatte ich nicht gerechnet.
Seit vergangenen Montag fuchse ich mich hier in die redaktionelle Arbeit ein. Und ich kann nur sagen, dass ich in den ersten vier Tagen mehr über die Politik unserer Umgebung gelernt habe, als in den ganzen acht Jahren auf dem Gymnasium. Gleichzeitig bin ich mir sicher: Das war noch nicht alles. Es gilt so viele Sachen zu verstehen, so viele Informationen korrekt zu verarbeiten, dazu die Technik, die Software, Fotografie, Termine – ganz schon viel auf einmal. Aber es macht Spaß und es wird.
Theater, Musik und Klavier zur Entspannung
Wenn ich meine Zeit nicht gerade hinter der Computertastatur verbringen oder auf Treffen mit Bürgermeistern und Stadträten sitzen werde, spiele ich mit größter Begeisterung Theater. Oder ich spiele Klavier. Entspannung muss schließlich sein. Außerdem habe ich eine Ausbildung zum Jugendleiter gemacht, die es mir ermöglicht, ehrenamtlich mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten.
Gut gestartet bin ich durch die freundliche Aufnahme ins Team (der Chef nennt mich “Redaktionsküken”) und ich kann im Rahmen meiner (wachsenden) Möglichkeiten alles machen – Chefsache heißt hier, dass man ein Thema im Griff hat, nicht, dass nur der Chef das machen darf. Das sorgt sicher für viele spannende Geschichten und ansonsten eine flache Hierarchie, was auch sehr angenehm ist.
Dadurch, dass ich als “angehende Journalistin” viele Kulturbetriebe besuchen kann, ist meine FSJ-Stelle sehr besonders, weil ich nicht nur ein Haus, sondern gleich viele kennenlerne.
Ich freue mich sehr über Rückmeldungen zu meinen Artikeln und Themenvorschläge – gerne auch von jungen Menschen. Einfach an redaktion@rheinneckarblog.de zu meinen Händen schreiben.
Und jetzt muss ich noch ein paar Nachrichten produzieren. Schönes Wochenende!!!