Walldorf/Wiesloch, 05. November 2019. (red/pm) Im Rahmen des Mobilitätspaktes Walldorf/Wiesloch hatten Bürgerinnen und Bürger sowie Pendlerinnen und Pendler vom 01. bis 31. Juli 2019 die Möglichkeit, über eine interaktive Karte im Internet eigene Ideen zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse im Wirtschaftsraum einzureichen und zusätzlich an einer Mobilitätsumfrage teilzunehmen. Die Umfrageergebnisse werden nun von den Projektbeteiligten ausgewertet. Mittels der Daten können Mobilitätsverhaltensmuster zukünftig strategisch im Mobilitätsmanagement berücksichtigt werden.
Information des Regierungspräsidiums Karlsruhe:
„An der Befragung nahmen 1.086 Personen teil. Haupterkenntnisse sind, dass das primäre Fortbewegungsmittel mit knapp 60% zwar das Auto ist, sich jedoch fast 70 Prozent der Befragten eine Alternative vorstellen können. Für mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer wäre demnach ein Umstieg auf den öffentlichen Nahverkehr denkbar. Weitere 30 Prozent der Befragten können sich grundsätzlich vorstellen, das Fahrrad zukünftig dem Auto vorzuziehen.
Die Umfrage brachte auch Erkenntnisse dazu, was verändert werden müsste, um alternative Verkehrsmittel attraktiver zu gestalten. Zur Erhöhung der Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs müsste sich laut Umfrage die Taktung erhöhen und die Anbindung, insbesondere durch Direktverbindungen, verbessern. Des Weiteren wären Änderungen in der Preisstruktur erforderlich. Kurzstrecken müssten preisgünstiger sein, Tarifgrenzen aufgehoben und das Jobticket-Angebot verbessert werden. Außerdem müssten die Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit des öffentlichen Nahverkehrs deutlich erhöht werden.
Weitere Forderungen zielen auf eine größere Kapazität und einen höheren Komfort des öffentlichen Nahverkehrs ab. Um das Fahrradfahren attraktiver zu gestalten, fordern zwei von drei Befragten ein besseres Radwegenetz. Zudem bräuchte es bessere Abstellmöglichkeiten und eine optimierte Infrastruktur in Unternehmen (Duschen, Umkleiden, Spinde). Die detaillierten Umfrageergebnisse sind ab heute auf der Homepage www.mobipakt-wa-wi.de einsehbar.
Bürgerinnen und Bürger haben viele Ideen
Im Zuge der Onlinebeteiligung haben Bürgerinnen und Bürger zudem rund 1.700 Ideen und Kommentare zur Verbesserung der verkehrlichen Situation im Wirtschaftsraum Walldorf/Wiesloch eingereicht. Über 6.000 Personen haben die Projekt-Homepage besucht; die eingestellten Maßnahmen, Ideen und Kommentare wurden fast 20.000 Mal mit einem „Like“ versehen.
Aufgrund der Vielzahl an Hinweisen konnte eine erste fachliche Einschätzung in Form eines Ampelsystems nicht, wie bisher angekündigt, bis Anfang Oktober 2019 abgeschlossen werden, sondern verschiebt sich auf Anfang 2020. Die Ergebnisse werden dann auf der Homepage veröffentlicht. Homepage und interaktive Karte sind weiterhin online einsehbar.
Daten im Überblick
Die Homepage www.mobipakt-wa-wi.de ist seit dem 01. Juli 2019 freigeschaltet.
Die kartenbasierte Onlineumfrage und der Fragebogen für Pendler waren vom 01. bis 31. Juli 2019 verfügbar. Die aufbereiteten Umfrageergebnisse werden ab heute auf der Homepage www.mobipakt-wa-wi.de einsehbar. Anfang 2020 werden erste Prüfungsergebnisse der eingegangenen Vorschläge und Hinweise auf der Homepage veröffentlicht.
Hintergrund
Die Region Walldorf/Wiesloch ist ein starker und wachsender Wirtschaftsraum. Entsprechend hoch ist die Region auch durch den Verkehr belastet. Um die verkehrliche Situation zu verbessern, haben das Land Baden-Württemberg und das Regierungspräsidium Karlsruhe gemeinsam mit dem Landkreis, den Kommunen, den Verkehrsbetrieben und der Wirtschaft eine Reihe von Maßnahmen für ein neues und zukunftsorientiertes Mobilitätskonzept erarbeitet.
Wesentlich ist dabei die Betrachtung aller Verkehrsträger: dem Öffentlichen Personennahverkehr, dem Straßenverkehr und dem Fuß- und Radverkehr sowie deren Vernetzung untereinander. Einen großen Stellenwert nimmt auch das betriebliche Mobilitätsmanagement der in Walldorf/Wiesloch ansässigen Firmen SAP, Heidelberger Druckmaschinen und MLP ein, da ein großer Teil des Verkehrs durch Pendlerströme verursacht wird.“