Ludwigshafen/Rhein-Neckar, 05. Februar 2015. (red) Die Bundespolizei bereitet sich ebenso wie das Polizeipräsidium Ludwigshafen auf einen Großeinsatz am Sonntag vor. Bislang hat die federführende Bundespolizei Kaiserslautern in Rheinland-Pfalz noch keine Erfahrung mit diesem “Klientel” – Hauptziel ist die Prävention.
Von Hardy Prothmann
Am Wochenende wird die Bundespolizei an allen Bahnhöfen, von denen aus Ludwigshafen/Mannheim erreicht werden können, die Präsenz verstärken. Das wird vor allem Saarbrücken, Kaiserslautern, Mainz, Koblenz, Speyer, Frankfurt, Karlsruhe betreffen, um nur die nahe gelegenen zu nennen.
Für uns ist das der erste Einsatz dieser Art, weil wir bislang keine Kundgebungen dieser Gruppe hatten,
sagt Hauptkommissar Stefan Heinar und Sprecher der Bundespolizei Kaiserslautern auf Anfrage.
Verstärkte Präsenz auf Bahnhöfen und in Zügen
Dort wird der Einsatz der Bundespolizisten koordiniert. Herr Heinar sagt auch:
Wir sind mit entsprechenden Kräften aufgestellt, um schon im Vorfeld ein Aufeinandertreffen von rechten und linken Gruppen zu verhindern. Für die Kollegen der Landespolizei ist der Einsatz aber sicherlich viel größer als für uns.
Die Polizeien führen jeweils eigene Lagezentren und tauschen sich über Verbindungsbeamte aus. Im Zweifel wird man sich per Amtshilfe gegenseitig unterstützen. Ansonsten sind die Zuständigkeiten getrennt – die Bundespolizei überwacht die Bahnhöfe und Züge, die Landespolizei ist für den Bahnhofsvorplatz, das Stadtgebiet und die Straßen zuständig. Im Visier haben die Beamten Personen der Hooligan-Szene, aber ebenso gewaltbereite Linksautonome.
Rosenmontag fordert die Bundespolizei mehr
Die Strategie wird ähnlich wie bei Fußballspielen sein – eine Trennung der Gruppen soll Krawalle verhindern. Beamte werden Gruppen in Zügen begleiten und vor Ort in Ludwigshafen wird sortiert: die einen nach recht, die anderen nach links:
Das wird für uns ein großer Einsatz – aber am Rosenmontag haben wir definitiv mehr Kräfte im Einsatz, um die “Verkehre” zu lenken. Insbesondere in Mainz am Hauptbahnhof wird sehr reger Betrieb herrschen, da müssen wir schauen, dass niemand ins Gleis fällt und die Abwicklung auf den Bahnsteigen reibungslos läuft.
Bei den Kundgebungen am Sonntag in Ludwigshafen werden rund 1.000 Hooligans und Sympathisanten bei der Kundgebung von “Gemeinsam stark Deutschland” erwartet. Bei weiteren sechs Demonstrationen werden bis zu 4.000 Menschen erwartet, die Präsenz gegen die Hooligan-Bewegung zeigen wollen. Auch die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat sich angekündigt.