Heidelberg/Walldorf, 05. Februar 2017. (red/pro) Das Gesundheitsamt im Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis tritt nach dem tragischen Todesfall eines Schülers aus Walldorf den im Netz kursierenden Gerüchten entgegen: Es gäbe kein „gefährliches, unbekanntes Virus“. Ein sechs Jahre alter Junge sei vergangene Woche wegen einer Grippeinfektion verstorben.
Das Kind ist an keinem unbekannten, tödlichen Virus verstorben. Für die Bevölkerung besteht somit keine besondere gesundheitliche Gefährdung,
sagte Dr. Andreas Welker, Arzt im Gesundheitsamt der Kreisbehörde.
Als medizinische Ursache des tragischen Einzelfalls konnte laut Landratsamt eine Infektion mit der saisonalen Grippe – Influenza Typ B – festgestellt werden, die aufgrund einer bakteriellen Zweitinfektion einen schweren Verlauf genommen habe. Dies hätten die Laboruntersuchungen des Universitätsklinikums Heidelberg ergeben.
Bei einer durch Viren geschwächten Lunge kann es zu einer zusätzlichen bakteriellen Infektion kommen,
erklärte der Amtsarzt. Dies sei eine seltene, aber bekannte Komplikation. Es gäbe keinen Zusammenhang mit einer Meningokokken Typ B-Infektion, die in Lindenfels (Kreis Bergstraße) zum Tod eines Kindes geführt habe.
Man sei sehr betroffen von dem Tod des Jungen. Die Anteilnahme gelte den Eltern und Angehörigen. Es handle sich um einen traurigen und tragischen Einzelfall.
Die Staatsanwaltschaft Heidelberg bestätigte die am Sonntag von uns exklusiv berichteten kriminalpolizeilichen Ermittlungen. Die Behörden untersuchen, ob ein Verschulden – von wem auch immer – am Tod des Kindes festzustellen sei. Die Mutter des Kindes soll zunächst mit dem Jungen im Universitätsklinikum gewesen sein, habe dann aber eine Behandlung verweigert. Möglicherweise könnte auch die Leiche, die im Klinikum obduziert worden sei, nachträglich beschlagnahmt werden.