
In Sachen Konversionsflächen gibt es viel zu debattieren – wie hier auf dem 2. Bürgerforum Konversion am 01. Dezember 2012 im Bürgerhaus N1.
Mannheim/Rhein-Neckar, 04. Dezember 2012. (red) Am Samstag hat das 2. Bürgerforum zum Thema Konversion im Stadthaus N1 stattgefunden. Rund 200 Besucherinnen und Besucher interessierten sich für die Veranstaltung von etwa drei Stunden. Sieben einzelne Workshops boten Vorträge und Diskussionen zu insgesamt zehn Einzelthemen. Sehr emotional wurde das Thema „Bundesgartenschau“ debattiert – beim Sport ging es gelassener zu.

Bürgerlicher Austausch im Foyer des Mannheimer Stadthauses N1.
Von Timo Tamm

Komplexer Prozess.
Bürgerbeteiligung funktioniert – ob nun emotional geführt wie beim Thema Bundesgartenschau, Grüngürtel und Wasser oder eher entspannt zur Sportstadt. Eine überwiegend inhaltlich-faktisch geführte Debatte gab es zum Thema Medienpark/Europäische Schule. Deutlich wird: Je unklarer die Themen sind, umso stärker schwingen Emotionen mit. Diese Prozesse sind sicherlich anstrengend, aber führen letztlich zu ausgereifteren Planungen und vermeiden Konflikte durch „Fakten schaffen“.
Hier handelt es sich nicht um einen Beteiligungs-, sondern um einen Teilhabeprozess
stellte Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz in einer abschließenden Pressekonferenz fest:
Die Ideenfindung, Konkretisierung und Entwicklung hängt entscheidend von den Impulsen der Zivilgesellschaft ab.
Lernprozess für alle

Die Zukunftslotsen sollen die Bürger/innen ehrenamtlich begleiten.
Für Veranstalter, Beteiligte sowie die Verwaltung ist diese Form der Bürgerbeteiligung mit einem Lernprozess verbunden. Dies wird im Laufe der dreistündigen Veranstaltung in der Form einer „Informationsmesse“ wiederholt deutlich. In den einstündigen Einzelveranstaltungen soll den Bürgern meist innerhalb einer halben Stunde der Stand der Dinge mitgeteilt werden. In der darauf folgenden verbleibenden halben Stunde ist der Zeitrahmen für Diskussionen meist sehr eingeschränkt. Die Bürger bringen ihre Anliegen teils recht unsachlich und emotional aufgeladen vor – kein Wunder, sie sind keine Präsentationsprofis und es gibt viele Befürchtungen.
Der Beauftragte für Konversion, Dr. Konrad Hummel, sagt:
Mit dem Forum liefern wir eine Art Zwischenbilanz über unsere bisherige Arbeit.
Komplexität der Konversion erfassen

Vorschläge und Ideen werden notiert
Die Komplexität des Konversionsprozesses über eine Fläche von 510 Hektar und den zahlreichen Planungschritten und -ebenen ist hoch. Durch fünf „Marken“ soll die Konversion greifbarer gemacht werden. Diese stehen für die Themenbereiche: Grün, Ingenieursmeile, Wohnen, Kultur und Energie. Die Marken wiederum sind in zehn Themenbereiche gegliedert: Grüngürtel, Wasserflächen, Medienpark, Europäische Schule, Bundesgartenschau, Sportstadt, ZeitStrom, Ingenieure, Energie sowie das Themenbündel „Arbeit, Handwerk & sozialer Zusammenhalt“. Insgesamt 19 Zukunftslotsen sollen als ehrenamtliche Vermittler ohne persönliche und Verbandsinteressen innerhalb dieser Marken moderieren. Das reicht dann bis zu Aufrufen im Themenbereich „Sport“:
Sie müssen sagen: Wir brauchen das.

Auch Vertreter von Wohngruppen, wie Günter Bergmann (Umbau e.V.), planen am Turley-Gelände mit.
Der Zukunftslotse Johannes Walter konstatiert zum Thema „Grün und Wasser“:
Ich bin positiv überrascht über das große Interesse.
Die Zukunftslotsin Sigrid Ensfellner stellte fest:
Beim Thema BUGA wird die Planungsebene nicht richtig verstanden. Vieles kann bis zur Entscheidung des Gemeinderats noch nicht fertig vorliegen.
Mit der Vorlage des Weißbuchs II an den Gemeinderat wird im Januar 2013 dann der nächste Schritt im Konversionsprozess gemacht. Das Weißbuch I „Offene Räume, starke Urbanität – Konversion und Bürgerbeteiligung in Mannheim“, die Studie zum Thema Energie blue_village_franklin sowie weitere Studien bzw. Dokumewntationen sind hier verfügbar.
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