Mannheim/Rhein-Neckar, 04. November 2016 (red/pro) Nach Hinweisen von Lesern, dass vermehrt tote Vögel im Stadtgebiet zu sehen seien, teilt die Stadt Mannheim auf Anfrage mit, dass die Veterinärbehörde dazu bislang keine Erkenntnisse hat.

Amsel. Foto: Andreas Trepte – Eigenes Werk, CC BY-SA 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=16110223
Die Stadt Mannheim weist auf Anfrage darauf hin, dass tote Vögel der Veterinärbehörde nur dann gemeldet werden sollten, wenn mehrere tote Tiere an derselben Stelle aufgefunden werden, also eine Häufung vorliege. Ansonsten könnten tote Kleinvögel auf Privatgrundstücken mit dem Hausmüll entsorgt oder auch vergraben werden. Im öffentlichen Bereich erfolgt grundsätzlich eine Entsorgung durch die Stadtreinigung.
Ob die Beobachtungen von Lesern also nur „zufällig“ sind oder tatsächlich ein Phänomen vorliegt, können wir redaktionell nicht beurteilen. Die Beobachtungen wurden in der Neckarstadt-West, Mühlauhafen und Innenstadt gemacht.
Die Naturschutzorganisation NABU weist allerdings aktuell darauf hin, dass es 2016 erneut ein massives „Amselsterben“ gebe:
In nur elf Tagen wurden dem NABU 611 Usutu-Verdachtsfälle aus Deutschland gemeldet [Update 18. Oktober: 1113 Meldungen!], eine bemerkenswert große Zahl im Vergleich zu etwa 400 Meldungen im Herbst 2011 beziehungsweise 1040 Meldungen im gesamten Ausbruchsjahr 2012.
Da ausreichende Informationen fehlen, ist also nicht klar, ob sich möglicherweise das Usutu-Virus in Mannheim insbesondere unter Amseln ausbreitet. Auch andere Vögel können betroffen sein. In Ludwigshafen gibt die örtliche NABU-Gruppe an, dass insbesondere Kleingärtner von verendeten Vögeln berichten. Insbesondere entlang des Rheins und des Neckars waren in der Vergangenheit hohe Todeszahlen von Amseln (Turdus merula) erfasst worden. Für den Menschen ist das Usutu-Virus bislang ungefährlich.
Nach dem Ausbruch der Vogelgrippe im Luisenpark ist nach dem Tierseuchenrecht eine Nachbeprobungen geplant. Die erste wird kommende Woche stattfinden.