Rhein-Neckar, 04. November 2013. (red) Mittlerweile verzeichnen wir über 6.700 „Gefällt mir“-Angaben unserer Facebook-Seiten durch Leserinnen und Lesern für die Ortsblogs und das Regionalblog unseres Blognetzwerks. Das gefällt uns natürlich auch sehr und wir sagen: Danke für die Aufmerksamkeit.
Von Hardy Prothmann
Das Heddesheimblog.de ging im Mai 2009 als erstes unserer Blogs an den Start, liegt aber, was die Zahl der Facebook-Fans (918) angeht, nur noch auf Platz 4. Platz 1 hält mit aktuell 2.120 Gefällt mir-Angaben das Rheinneckarblog.de, gefolgt vom Ladenburgblog.de mit 1.197 Gefällt mir-Angaben. Auf Platz 3 folgt das Weinheimblog.de mit 1.132 „Likes“. Zusammen mit den anderen Gemeinden im Landtagswahlkreis Weinheim sowie dem Viernheimblog.de sind das in Summe aktuell mehr als 6.700 Leserinnen und Leser, denen unsere Facebook-Seiten gefallen. (Hinweis: Alle Blogs finden Sie jeweils ob im Menü unter Nachbarschaft. Auf jeder Seite gibt es dann ein Facebook-Plugin.)
Zum Vergleich, der Mannheimer Morgen hat 7.891 Fans, die Weinheimer Nachrichten 5.949 und die Rhein-Neckar-Zeitung 7.151. Gegenüber den großen Zeitungsmedien stehen unsere noch jungen Angebote also in der Aufmerksamkeit der Leser/innen sehr gut da.
Social Media verändert den Journalismus
Social Media ist nicht mehr ganz neu, verändert sich aber – wir experimentieren, wie wir Facebook und Twitter sinnvoll in unsere journalistische Arbeit einbeziehen können. Soviel steht fest: Wir bekommen über diese Dienste sehr viele gute Hinweise auf Fakten und Themen durch die Leserinnen und Leser.
Bei unseren Live-Notizen aus den Gemeinderäten erhalten wir schon mal direkt im Chat Hinweise von Facebook-Nutzern, das eröffnet neue Dimensionen der „Live-Recherche“. Hier stehen wir auch mit anderen Lokalblogs aus dem Netzwerk istlokal.de im Austausch – sogar mit Zeitungen.
Als verantwortlicher Redakeur ich kritisiere zwar häufig die lokalen Medien, aber nicht als „Zeitungshasser“. Ich habe nichts gegen Zeitungen – nur was gegen schlecht gemachte. Wegen der hohen Qualität unserer Arbeit, werde ich auch immer wieder als Experte eingeladen – wie beispielsweise im vergangenen Herbst zu einer Tagung der Online-Chefs der ARD-Sendeanstalten in Mainz. Teilweise arbeiten Sender wie der NDR und mdr schon mit lokalen Blogs zusammen – mal schauen, ob das mit dem SWR auch irgendwann mal klappt. Außerdem liefern wir immer wieder anderen Medien zu, beispielsweise für Zeit.de oder Focus Online. Weiter sind wir Mitglied im bundesweiten Netzwerk von Lokalzeitungen bei istlokal.de und schreiben Fachartikel für wissenschaftliche Publikationen.
Die Facebook-Auftritte hatten wir aus Unwissenheit zunächst falsch angelegt – nämlich als eigene, „persönliche“ Accounts und nicht als Firmenseiten. Ende des Jahres 2012 haben wir dann alle auf Seiten umgestellt und die Accounts gelöscht – dabei haben wir zunächst rund 2.500 „Freunde“ verloren, ebenso die bis dahin geposteten Inhalte. Das ist ärgerlich, ließ sich aber nicht vermeiden. Diesen Schritt mussten wir machen, weil Facebook sich jederzeit vorbehält, Accounts, die nicht von realen Personen eingerichtet sind, zu löschen.
Vor-Ort-Berichterstattung
Geplant ist hingegen die Art der Auftritte: Jeder Ort hat sein eigenes Blog und seine eigene Facebookseite, weil wir überzeugt sind, dass die Identifizierung der Leser/innen mit „ihrem“ Ortsblog höher ist, als wenn wir nur eine Seite für alle anbieten würden. Entsprechend muss man die Zugriffszahlen und „Likes“ interpretieren: Die regionale Seite Rheinneckarblog.de führt mittlerweile vor dem Heddesheimblog.de, vor Ladenburgblog.de und Weinheimblog.de. Die anderen Ortsblogs entwickeln sich ebenfalls – aber hier analog zu der Themenfülle, die wir noch deutlich steigern wollen. Auf dem Rheinneckarblog.de finden auch Themen aus den Ortsblogs statt – wenn deren Bedeutung über den Ort hinausreicht. Entwicklungspotenzial haben alle Seiten – im Verhältnis gesehen natürlich am meisten das Rheinneckarblog durch das größere Einzugsgebiet.
Etwa 15-20 Prozent der Leser/innen klicken von Facebook aus auf unsere Artikel, die wir dort verlinken. Unser Schwerpunkt liegt in der lokalen Berichterstattung – unsere Themen werden aber auch sehr häufig bundesweit gelesen und debattiert, beispielsweise unser Artikel zu Abmahngefahren bei Facebook, der allein 3.300 Likes erhalten hat (und den Facebook-Nutzer dringend lesen sollten). Durch die Kommentarmöglichkeit bei Facebook ist die Zahl der Kommentare zu den eigentlichen Blog-Artikeln zurückgegangen, was bedauerlich ist. Da aber viele unserer Leser/innen auch Facebook nutzen, gleicht sich das hoffentlich aus.
Attraktive Zielgruppe
Sehr erfreulich ist das Alter unserer Leser/innen – das liegt laut Facebook-Statistik zwischen 23-47 Jahre. Damit sprechen wir im Vergleich zu Zeitungen (60+) ein sehr viel jüngeres Publikum an. Natürlich haben wir auch noch jüngere und ältere Leser. Unsere Leser/innen sind „etabliert“, das heißt, sind am Ortsgeschehen interessiert, haben Familie, sind in den Vereinen aktiv. Damit sind sie eine interessante Zielgruppe für unsere Werbekunden – über die Werbeeinnahmen wir das Geld, das wir für unsere Arbeit benötigen. Allerdings ist das nach wie vor eng – Sie können uns mit einem freiwilligen Abo unterstützen, aber auch mit Hinweisen an potenzielle Werbepartner, die doch bei uns werben sollten.
Auch auf Facebook gelten ähnliche Regeln wie bei den Blogs: Wir veröffentlichen Kommentare auf den Blogs nach Prüfung oder zensieren, wenn diese beleidigend oder „sinnfrei“ sind. Bei Facebook können wir das erst, wenn diese schon öffentlich sind. Bei unpassenden Kommentaren ermahnen wir, wird das nicht berücksichtigt, blockieren wir die Teilnehmer (aktuell sind das etwas mehr als 100 Personen). Da hier aber die allermeisten unter Klarnamen aktiv sind, sind auch die Kommentare meist qualitativ hochwertig, sprich, es werden Argumente und Thesen geäußert.
Ärgerlich sind immer wieder Versuche, unsere Facebook-Seiten für Werbung zu missbrauchen, indem Veranstaltungshinweise oder PR-Mitteilungen gepostet werden. Manchmal passiert das unbedacht, oft aber auch gezielt, weil jemand unsere Reichweite nutzen will. Hier machen wir unmissverständlich deutlich, dass wir „not amused“ sind, löschen die Inhalte und das Verhältnis zu solch dreisten Leuten ist, sagen wir mal, nicht das beste.
Twitter und Youtube
Über Twitter folgen uns rund 1.500 Menschen auf den verschiedenen Accounts – der Kurznachrichtendienst Twitter ist aber deutlich „spezieller“ und längst nicht so verbreitet wie in den USA. Zum Vergleich: In Deutschland nutzen rund 25 Millionen Menschen bereits Facebook, aber nur 4,5 Millionen Twitter. Wir nutzen den Kanal trotzdem – zum Senden von Informationen wie auch zur Recherche.
Unsere Leserinnen und Leser sind echt – wir kaufen keine „Fans“ oder „Follower“, machen keine Spiele mit teuren Gewinnen, um Menschen anzulocken. Was wir anbieten, sind solide Informationen und einen Austausch mit den Leserinnen und Lesern.
Und nicht zu vergessen: Unsere Youtube-Accounts. Unsere Filme erreichen meist mehrere tausend Menschen. Top-Film ist unser Flashmob in Weinheim mit fast 120.000 Zugriffen.
Freundeskreis
Das Ergebnis unserer Arbeit, die Berichterstattung, ist für die Leser/innen kostenfrei – unsere Arbeit allerdings nicht. Guter Journalismus kostet viel Geld. Wenn Sie uns unterstützen möchten, können Sie gerne unserem Freundeskreis beitreten. Ihre finanzielle Unterstützung hilft uns, unsere Arbeit zu finanzieren. Mehr Infos hier: Freundeskreis.