Sandhausen, 04. Februar 2017. (red/ric) Die Kicker vom Hardtwald setzen ihren Höhenflug fort und bezwingen nach einer klaren Leistungssteigerung im zweiten Durchgang, Erzgebirge Aue mit 2-0. Tiffert per Eigentor und Wooten nach einem Konter der Extraklasse, sorgten für die Treffer in einer zunächst zerfahrenen Partie.
Von Riccardo Ibba
Sandhausens Trainer Kenan Kocak, mit nur einem Wechsel gegenüber dem spektakulären 3-0 Erfolg bei Fortuna Düsseldorf. Vunguidica verdrängte Kosecki aus der Startelf.
Auf Seiten der Gäste ebenfalls nur ein Wechsel im Vergleich zum 2-1 Sieg gegen Heidenheim. Siegtorschütze Nazarov begann für Rizzuto, der auf der Bank Platz nehmen musste.
In der ersten Hälfte entwickelte sich eine Partie auf überschaubaren Niveau. Beide Mannschaften legten ihr Hauptaugenmerk auf eine gesicherte Defensive, um in schnellen Kontern den Weg nach vorne zu suchen.
Kaum Fußball, viel Treterei
Soweit die Theorie. In der Praxis gelang es keiner Mannschaft den Ball über mehr als fünf Stationen laufen zu lassen. Stattdessen war Kampf und Krampf Trumpf. Die abstiegsbedrohten Gäste aus Aue versuchten dem SVS mit überhartem Spiel den Schneid abzukaufen, die Kurpfälzer hielten dagegen und zahlten mit gleicher Münze zurück.
Daraus resultierten in der ersten Hälfte fünf gelbe Karten, von Fußball keine Spur. Gästeakteur Samson wurde bereits nach 25 Minuten gelb/rot gefährdet vom Platz genommen, für ihn kam Pepic in die Partie.
Glück für Sandhausen
Der erste Aufreger des Spiels dann in der 35. Minute. Gästestürmer Köpke drang rechts in den Strafraum ein und wurde von SVS Verteidiger Knipping rüde umgetreten. Schiedsrichter Christof Günsch hatte sich wohl dazu entschieden sich dem schwachen Niveau der Spieler anzupassen und verzichtete auf den fälligen Elfmeterpfiff.
Fünf Minuten vor der Pause dann tatsächlich ein Hauch von fußballerischer Klasse. Wieder die Gäste im Vorwärtsgang, Nazarov setzte sich am rechten Flügel durch und flankte ins Zentrum wo der bisher auffälligste Akteur, Köpke, den Ball geschickt annahm und auf das Tor feuerte. SVS Keeper Knaller war jedoch zur Stelle und packte sicher zu.
Kurze Zeit später setzte der Referee dem trüben Gekicke ein Ende und bat zur Halbzeitpause.
In der Pause musste Coach Kocak wohl die passenden Worte gefunden haben, denn der SVS kam wie verwandelt aus der Kabine.
Die Kurpfälzer, immerhin die siebtbeste Offensive der Liga, legten sofort den Vorwärtsgang ein und drückten die Auer in die Defensive.
Blitzstart in Durchgang zwei
Und gleich aus dem ersten erzwungenen Eckball, sollte die Führung für Sandhausen entspringen. Pledl brachte den Standart in die Mitte, wo Gordon sich im Luftkampf behauptete und den Ball per Kopf in Richtung Gästetor bugsierte. Dort erwischte Gästeakteur Tiffert unglücklich die Kugel und lenkte den Ball ins eigene Gehäuse. Keeper Männel war chancenlos.
Und mit der Führung im Rücken wollten die Mannen von Trainer Kocak sofort nachlegen. Nur zwei Minuten später spielten die Hausherren ihre Stärken im blitzschnellen Umschaltspiel aus. Vunguidica war auf links zu schnell für die Auer Verteidigung und servierte das Leder punktgenau dem mitgelaufenen Höler. Dieser zog Volley ab, der Ball klatschte jedoch an die Latte und rettete für den bereits geschlagenen Männel.
In der Folge zog sich der SVS wieder zurück und wartete geduldig auf die sich bietenden Kontermöglichkeiten.
Aue versuchte nun das Spiel zu machen, fand allerdings kein Rezept die nun sattelfeste Defensive der Hausherren in Unordnung zu bringen.
Sandhausen kontert gekonnt
Zwanzig Minuten vor dem Ende der Partie gingen die Gäste mehr Risiko und beorderten mehr Personal in die Offensive. Ein Schachzug der prompt nach hinten losging. In der 72. Minute dann beinahe das zweite Tor für Sandhausen.
Der eingewechselte Sukuta-Pasu ließ mit einem tollen Sprint auf links alle Gegenspieler stehen und bedient im richtigen Moment Sturmpartner Wooten, der völlig frei vor Männel jedoch verzog.
Keine drei Minuten später dann die Entscheidung zugunsten des SVS. Wieder spielten die Hausherren ihre Konterstärke gnadenlos aus. Pledl steckte klasse auf Höler durch, der frei vor Keeper Männel mit viel Übersicht auf Wooten weiterleitete. Dieser hatte keine Probleme den Ball aus elf Metern im leeren Tor unterzubringen und sein neuntes Saisontor zu erzielen.
352 Minuten unbezwungen – Knaller mit Rekord
Im Anschluss schaukelten die Gastgeber den Vorsprung dann locker über die Zeit. Aue fiel nur noch durch übertriebene Härte auf und konnte sich bei dem zu nachsichtigen Schiedsrichter bedanken die Partie mit Elf Spielern beenden zu dürfen.
SVS Torhüter Knaller ist nun seit über 350 Minuten ohne Gegentor und hat damit einen Vereinsrekord aufgestellt.
Durch den in der zweiten Halbzeit überzeugend herausgespielten Sieg, setzt sich der SVS weiter oben fest und rückt immer näher an die Aufstiegsränge heran.
Sandhausen gastiert am Sonntag, den 12. Februar (13.30 Uhr), zum Schlagerspiel beim VfB Stuttgart.
Bereits am Mittwoch (18.30 Uhr) steht der Höhepunkt der jüngeren Vereinsgeschichte an, wenn Schalke 04 im DFB-Pokal im Hardtwaldstadion aufschlägt.
Statistik zum Spiel
SV Sandhausen (4-2-2-2)
Knaller – Klingmann, Gordon, Knipping, Roßbach – Linsmayer, Kulovits(65.Lukasik) – Pledl, Vunguidica(64.Sukuta-Pasu) – Höler, Wooten(90.Yalcin)
Trainer: Kocak
Erzgebirge Aue (4-2-3-1)
Männel – Kalig, S. Breitkreuz, Susac, Hertner – Samson(25.Pepic,57.Bunjaku), Tiffert – Nazarov, Fandrich, Adler(75.Skarlatidis) – Köpke
Trainer: Dotchev
Torschützen:
1-0 Tiffert (50.Eig.)
2-0 Wooten (75.)
Zuschauer: 4000