Stuttgart/Rhein-Neckar, 04. März 2015. (red/pm) Baden-Württemberg verfügt über einen positiven Migrationssaldo, viele Neuzuwanderer kommen aus der EU. Viele Flüchtlinge suchen im Südwesten Schutz vor Gewalt und Verfolgung. „Um bei uns Fuß zu fassen, ist es wichtig, dass die Menschen schnell ihren Lebensunterhalt selbst verdienen. Arbeit ist ein zentraler Schlüssel zur Integration“, sagte Bilkay Öney, Ministerin für Integration, am Montag in Stuttgart.
Information des Landesministeriums für Integration:
“Dabei spiele die Anerkennung der Berufsqualifikationen, die die Migrantinnen und Migranten aus dem Ausland mitbrächten, eine zentrale Rolle. Durch die Anerkennungsgesetze des Bundes und des Landes gibt es inzwischen einen Rechtsanspruch auf Prüfung der Gleichwertigkeit eines Abschlusses. Und zwar unabhängig von Staatsangehörigkeit und Aufenthaltstitel. „Die Verfahren sind in den meisten Fällen sehr komplex“, so Öney. Deshalb habe das Ministerium für Integration eine Broschüre erstellt, die Informationen bündele und anhand praktischer Beispiele Sachverhalte erkläre.
„Die Komplexität fängt schon damit an, dass für eine ausländische Qualifikation ein deutscher Referenzberuf gefunden werden muss, mit dem man den Abschluss vergleichen kann,“ so Öney. Vom Referenzberuf hängt zudem ab, welche Stelle für die Abwicklung des Verfahrens zuständig ist. Darüber hinaus können sich zahlreiche weitere Fragen zum Ablauf ergeben, beispielsweise zu den einzureichenden Unterlagen.
„Es war uns wichtig, in Baden-Württemberg ein flächendeckendes Netzwerk aufzubauen, das Interessierte kostenlos und unabhängig zur Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse berät. Wir garantieren dieses Angebot durch einen gesetzlichen Anspruch auf Beratung,“ betonte Öney. Damit erhöhe das Land sowohl die Chancen jedes Einzelnen, seine Potenziale besser nutzen zu können, als auch die Chancen der Wirtschaft auf Fachkräfte.
Hintergrundinformationen:
Das Ministerium für Integration hat die Broschüre gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit, dem Arbeitgeberverband, dem DGB, dem Handwerkstag und den Industrie- und Handelskammern erarbeitet. Sie enthält allgemeine Hinweise zum Verfahren und zur Finanzierung, eine Übersicht über das Beratungsnetzwerk, eine Auswahl zuständiger Stellen für die Anerkennung sowie Beispiele zu gängigen Berufen.
Die Broschüre kann kostenlos beim Integrationsministerium angefordert werden und ist auch auf der Homepage zum Download eingestellt: www.integrationsministerium-bw.de“