Mannheim, 04. März 2014. (red/pro) Die NPD tritt mit einer Wahlliste bei der Kommunalwahl in Mannheim an. Insgesamt 17 Personen kandidieren. Thematisch wird der Wahlkampf mit Positionen gegen die Zuwanderung von Südosteuropäern, gegen Asylbewerber und einer angeblich “unaufhaltsam steigenden Kriminalität” bestückt.
Unter “stürmischem” Beifall sei die Liste verabschiedet worden – ebenso der Redner Jan Jaeschke (Weinheim), Kreisvorsitzender der NPD. “Stürmisch” ist natürlich bewusst gesetzt und eine Anspielung auf den “Stürmer”. Die Hetzzeitschrift thematisierte insbesondere die “Rassenschande” und diffamierte Juden als notorische Sexualverbrecher.
“Spitzenkandidat” ist Christian Hehl – ein mehrfach wegen Landfriedensbruchs und schwerer Körperverletzung vorbestrafter Rechtsextremer, der unter anderem in der Hooligan-Szene des SV Waldhofs aktiv war und in den 90-er Jahren einer der bekanntesten Skinheads war. Auf Platz 2 kandidiert Silvio Waldheim, der bei der Bundestagswahl 2013 in Mannheim 1,9 Prozent der Erststimmen erreichen konnte. Auf Platz 3 und 4 kandidieren David Krutzsch und Helga Koch. Vier Plätze ist auch das erklärte Ziel der Rechtsextremen.
Im vergangenen Sommer veranstaltete die NPD im Rhein-Neckar-Kreis eine Demo-Rundfahrt durch mehrere Gemeinden, um gegen Asylbewerber zu demonstrieren. Zuvor hatte man den Bundesparteitag in Weinheim-Sulzbach abgehalten.
Der Rhein-Neckar-Kreis sowie die Städte Heidelberg und Mannheim müssen mehr Flüchtlinge als früher aufnehmen. Vergangenes Jahr verdoppelte sich die Zahl und auch für dieses Jahr sind deutliche Zuwächse prognostiziert – in Mannheim entsteht zudem eine Außenstelle der Karlsruher Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) mit 6-800 Asylbewerbern.
Auch für Weinheim und Sinsheim sind NPD-Listen angekündigt, bislang aber noch nicht gewählt worden.
Ob die NPD allerdings tatsächlich antreten kann, hängt von 250 bestätigten Unterschriften ab – die sind anscheinend noch nicht zusammengekommen.