Heidelberg, 04. Oktober 2018. (red/pm) Neues wagen, Innovation fördern und Bewährtes pflegen: Die Stadt Heidelberg präsentiert sich in diesem Jahr bei Europas größter Immobilienmesse erstmals mit einem Modell, das die Dimensionen von Tradition und Moderne in der Stadtentwicklung verdeutlicht. Der Betrachter erkennt neben den großen Konversionsprojekten Bahnstadt und ehemalige US-Army-Flächen auch die Areale, in denen eine Erhaltungssatzung gilt. Ferner sind die Geltungsbereiche für aktuelle Verfahren wie den Masterplan Im Neuenheimer Feld kenntlich gemacht. Auch sämtliche Projekte der aktuell laufenden Internationalen Bauausstellung (IBA) „Wissen schafft Stadt“ sind verortet. Premiere hat das Modell vom 8. bis 10. Oktober 2018 auf der Expo Real in München am Gemeinschaftsstand der Metropolregion Rhein-Neckar (Halle C1, Stand 130).
Information der Stadt Heidelberg:
„Heidelberg erlebt derzeit einen enormen Zulauf. Seit 2011 ist unsere Einwohnerzahl um mehr als 12.000 auf aktuell über 160.000 nach oben geschnellt. Wir entwickeln komplett neue Stadtteile wie die Bahnstadt mit ihrem durchgehenden Passivhausstandard, die international für Aufsehen sorgt. Wir sind uns in Heidelberg aber auch unseres großen Erbes bewusst. Wir pflegen einzigartige historische Quartiere mit großer Sorgfalt. Ebenso arbeiten wir an Entwicklungsperspektiven für den weltweit herausragenden Campus Im Neuenheimer Feld oder unser Stadteingangsviertel Bergheim-West. Im Rahmen der Internationalen Bauausstellung entstehen zudem wegweisende Bauten in fast allen Stadtteilen. Das alles möchten wir dem Fachpublikum bei der Expo Real vorstellen“, sagt Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner.
Bahnstadt und Konversion der US-Flächen
Das Aushängeschild des neuen und modernen Heidelbergs ist die Bahnstadt. Zehn Jahre nach dem Erwerb brachliegender Bahnflächen direkt am Hauptbahnhof wächst dort heute ein enorm lebenswerter Stadtteil, in dem schon rund 4.000 Menschen leben. Sieben Kinderbetreuungsangebote, eine Grundschule und vier Spiellandschaften machen den jüngsten und kinderreichsten Stadtteil vor allem für Familien attraktiv. Hinzu kommen Arbeitsplätze insbesondere in der Wissenschaft, Geschäfte, Gastronomie, Kulturangebote und die Anbindung an das Straßenbahnnetz. Bis zum Entwicklungsende im Jahr 2022 werden voraussichtlich rund 6.800 Menschen in der Bahnstadt leben und etwa 6.000 dort ihren Arbeitsplatz haben. Insgesamt 2.355 neue Wohnungen mit einer Wohnfläche von rund 150.000 Quadratmetern wurden bereits geschaffen. Der durchgehende Passivhausstandard macht das Areal zu einem Null-Emissionsstadtteil.
Von den fünf ehemaligen US-Army-Flächen hat die Stadt bereits zwei gekauft und ist mitten in der Entwicklung. Der Heidelberg Innovation Park (hip) auf den ehemaligen Patton Barracks (14 Hektar) wird ein Hot-Spot für Innovationen aus den Bereichen IT, digitale Medien und Bioinformatik. In der Südstadt entstehen auf den ehemaligen Campbell Barracks/Mark-Twain-Village (44 Hektar) rund 1.300 Wohnungen – davon 70 Prozent im preiswerten Segment. Rund 100 Wohneinheiten sind bereits bezogen. Ein Leuchtturmprojekt ist in Kooperation mit der Internationalen Bauausstellung Heidelberg „Der ANDERE Park“. Leitidee ist, dass das Quartier in erster Linie über seine Grün- und Freiflächen entwickelt wird. Der Bund fördert das Vorhaben im Rahmen des Programms „Nationale Projekte des Städtebaus“ mit 5,9 Millionen Euro.
In den kommenden Jahren möchte die Stadt Heidelberg noch drei weitere ehemalige US-Army-Flächen erwerben. Auf US Hospital (9,5 Hektar) sind circa 600 Wohnungen rund um einen 7.700 Quadratmeter großen Park geplant. Für Patrick-Henry-Village (PHV) liegt eine spektakuläre Entwicklungsvision für einen Stadtteil der Zukunft vor, die der international renommierte Stadtplaner Kees Christiaanse im Rahmen der IBA erarbeitet hat. Das PHV könnte demnach Arbeits- und Wohnraum für 10.000 bis 15.000 Menschen und ein Modellort für den Einsatz digitaler Technologien, innovativer Mobilitätskonzepte sowie klimaneutraler Energieversorgung werden. Für den ehemaligen Flugplatz (15 Hektar) gibt es indes noch keine konkreten Nutzungsszenarien.
Internationale Bauausstellung und Masterplan für das Neuenheimer Feld
Die Heidelberger IBA unter dem Motto „Wissen schafft Stadt“ hat 2018 ihre Halbzeitbilanz vorgelegt. Sie umfasst aktuell zehn konkrete Projekte. Neben dem Zukunftsstadtteil Patrick-Henry-Village zählen dazu das bereits fertiggestellte Bildungs-, Betreuungs- und Bürgerzentrum B³ in der Bahnstadt, der Bau eines neuen Konferenzzentrums oder das „Imaging Centre“ des Europäischen Zentrums für Molekularbiologie. Bis 2022 wird die IBA weiter Prozesse und Bauprojekte rund um das Thema „Wissensgesellschaft“ initiieren, evaluieren und schließlich auch die Umsetzung begleiten.
Elementar für den Wissenschaftsstandort Heidelberg ist auch der Campus Im Neuenheimer Feld. Er hat sich in den vergangenen Jahrzehnten hoch dynamisch entwickelt. Hier sind rund 15.000 Beschäftigte tätig, studieren rund 18.000 junge Menschen und leben rund 4.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Diese Zahlen sind in den letzten Jahren stets gestiegen. In einem sehr breit angelegten Beteiligungs- und Informationsprozess entwickeln daher derzeit die Stadt, das Land Baden-Württemberg, die Universität und weitere Beteiligte einen Masterplan. Einrichtungen und Institute brauchen Raum zur Entfaltung. Das Masterplanverfahren soll die Qualitäten als Campus und als Stadtquartier zu einem urbanen Wissenschaftsareal verknüpfen.
Weitere Informationen:
Bahnstadt: www.heidelberg-bahnstadt.de
Konversion US-Flächen: www.heidelberg.de/Konversion
Internationale Bauausstellung: www.iba.heidelberg.de
Masterplan Im Neuenheimer Feld: www.masterplan-neuenheimer-feld.de