Mannheim, 03. Dezember 2015. (red/ms) Die Planung für die Plankensanierung ist noch nicht final – doch mit dem Beschluss gestern sei man „einen ersten Schritt auf der Zielgeraden“ gegangen, sagt Baubürgermeister Lothar Quast (SPD). Nach Bürgerprotesten werde man dafür sorgen, so viele Bäume wie irgend möglich zu erhalten, heißt es von Seiten der Verwaltung. Nach reichlicher Kritik an der ursprünglichen Planung stimmte der Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT) vergangenen Dienstag einstimmig dem angepassten Grünkonzept zu.
Von Minh Schredle
Bäume und Baumerhalt sind inzwischen zu einem zentralen Diskussionsgegenstand jeglicher Mannheimer Bauplanung geworden. Sinnbildlich dafür ist die Debatte um die Sanierung der Planken: Eine gute Stunde berieten sich Stadträte und Fachverwaltung am vergangenen Dienstag, bevor es zu einer Abstimmung kam – dabei zeigten sich insbesondere FDP, Grüne und Mannheimer Liste kritisch mit den Plänen der Verwaltung und fragten teils konkret zu einzelnen der über 100 Bäumen nach, ob diese wirklich gefällt werden müssten.
Nachdem Stadtplaner beabsichtigten, rund 90 Bäume in den Planken zu fällen und zu ersetzen, gab es massiven Protest in der Bevölkerung. Wie Markus Roeingh, Fachbereichsleiter für Grünflächen und Umwelt, vor dem AUT betont, habe die Verwaltung ihre Pläne angepasst, um den Interessen der Bürgerschaft gerecht zu werden:
Wir haben jeden Baum einzeln überprüft – mehr Baumerhalt geht nicht.
Von den insgesamt 134 Bäumen in den Planken müssten im Rahmen einer Sanierung 24 Stück gefällt werden. Bei 20 weiteren könne man zum derzeitigen Zeitpunkt keine sichere Aussage treffen, da ein Erhalt auch von der weiteren Detailplanung abhänge. Bei 90 Bäumen könne man schon heute mit Sicherheit sagen, dass sie auch in Zukunft erhalten bleiben.
Nicht alle Bäume, die gefällt werden, können nach der Sanierung an gleicher Stelle ersetzt werden. Das ist nach aktuellem Stand nur bei 22 von 24 Bäumen möglich. Die Festsetzungen der Stadt Mannheim sehen vor, dass dafür ein Ausgleich stattfinden muss. Daher werden zur Kompensation zwei Bäume in der Innenstadt gepflanzt – wo genau, steht noch nicht fest.
Nach ausführlichen Erläuterungen stimmte der AUT dem Verwaltungsvorschlag einstimmig zu – solche Geschlossenheit bei Großprojekten ist in der Mannheimer Kommunalpolitik eher selten geworden in den vergangenen Monaten. Ein paar Stadträte äußerten dennoch ihr Bedauern, dass man nicht alle Bäume retten könne. So sagte etwa Konrad Schlichter (CDU), dienstältester Gemeinderat Mannheims:
Ich habe damals miterlebt, wie die Bäume im Rahmen der Bundesgartenschau gepflanzt wurden. Natürlich tut es weh, dass einige von ihnen jetzt gefällt werden. Aber hin und wieder müssen ein paar weichen für ein bedeutendes Stück Stadtentwicklung.
Laut dem SPD-Fraktionsvorsitzender Ralf Eisenhauer sei es nur angebracht, dass auch die Stadt ihren Teil dazu beitrage, die Planken aufzuwerten, wenn private Investoren derzeit Millionenbeträge dafür aufwenden würden.
Neben der Grünplanung entschied sich der AUT außerdem, für die neuen Gehwege auf Steine mit Nanobeschichtung zu verzichten – die Folgen für die Umwelt seien noch nicht ausreichend untersucht. Daher wird in den Planken nun ein dunkler Basalt-Naturstein verwendet.