Mannheim/Stuttgart, 03. Juli 2018. (red/pro) Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut hat am Montag den Stadtkreis Mannheim besucht und sich zu verschiedenen Projekten der Stadt erkundigt. Hoher Besuch ist immer willkommen, insbesondere, wenn dieser einen Förderbescheid von 4,1 Millionen Euro mitbringt. Auf ihrer Tour standen fünf Termine – gestartet wurde beim größten städtebaulichen Projekt der Stadt: Franklin.
Von Hardy Prothmann
Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut (45) tritt unspektakulär auf. Modisch flott gekleidet, geht die Wirtschaftsministerin mit einer freundlichen, zugewandten Art auf die Leute zu. Fünf Besuche stehen in Mannheim im Rahmen ihrer „Kreisbereisung“ auf dem Programm. Start ist auf Franklin – dem größten städtebaulichen Projekt der Stadt auf der früheren Militärfläche.
Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz (SPD) begrüßt und gibt einen Überblick zum Projekt, für das die Stadt 2,7 Millionen Euro Förderung erhält, weitere 1,4 Millionen gibt es als Zuschuss für die Plankensanierung/Innenstadt. Auf 144 Hektar entsteht auf der früheren Militärfläche Wohnraum für gut 9.000 Menschen – ein neuer Stadtteil. Achim Judt, Geschäftsführer der federführenden städtischen Gesellschaft MWSP, erläutert die verschiedenen Herausforderungen. Die Ministerin hört konzentriert zu, fragt immer wieder Details nach und stellt fest:
Mannheim entwickelt sich enorm.
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Weiter geht es nach der Begrüßung im Zeitstromhaus im Bus über das Gelände. Karl-Heinz Frings, Geschäftsführer der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GBG, Oberbürgermeister Kurz und Herr Judt erläutern verschiedene Bauabschnitte. Rund eine Milliarde Euro werden hier insgesamt investiert. 97 Prozent der Flächen sind bereits vermarktet, 54 Prozent werden Eigentum, 46 Prozent Mietobjekte und davon 28 Prozent „bezahlbarer Wohnraum“, also zu Mieten bis 7,50 Euro angeboten.
Kontrastprogramm
Was für ein Kontrast dagegen die nächste Stadtion Jungbusch, Beilstraße. Hier hat die GBG ein marodes Haus erworben, das über Jahre eine Problemimmobilie war, ein Matrazenlager. Statt der üblichen rund 1800 Euro Sanierungskosten, musste die GBG wegen der massiven Bauschäden gut 3000 Euro pro Quadratmeter investieren. Das Haus mit vier Wohnungen und einer Gewerbefläche im Erdgeschoss soll eine Ankerfunktion haben, um die Straße aufzuwerten.
„Das ist ja hübsch hier mit den Klinkerbauten, aber wird das nachgefragt?“, erkundigt sich Ministerin Hoffmeister-Kraut. Bei diesem Projekt ganz sicher, erfährt sie, denn auch hier gilt der günstige Mietpreis von 7,50 Euro. Angeboten wird an Familien. Sie erfährt von der Aufwertung des Stadtteils:
Interessant, wie sich das hier entwickelt und gut, dass Problemimmobilien verschwinden.
Rund 250 Millionen Euro gibt das Land für Städtebauförderung 2018 aus, dazu kommen rund 500 Millionen Euro zur Wohnbauförderung: „Das ist ein wichtiger Beitrag, um den Wohnungsbau weiter anzukurbeln. Und die Städtebauförderung ist auch sozial- und kommunalpolitisch von großer Bedeutung.“
Um die Themen Arbeit und Innovation ging es bei den nächsten drei Stationen im Kreativzentrum C-Hub, einem Unternehmen, dass über ein Landesprogramm Langzeitarbeitslose in den Arbeitsmarkt integriert und einem Firmenbesuch beim Landmaschinenhersteller John Deere.
Die Ministerin sieht sich für zentrale Zukunftsthemen verantwortlich, das Arbeitsmarktthema sei auch eng an die Digitalisierung geknüpft: „Hier muss man die Chancen aufzeigen und Ängste nehmen.“ Mit ihrem aufgeschlossen Auftreten kommt die dreifache Mutter jedenfalls schnell in Kontakt mit den Menschen vor Ort. Die promovierte Diplom-Kauffrau und Unternehmerin Nicole Hoffmeister-Kraut war erst 2009 in die CDU eingetreten und eher überraschend zur Wirtschaftsministerin berufen worden.
Das Wohnraumförderprogramm 2018/201 stellt rund 500 Millionen Euro zur Verfügung, die Städtebauförderung rund 250 Millionen Euro. Mannheim erhält 4,1 Millionen Euro, Heidelberg 3 Millionen Euro und 11 Gemeinden im Rhein-Neckar-Kreis in Summe 5,8 Millionen Euro.