Viernheim, 03. September 2015. (red/pm) Im 5. Teil der Informationskampagne zur Vorsorge im Bevölkerungs- und Zivilschutz informiert die Stadt Viernheim, wie man im Fall eines Brandes reagiert.
Information der Stadt Viernheim:
„Hier hat es doch noch nie gebrannt, also wird es dies wohl auch in Zukunft nicht!?“
So oder ähnlich unbekümmert stehen viele Menschen der ernsten Bedrohung „Feuer“ gegenüber. Grund genug für Ersten Stadtrat Jens Bolze, unter anderem zuständig für die Freiwillige Feuerwehr Viernheim, im Rahmen der aktuell laufenden Informations-kampagne zum Thema „Bevölkerungs-, Zivilschutz und Katastrophenhilfe (siehe auch: www.viernheim.de/zivilschutz.html ) den Fokus (letzte und) diese Woche auf die Gefahrenquelle Feuer zu legen:
„Es entspricht der Lebenserfahrung, dass mit der Entstehung eines Brandes praktisch jederzeit gerechnet werden muss. Der Umstand, dass in vielen Gebäuden jahrzehntelang kein Brand ausbricht, beweist nicht, dass keine Gefahr besteht, sondern stellt für die Betroffenen einen Glücksfall dar, mit dessen Ende jederzeit gerechnet werden muss.“, macht Erster Stadtrat Jens Bolze seine Motivation für die aktuell laufende Informationskampagne deutlich.
Sinne schärfen
„Ziel dieser Informationskampagne ist es nicht, Angst zu schüren, sondern vielmehr die Sinne zu schärfen für den ureigenen Selbstschutz.
Im Rahmen dieser Kampagne wollen wir daher das Augenmerk auf besondere Schadenslagen oder Situationen werfen und Handlungsempfehlungen aussprechen. Das Thema heute: Feuer – was tun, wenn es brennt!“
Was tun, wenn es brennt?
Ein Feuer im Haus ist immer eine Ausnahmesituation. Jetzt kommt es auf Sekunden an. Aber trotz allem sollten Sie nicht in Panik ausbrechen oder etwas Unbedachtes tun.Um die eigene Rettung oder die anderer Personen in einem Brandfall zu erleichtern, sollten Sie Kenntnisse über das richtige Verhalten haben. Grundsätzlich gilt: Die Sicherheit von Menschen hat immer Vorrang vor allen Brandbekämpfungsmaßnahmen!
Sie entdecken einen Brand? Gehen Sie jetzt so vor
Das Feuer entsteht gerade
- Versuchen Sie sofort den Brandherd „im Keim“ zu ersticken.
- Unternehmen Sie aber nur dann Löschversuche, wenn keine Gefahr für Sie besteht!
- Brennendes Fett oder andere flüssige Brennstoffe nie mit Wasser löschen! Dadurch kann eine sehr hohe Stichflamme entstehen – das ist lebensgefährlich!
- Wenn es ohne eigene Gefährdung möglich ist, stellen Sie die Energiequelle ab oder nehmen Sie die Pfanne von der Kochplatte. Legen Sie einen Deckel auf die Pfanne, um das Feuer zu ersticken oder verwenden Sie eine Löschdecke.
- Verwenden Sie nur spezielle Feuerlöscher, die für Fettbrände geeignet sind (Brandklasse F).
- Schalten Sie, sofern gefahrlos möglich, elektrischen Strom vor Löschbeginn im Gefahrenbereich ab! Vorsicht Stromschlaggefahr!
- Löschen Sie immer von unten nach oben und von der Seite zur Mitte hin!
- Betreten Sie niemals verqualmte Räume! Dort bilden sich giftige Brandgase, vor allem das gefährliche Kohlenmonoxid (CO). Kohlenmonoxid ist geruchlos, geschmacklos, unsichtbar, brennbar, giftig und leichter als Luft.
- Sollten Sie sich in einem verqualmten Raum befinden, so bewegen Sie sich deshalb kriechend auf dem Boden vorwärts.
- Schließen Sie die Tür von außen und alarmieren Sie die Feuerwehr 112.
Wenn Löschversuche nicht möglich sind
- Schließen Sie die Fenster des Raumes, aber nur falls das ohne eigene Gefährdung möglich ist. Wenn nicht, verlassen Sie sofort den Raum.
- Schließen Sie die Tür des Raumes, in dem es brennt. Hierdurch wird dem Feuer Sauerstoff entzogen und eine Ausbreitung verzögert oder verhindert.
Feuerwehr rufen
Rufen Sie die 112 an! Melden Sie:
- Wer ruft an?
- Wo brennt es?
- Was brennt?
- Wie viel brennt (Umfang)?
- Welche Gefahren bestehen (Personen, Gasflaschen gelagert etc.)?
- Warten Sie auf Rückfragen! (Das Gespräch beendet immer die Leitstelle!)
Personen warnen und sichern
- Warnen Sie andere Personen in der Wohnung oder im Haus!
- Bringen Sie sich und andere in Sicherheit (gegebenenfalls auch durch andere Personen).
Feuerwehr erwarten und einweisen
- Beschreiben Sie der Feuerwehr die Räumlichkeiten, Personen in Gefahr oder Gegenstände, die explodieren können.
Alle raus
Sie müssen das Gebäude oder die Wohnung, Etage etc. verlassen?
- Achten Sie darauf, dass keine Person zurückbleibt.
- Schließen Sie alle Türen, aber schließen Sie nicht ab, um ein schnelles Absuchen zu unterstützen.
- Brandschutztüren sind selbstverständlich geschlossen zu halten. Sie dürfen nicht, auch nicht kurzfristig, unterkeilt, festgebunden oder verstellt werden.
- Für betriebsbedingte Offenhaltung von Brandschutztüren bietet der Fachhandel geeignete Lösungen an.
- Halten Sie die Schlüssel für Räume oder Fenster, die sich nur mit Schlüssel öffnen lassen, für die Einsatzkräfte bereit.
Alle in Sicherheit
- Prüfen Sie nach Verlassen des Gebäudes, ob wirklich alle Personen aus der Wohnung oder dem Haus in Sicherheit sind bzw. wer sich noch im Haus befindet.
- Sollten Sie die Wohnung nicht (mehr) verlassen können, machen Sie auf sich aufmerksam am Fenster oder Balkon, damit die Feuerwehr geeignete Maßnahmen zu Ihrer Sicherheit ergreifen kann.
- Bei einer vermissten Person muss die Feuerwehr immer davon ausgehen, dass sich diese noch im Gebäude und somit in Gefahr befindet.
Weitere Informationen
Sehr empfehlenswert zur eigenen Vorsorge ist eine Broschüre des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe . Die Broschüre „Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen“ bietet eine übersichtliche Zusammenfassung aller Vorsorgemaßnahmen. Die Broschüre kann im Internetportal http://www.bbk.bund.de als PDF-Datei bezogen werden und sie liegt beim Bürgerbüro der Stadt Viernheim zur Mitnahme aus.
Weitere Informationen siehe auch:
www.viernheim.de/zivilschutz.html
www.mission-sicheres-zuhause.de
www.rauchmelder-lebensretter.de„