Rhein-Neckar/Heidelberg, 03. Februar 2012. (red/pm) Das eisige Wetter hat auch Folgen für die Schifffahrt – Stauwehren und Schleusen frieren zu. Das Wasser- und Schifffahrtsamt Heidelberg ordnet erste Maßnahmen gegen die Eisbildung an.
Information des Wasser- und Schifffahrtsamts Heidelberg:
„Auf Grund der angekündigten Kältewelle hat das Wasser- und Schifffahrtsamt Heidelberg für die Stauanlagen am unteren Neckar erste Maßnahmen zur Eisbekämpfung angeordnet. Die Wassertemperatur des Neckars in Heidelberg ist seit Mittwoch um 1,5 Grad Celsius auf derzeit 2 Grad Celsius gefallen.
Der Hydrologe des Wasser- und Schifffahrtsamtes Heidelberg, Eugen Bierweiler, berichtet: „Noch ist die Eisbildung an den Schifffahrtsanlagen gering. Im Raum Heidelberg sind in den Schleusenkammern rd. 1 cm Eisdicke gemessen worden. In den Vorhäfen zwischen Feudenheim und Neckargemünd wurde Randeis festgestellt. Die Schifffahrt hat derzeit noch keine Einschränkungen“.
Im WSA Heidelberg wurde seit heute Morgen der „Krisenstab Eis“ aktiviert. Der Leiter des Krisenstabes ist Dipl.-Ing. Jochen Bode erläutert:
„Auf Grund der Großwetterlage rechnen wir mit Eis auf dem Neckar und Vereisung der Schleusen- und Wehranlagen. Deshalb habe ich angeordnet, dass ab Montag der Stauspiegel des Neckars auf dem unteren Toleranzniveau gehalten wird. Damit soll sichergestellt werden, dass kein Wasser über die Stauverschlüsse strömt und diese dann unnötig vereisen und damit in ihrer Funktion eingeschränkt werden. Dies wird Auswirkungen auf die Abladetiefe der Schifffahrt haben, die dann mit 10 cm weniger Tiefgang kalkulieren muss.“
Die Schleusenbetriebsstellen wurden angewiesen, dass Wasser auch durch Leerschleusungen in Bewegung zu halten, um die mögliche Eisbildung in den Schleusenkammern zu verzögern. Zudem wurden die Mitarbeiter des Bauhofs Neckarsteinach in erhöhte Rufbereitschaft versetzt. Alle Verwaltungsschiffe wurden auf den Eiseinsatz vorbereitet.
Besonders von Eis gefährdete Bereiche an der Wasserstraße Neckar zwischen Mannheim und Heilbronn sind die Schifffahrtskanäle in Ladenburg, Schwabenheim und Neckarsulm, der Kanalhafen Heilbronn, die oberen und unteren Vorhäfen der Schleusen sowie die Bereiche im Oberwasser der Wehranlagen.
Neben der Schifffahrt rückt bei Eisbildung ein auch anderer Aspekt in den Vordergrund: Der ungehinderte Wasserabfluss an den Wehren. Sollten sich geschlossene Eisdecken ausbilden,
wird mit allen verfügbaren und verantwortbaren Mittel versucht, das Eis zu brechen und über die Wehranlagen abzuführen.“