Mannheim, 03. März 2017. (red/pro) Egon Manz, Mitglied des CDU-Vorstands des Kreisverbands Mannheim, hat sich auf Facebook diskriminierend zu einem Mann geäußert, über den eine Lokalzeitung aktuell berichtet hat. Der Mann aus Gambia ist Flüchtling und hilft laut Zeitungsbericht „aus Dankbarkeit“ in Käfertal aus und kehrt dort Bürger- und Rinnsteine. Auf einen Facebook-Post des Artikels reagierte er mit dem Satz: „Hier wird ein fleißiger Neger vorgeführt. Entwürdigend.“
Egon Manz wird zunehmend zur Belastung für seine Partei, die CDU und für seinen Arbeitgeber, das Land Baden-Württemberg. Anfang Dezember faselte er etwas von „Schusswaffengebrauch gegen Gesocks“ in einer CDU-internen email. (frühere Berichterstattung siehe unterhalb des Artikels)
Damit konfrontiert, erklärte er zunächst, er habe „undichte Stellen“ auffliegen lassen wollen und die email sei ein Köder gewesen. Kurz darauf meinte er, er habe sich „missverständlich“ ausgedrückt.
Gestern postete Herr Manz auf einem privaten Profil, wo ein Artikel in der Lokalzeitung Mannheimer Morgen gepostet worden war, folgenden Kommentar:
Im Artikel geht es um einen Flüchtling aus Gambia, der, wie es in der Zeitung heißt, freiwillig und aus Dankbarkeit in Käfertal mithilft, den öffentlichen Raum sauber zu halten und Bürger- sowie Rinnsteine kehrt. Gemeinden veranstalten immer wieder „Kehrtage“, bei denen Bürger ehrenamtlich Müll einsammeln und so die Gemeinden beim Kampf gegen Dreck und Müll unterstützen. Allgemein wird dieses Engagement sehr anerkannt – für einen „fleißigen Neger ist das entwürdigend“?
Mit dem Post konfrontiert, erklärt der Bundestagskandidat und CDU-Kreisvorsitzende Nikolas Löbel zum neuerlichen Ausfall seines Vorstandskollegen:
Ich wurde auf den Facebook-Post hingewiesen. Diese Äußerung hat einen diskriminierenden Charakter. Deshalb habe ich den Autor gebeten, den Post umgehend zu löschen. Dies ist in der Zwischenzeit erfolgt.
Egon Manz war früher Polizist und sitzt dort noch auf einer Personalstelle der Mannheimer Polizei. Tatsächlich ist er seit Jahren als Betriebsrat freigestellt und Mitglied im Hauptpersonalrat der Polizei beim Innenministerium in Baden-Württemberg.
Außerdem soll er als „alter Herr“ Mitglied der rechten und schlagenden Heidelberger Studentenverbindung Normania sein.
Während sich Herr Manz beim „Schusswaffengebrauch gegen Gesocks“ noch mit „missverständlich“ herauszureden versucht hat, kann man „fleißiger Neger“ nicht falsch verstehen. Herr Manz zeigt sich eindeutig als Fremdenfeind und Rassist. Und wirklich privat sind seine Äußerungen auch nicht – denn im Facebookprofil gibt er seine Tätigkeit und seinen Arbeitgeber an.
Unserer Auffassung nach sind die wiederholt rassistischen Äußerungen entwürdigend und ein Problem – sowohl für die CDU als auch für die Polizei. Man stelle sich vor – ein AfD-Politiker hätte das N-Wort benutzt, da wäre was geboten gewesen.
Schätzen Sie diese Art von Artikeln? Die Transparenz? Die Analyse? Die Haltung?
Dann machen Sie andere Menschen auf unser Angebot aufmerksam. Und unterstützen Sie uns als Mitglied im Förderkreis – Sie spenden für unabhängigen, informativen, hintergründigen Journalismus. Der kostet Geld und ist ohne Geld nicht zu leisten. Wir arbeiten professionell mit hohen Standards, aber wir sind kein „Mainstream“ – sondern ehrlich, kritisch, transparent und meinungsfreudig. Hier geht es zum Förderkreis.“ Sie können auch per Paypal spenden.
Teile unseres Angebots sind gebührenpflichtig: Wenn Sie uns mit mindestens 60 Euro Jahresbeitrag (gerne mehr) unterstützen, können Sie einen Förderpass erhalten, mit dem Sie auf alle kostenpflichtigen Artikel zugreifen können. Wie das geht, steht hier.
Das Angebot für den „Förderpass“ gilt nur für private Nutzer. Gewerbliche Nutzer können einen Mediapass für 10 Euro monatlich für einen pauschalen Zugriff erwerben. Dieser ist monatlich kündbar.
Wenn Sie eine Überweisung tätigen wollen, nutzen Sie bitte auch das Förderkreis-Formular (erleichtert uns die Verwaltung). Dort können Sie einen Haken setzen, dass Sie nur überweisen wollen. Alle Förderer und Spender erhalten eine Rechnung. Sie können auch per Paypal spenden.
Den größten Teil unserer Einnahmen erzielen wir über Werbung, seit Ende September machen wir einzelne Artikel kostenpflichtig über den Dienstleister Selectyco für kleine Cent-Beträge. Insgesamt ist die Finanzierung unserer Arbeit immer noch heikel und Sie tragen durch den Kauf von Artikeln, Förderkreisbeiträge und Spenden dazu bei, unser Angebot zu ermöglichen. Danke dafür!