
Lakota-Indianer und Sonnentänzer - Ernie LaPointe, Urenkel von Sitting Bull.
Mannheim, 03. August 2012. (red) Ernie LaPointe ist ein Lakota, ein Indianer. Nicht irgendeiner, sondern der Urenkel des berühmtesten Indianerhäuptlings der Welt, Tatanka Iyotake, besser bekannt als Sitting Bull. Morgen gastiert er in Mannheim – erzählt die Geschichte seines Volkes und steht für Fragen aus dem Publikum bereit: Denn leider sei vieles, was man über Indianer so denkt, einfach falsch, sagt LaPointe. Soviel ist sicher – der Mann hat eine tolle Ausstrahlung und sicher viele spannende Dinge zu erzählen.
Ernie LaPointe ist wie sein Urgroßvater Tatanka Iyotake ein Sonnentänzer – eine spirituelle Persönlichkeit. Was Sonnentänzer genau sind, ist nicht so einfach zu beschreiben. Ernie LaPointe spricht mit den Geistern, die aber alle eins sind und Teil der Natur und Schöpfung. Er sammelt Energie und gibt sie an andere weiter, sagt er beim Pressetermin.
Klingt sehr esoterisch und vielleicht ist es das auch. Aber es ist Teil der Tradition der Indianer und die haben sehr gut auf der Erde gelebt, bis die westliche Zivilisation ihnen das Leben teils zur Hölle machte. Bis heute leben viele Indianer in Reservaten und wenn man LaPointe Glauben schenkt, leben sie dort sehr schlecht. Rassismus begegnet den „Natives“ täglich – so unverhohlen, dass er immer wieder erleben muss, nicht bedient zu werden oder anders abfällig behandelt zu werden.
Deutschland lobt er sehr. Sicher auch, weil seine Frau Sonja Deutsche ist, aber auch, weil er hier keinen Rassimus erlebt: „Die Menschen sind sehr freundlich und betrachten mich höchstens neugierig – ich sehe ja auch etwas anders aus, als das hier gewöhnlich ist.“ Dann lacht er – der Mann hat viel Humor und trägt seine gute Laune vor sich her. Das ist auch eine Art von Energie schenken, die man sofort spüren kann. 1968 war der damals 20-jährige als amerikansicher Soldat das erste Mal in Deutschland – seitdem mag er das Land und seine Leute. Besonders das Essen.
Aber es gibt auch viele Schatten in seinem Leben. Böse Geister. In Vietnam hat er als Soldat Menschen getötet – das verfolgt ihn bis heute. Auch das ein Vorturteil, dass sich bis heute hält, dass Indianer kriegerisch seien. Ganz im Gegenteil respektieren Indianer das Leben – töten ist nicht Teil ihrer Tradition. Auch sein Urgroßvater sei kein Kriegsheld in dem Sinne gewesen – er war ein spiritueller Mann, ein Heiler und Häuptling. Und einer, der frei sein und sich nicht dem Gesetz des weißen Mannes unterstellen wollte. Als die Unterdrückung unausweichlich wurde, hat er sich wie andere auch gewehrt. Die Geschichte, dass Tatanka Iyotake (Der Büffelstier, der sich setzt) im Alter Christ geworden sei, beantwortet LaPointe so: „Er wollte das nicht werden – deswegen wurde er erschossen.“
Wer mehr über das Leben von Sitting Bull, die Lakota-Indianer, Sonnentänzer und die Tradition dieses alten Volkes erfahren möchte, hat am Samstag, den 04. August, auf der Seebühne im Luisenpark Gelegenheit dazu. Ernie LaPointe beantwortet gerne die Fragen der Gäste. Der Schauspieler Michael Timmermann wird übersetzen und aus dem Buch „Sitting Bull – Sein Leben und Vermächtnis“ vorlesen.
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