Mannheim/Rhein-Neckar, 02. August 2013. (red/pm) Seit Mai machen rote Sitzwürfel, sogenannte Sehstationen, auf gute Architektur in Mannheim aufmerksam. Die sechste Sehstation wurde vor dem Haus der Katholischen Kirche in F2,6 aufgestellt.
Information der Stadt Mannheim
„Das Büro- und Geschäftsgebäude stammt ursprünglich aus den 1960er Jahren. Vor ein paar Jahren wurde es durch Kaupp + Franck Architekten aus Mannheim umgebaut, saniert und erweitert. „Das 2007 fertiggestellte Gebäude entspricht modernsten Energieanforderungen und verfügt über ein flexibles Nutzungs- und Haustechnikkonzept. Das Haus der Katholischen Kirche ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich ein innerstädtisches Gebäude sehr gut in die vorhandene Umgebung einfügt.
„Die zurückhaltende Architektur bildet ein ruhiges Gegenüber zum Kirchengebäude der St. Sebastians Kirche und ist durch seine sorgfältige Detailausbildung ausschlaggebend für ein gelungenes und qualitätsvolles Stadtbild“, erklärt Bürgermeister Lothar Quast.
Das Raumkonzept ermöglicht eine flexible Nutzung und die Möglichkeit, die Räume langfristig nach den eigenen Bedürfnissen zu gestalten, in dem man sie erweitert oder teilt. Im Gebäude befinden sich die Citypastoral mit Infopunkt der katholischen Kirche in Mannheim sowie Büro- und Verwaltungsbereiche, Beratungs- und Bildungseinrichtungen.
„Dass das Haus der Katholischen Kirche nun Sehstation und damit Bespiel für baukulturell wertvolle Architektur ist, freut uns sehr“, bedankt sich Eckhard Berg Geschäftsführer der Katholischen Gesamtkirchengemeinde bei der Experten-Jury, die F2, 6 aus fast 40 Objekten ausgewählt hat.
„Für uns ist diese Auszeichnung doppelt wertvoll: Form und Funktion sind nämlich untrennbar miteinander verbunden“, so Pfarrer Johannes Gut von der Seelsorgeeinheit Mannheim City. „Die weitläufige Fensterfront im Erdgeschoss steht in direkter Kommunikation mit Passanten, dem Marktplatz und der Citykirche St. Sebastian“, erläutert Leiter der Citypastoral Raphael Brantzen.
Vielfalt der katholischen Kirche
„Diese Transparenz und Offenheit im Zusammenspiel mit der Gesamtarchitektur unterstreicht die Bedeutung von F2 als Informations- und Begegnungszentrum. Gleichzeitig zeigt sich hier die Vielfalt der katholischen Kirche, wie sie auch durch die verschiedenen Einrichtungen im Haus deutlich wird. „Jeder ist herzlich willkommen, einen Blick hinter die Fassade zu werfen“, laden Gut und Brantzen alle Interessierten ein.
Dr. Martina Kubanek, Leiterin des Baukompetenzzentrums unterstreicht: „Das Gebäude ist Sinnbild für moderne und gehaltvolle Mannheimer Architektur. Es ist zeitlos und beweist damit, dass der Mannheimer Stadtraum nicht immer auffallende Architektur benötigt.“
Bis Oktober werden alle zwei Wochen die roten Würfel aus Sichtbeton aufgestellt. Sie dienen als Sitzgelegenheit vor zwölf Objekten, die eine unabhängige Jury ausgesucht hat. Die Jury, bestehend aus externen Architekten und internen Fachleuten hat dabei Kriterien, wie die äußere Erscheinung, wie fügt sich das Gebäude in die Umgebung ein, die Detailausbildung und Materialwahl in die Beurteilung einfließen lassen.
Dabei reicht das Spektrum von Plätzen über Wohngebäude, Bürogebäude, Bildungsbauten bis hin zu Kirchen aus den verschiedensten Epochen. Die Projekte finden sich nicht nur in der Mannheimer Innenstadt. Auch in den Stadtteilen lässt sich vorbildliche Baukultur entdecken. Für jede Sehstation hat die Jury einen Begleittext geschrieben, der verdeutlichen soll, warum gerade diese Bauten besonders gelungen sind. Der Text wird auf der Sitzfläche des jeweiligen Betonwürfels zu lesen sein.
Ebenso ist ein QR-Code geschaltet, mit dem Sie per Handy direkt auf die städtische Website kommen, um weitere Infos zu dem Projekt zu erhalten.
Baukultur ins Bewusstsein bringen
Die Stadt Mannheim möchte das Thema Baukultur verstärkt in das Stadtbild und daher in das Bewusstsein bringen. Daher wird darauf geachtet, dass Wettbewerbe durchgeführt werden, kompetente Planungsbüros für einzelne Planungs- und Bauaufgaben beauftragt werden. Ebenso wurde der Gestaltungsbeirat eingerichtet, der die Stadt Mannheim als unabhängiges Gremium berät. Das Baukompetenzzentrum begleitet das Thema Baukultur mit Vorträgen und verschiedenen Aktionen.
Die nächsten Standorte werden immer ein paar Tage vorher auf der Internetseite der Stadt Mannheim unter www.mannheim.de/stadt-gestalten/sehstationen und über einen Flyer bekannt gegeben. Tatkräftig unterstützt wird das Baukompetenzzentrum vom Eigenbetrieb Stadtentwässerung, der die Würfel aufstellt. Am Ende der Aktion gibt es die Möglichkeit, das persönliche Lieblingsobjekt auszuwählen. Das Projekt mit den meisten Stimmen wird dann vom Baukompetenzzentrum mit dem Mannheimer Baukulturpreis 2013 ausgezeichnet.“