Rhein-Neckar/Deutschland/Die ganze Welt, 02. März 2020. (red/pro) Die Nachrichten zum Corona-Virus überschatten aktuell seit gut zwei Wochen alles andere. „Die Medien“ liefern „Ticker“ und merken gar nicht, wie ausgetickt sie sind und alle anderen auch, die sich davon in Panik versetzen lassen. Es bleibt das: Das RNB ist zwar ein regionaljournalistisches Format, wir schauen aber immer über die eigenen engen Grenzen hinweg. Diese Gesellschaft hat ein massives Angstproblem – da hilft nur Aufklärung. Und wie immer gilt – die Hoffnung stirbt zuletzt.
Von Hardy Prothmann
Wer bis vor kurzem der Auffassung war, dass die Fridays-for-Furture-Hysterie nicht mehr zu toppen sei, wird aktuell eines besseren belehrt. Deutschland steht vor dem Abgrund – ein ganz fieser, super tödlicher Virus aus dem fernen China ist die größtanzunehmende Bedrohung aller Zeiten und wird alles und alle vernichten.
Ok, das ist vielleicht etwas übertrieben, aber der mediale Flow zeigt in diese Richtung. Überall im Land sitzen angebliche Journalisten vor den Bildschirmen und checken hektisch nach der einen Meldung, die für die Schlagzeile gut ist: „Erster Fall von Corona-Virus in ….“.
Wow, jetzt also in Heidelberg, in Lampertheim, in Mannheim. Und das zählen geht weiter: „Zahl bestätigter Coronavirus-Fälle in Baden-Württemberg steigt auf 20“, titelt Deutschlands „Machtzentrale für Themen“, die dpa (Deutsche Presseagentur), ein Unternehmen, dem sich deutschlandweit andere Medien sklavisch hingeben, weil was die dpa schreibt, produzieren alle und damit muss es wichtig sein.
Ist es das? Oder erzeugen die stündlichen Meldungen der Agentur und alle nachgeifernden Medien nicht nur Panik statt Vernunft? „Der erste…“, „Jetzt schon 10…“, „Erstmals mehr als 100…“. Was soll der Quatsch?
Diese Berichte im Panikmodus helfen genau nichts. Sie schüren ein Klima der Angst und keins der Aufklärung und Vernunft.
Ja, ich habe mal einen Versuch gestartet, auf das Problem aufmerksam zu machen – dafür muss ich mich heute wieder vor dem Landgericht Mannheim verantworten, deren Vorsitzende in meinem Fall mich quasi schon schuldig gesprochen hat.
Denn ich habe einen Blick auf die Dinge, der nicht jedem gefällt – ich wechsle nämlich häufig die Perspektiven und schaue mir „die Dinge“ nicht aus einem gefestigten Weltbild heraus an, sondern ergebnisoffen. Das macht mich grundsätzlich verdächtig für jeden, der halt ein gefestigtes Bild hat und sich nicht weiter interessiert zeigt, ob das so noch zutrifft oder nicht und wo man nachbessern muss.
Bevor ich Ihnen einen richtigen Schrecken einjage (garantiert), erzähle ich Ihnen was aus meinen vergangenen Wochen.
Ich habe den Jahreswechsel an einem einfachen, aber liebenswerten Ort in der Emilia-Romana verbracht, also einem der Gebiete, die gerade in den Schlagzeilen sind.
Am 5. Januar 2020 hat es mir „die Schuhe ausgezogen“, als ich gerade wieder zuhause war. Ich war rund zwei Wochen lang echt „platt“. Nichts ging mehr. An einem Tag habe ich 80 Taschentücher vollgerotzt, ich hatte Temperatur, konnte tagelang nichts essen, hatte Durchfall. Die folgenden zwei Wochen war ich auch noch nicht fit, aber es ging mir zunehmend besser.
Rückblickend betrachtet, habe ich eigenverantwortlich das gemacht, was gerade teils staatlich angeordnet wird – ich habe mich in Quarantäne begeben – ohne das an die große Glocke zu hängen. Weil ich nicht leistungsfähig war, hat mich das Umsatz gekostet, die betrieblichen Abläufe waren extrem gestört, die Leistung des RNB damit auch.
War ich am SARS -CoV-2 erkrankt? Keine Ahnung. Wenn, dann habe ich das überlebt -und auch mein Umfeld, was in meiner Zeit im Bett nur aus der Familie bestand.
Ich denke eher, es war eine Influenza, die, soweit ich das im Blick habe, in der aktuellen Saison schon gut 80.000 Menschen heimgesucht hat, was aber anscheinend niemanden interessiert, denn „Corona“ ist tödlich, tödlicher, am tödlichsten, wenn man der Medienhysterie glauben schenken mag.
Verstehen Sie mich richtig – das neue Virus ist tatsächlich eine Bedrohung, aber nicht so sehr wegen seiner Eigenschaften, sondern eher wegen der Panik vor dem Unbekannten, das allerorten grassiert.
Die Behörden haben angeblich alles im Griff – das ist Blödsinn, einerseits. Aber Realität auch. Heißt das nun, dass der Blödsinn Realität ist? Das kann sein, tatsächlich kann die Realität aus der Sicht von vielen sehr schnell, sehr „blöd“ werden.
Wer die Medienberichte westlicher Medien verfolgt hat, konnte feststellen, dass Maßnahmen wie in China und dann auch in Italien irgendwie „autoritär“ wirkten. Wie kann man denn bitte ganze Städte abriegeln? Wer hat das Recht dazu?
Wer seinen Verstand beisammen hat und später, wenn die Sache vorbei sein wird, was irgendwann der Fall sein wird, guckt drauf, wer sich wie verhalten hat und was die Folgen waren.
Dieser verständige Blick wird nicht einfach sein, weil man China nicht mit Italien und nicht mit Deutschland vergleichen kann – wegen der Zahl der Menschen, wegen der infrastrukturellen Bedingungen, wegen der unterschiedlichen Kulturen, wegen verschiedener Rechtssystem und auch wegen sehr unterschiedlichen Gesellschaften und Medien.
Ein verständiger Blick stellt selbstverständlich immer in Frage, wer was wie äußerst und ob das auch so zutrifft. Sämtliche Behörden geben sich „vorbereitet“ – das muss man erheblich in Zweifel ziehen, weil niemand irgendwas vorausgedacht hat und alle nur „beruhigen“ wollen, was dazu führt, dass es erhebliche „Unruhe“ gibt.
Eben weil es in der öffentlichen Debatte nie ein Worst-Case-Szenario gibt. Doch das ist eingetreten – erst in China, dann in Italien und es wird auch in Deutschland eintreten, wenn die Zahl der „Infizierten“ deutlich ansteigt. Nebenbei bemerkt: „Die Medien“ stürzen sich auf jeden „ersten Fall“ und tun so oder wissen nicht, dass das immer einen weitaus höheren Faktor auslösen wird. Warum ist das so? Um am nächsten Tag das Theater über Schlagzeilen weiterzutreiben? Wo geht es eigentlich um Verantwortung?
Ich male lieber den Teufel an die Wand, als mich vom Teufel treiben zu lassen. Einmal an der Wand, ist er gestellt und kann betrachtet werden.
Für Deutschland wird die teuflische Perspektive sein, dass, wenn die Zahlen der infizierten Personen weiter steigen, es selbstverständlich harte staatliche Einschnitten geben wird. Ein Blick ins Infektionsschutzgesetz reicht, um zu verstehen, dass der Staat ab einem gewissen Zeitpunkt hart durchgreifen wird.
Was ist daran auszusetzen? Erstmal nichts. Das Kollektiv steht vor dem Individuum – auch, wenn das im aktuellen Deutschland niemand glauben mag, wo doch jeder einfach nur noch Rechte hat, aber keine Pflichten mehr. Zentrale Grundrechte werden sehr schnell und kompromisslos außer Kraft gesetzt, wenn die Realität den Traum überholt. Kann man sich nicht vorstellen? Das wird so und nicht anders sein.
Die German Angst ist legendär und aktuell tödlicher als jede Virusinfektion. Sie wird befeuert durch verantwortungslose Medien und Politiker sowie andere gesellschaftliche Kräfte, die niemals ein Wort-Case-Szenario im Angebot haben, sondern immer nur „Wohlfühl-Träume“.
In Baden-Württemberg sind am Wochenende die Ferien zu Ende gegangen – es kommen viele Leute aus Norditalien zurück. Das kann noch was werden…, wenn nicht klar gemacht wird, was Masse ist.
Händeschütteln ist aktuell ein No-go. Jeder ist aufgerufen, die Hust- und Nießettike einzuhalten. Regelmäßiges, gründliches Händewaschen ist Pflicht. So einfach ist das, wenn man sich schützen will, mal abgesehen davon, dass man sich eine zeitlang „privatisiert“.
Doch das gelingt nicht allen – weder den Verkäuferinnen an der Supermarktkasse, noch Polizeibeamten im Einsatz, die „körperlich“ werden müssen. Es ließen sich noch andere Berufsgruppen aufzählen, aber auch Menschen, die gar keine Chance haben, keinen Kontakt zu haben – nämlich alle im ÖPNV. Dort ist es oft eng und damit risikoreich, sich „was einzufangen“.
Was jeder machen kann, ist auf sich selbst zu achten, indem die einfachen Regeln angewendet werden und man sich fit hält, ob durch Sport oder viel Zeit an der frischen Luft, dazu gutes und gesundes Essen statt Tiefkühlpizza.
Hamsterkäufe werden nichts richten, wenn andere Verhaltensweisen nicht überdacht und angewendet werden. Das und nur das ist die große Chance für „Corona“, sich weiter auszubreiten.
Meine Empfehlung: Achten Sie auf die Regeln. Versehen Sie, dass der Staat, wenn es soweit kommt, Ihre Individualrechte nicht mehr schützt, sonder Kollektivrechte davor setzt.
Achten Sie auf Ihre Mitmenschen – insbesondere Alte und Menschen mit Vorerkrankungen brauche Ihre Hilfe. Diese kann neben der Versorgung mit Lebensmittel vor allem eins sein. Schenken Sie Liebe und Zuneigung -auch das stärkt die Abwehrkräfte.
Panik ist das Gegenteil von Verstand.