Heidelberg/Rhein-Neckar, 02. Oktober 2012. (red/pm) Am Dienstag nahm Bundesumweltminister Peter Altmaier in Aachen das erste kommerzielle virtuelle Brennstoffzellenkraftwerk in Deutschland in Betrieb. Insgesamt 25 Mini- und Mikro-Blockheizkraftwerke mit Brennstoffzellen sind zu dem innovativen Verbund-Kraftwerk zusammengeschlossen und können künftig auf Schwankungen im Stromnetz schnell reagieren. Initiator ist die Stadtwerke-Kooperation „Trianel“, an denen die Stadtwerke Heidelberg als Gesellschafter beteiligt ist.
Information der Stadtwerke Heidelberg:
„Das Herzstück dieser besonderen Mini-Blockheizkraftwerke (BHKW) bildet eine Brennstoffzelle, eine der effizientesten Energieumwandlungssysteme auf dem Markt. In der Brennstoffzelle läuft ein elektrochemischer Prozess, bei dem aus Kohlenwasserstoffen, meist Erdgas, ein wasserstoffreiches Gas erzeugt wird. Im weiteren Prozess entstehen Strom und Wärme ohne den Umweg über eine Verbrennung. Der Vorteil der Brennstoffzellen: Die Anlagen erreichen damit höhere elektrische Wirkungsgrade, laufen ruhiger, abgasfreier und gleichmäßiger. Die neuen Mini-Kraftwerke sind oft nicht größer als ein Kühlschrank und für Privathaushalte und kleinere Betriebe wie Arztpraxen geeignet.
Die Anlage der Stadtwerke Heidelberg enthält eine oxidkeramische Brennstoffzelle der Marke BluGen. Damit erreicht sie einen elektrischen Wirkungsgrad von bis zu 60 Prozent und einen Gesamtwirkungsgrad von bis zu 85 Prozent. Die Anlage versorgt in Zukunft das Kundenzentrum der Stadtwerke Heidelberg als Demonstrationsanlage mit Wärme und Strom.
Bei der Stadtwerke-Kooperation Trianel engagieren sich die Stadtwerke Heidelberg darüber hinaus im Netzwerk Mini- und Mikro-BHKW, um hocheffiziente Mini- und Mikro-BHKW unter dem Namen EnergieBlock® am Markt zu etablieren. „Wir möchten unseren Kunden mit dem EnergieBlock® innovative BHKW-Technologien für die Energie-Eigen-Produktion anbieten“, erklärt Dr. Rudolf Irmscher, Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg. „„Die hocheffizienten Anlagen sind wegweisend für die Energieversorgung der Zukunft, denn damit wird der Nutzer selbst zum Energieerzeuger.“
Im Gespräch mit Minister Altmaier betonte er darüber hinaus die besondere Rolle der kleinen Kraftpakete für die Energiewende. „Über eine zentrale Steuerung können sie zu einem virtuellen Kraftwerk zusammengeschlossen werden und Netzschwankungen durch den wachsenden Anteil erneuerbarer Energien im Strommix ausgleichen. Solche Systeme brauchen wir für eine zukunftsfähige Energieversorgung.“