Mannheim, 02. Dezember 2014. (red/pm) Mit zunehmendem zeitlichem Abstand zu historischen Ereignissen verändert sich sowohl unser Zugang zur Geschichte als auch die Form, in der wir uns historische Wissensbestände aneignen. Dies verdeutlicht nicht zuletzt ein Rückblick auf die deutsche Erinnerungskultur nach 1945.
Information des Stadtarchives Mannheim:
“Unsere erinnerungskulturelle Praxis, die Ebene der Vermittlung, kann aber nicht einfach fortgeschrieben werden. Auch sie bedarf der ständigen Anpassung an aktuelle Forschungsergebnisse. Sie ist dabei heute zusätzlich auf neue räumliche Arrangements, Inszenierungen oder Ausstellungen – inklusive innovativer Medienformate und unter Berücksichtigung von Emotionen – angewiesen, um sich dem gewandelten Bedürfnis nach Aneignung von Vergangenheit in einer zunehmend heterogeneren Gesellschaft anpassen zu können.
Prof. Dr. Cord Arendes studierte von 1992 bis 1998 an der Freien Universität Berlin Politikwissenschaft, Geschichte und Volkswirtschaftslehre. Seine Promotion im Bereich der Wissenschaftsgeschichte erfolgte im Frühjahr 2004 an der Universität Greifswald. 2010 habilitierte er sich mit einer Arbeit zu regionalen NS-Verfahren in Heidelberg und Mannheim. Diese ist im letzten Jahr unter dem Titel „Zwischen Justiz und Tagespresse.
‚Durchschnittstäter‘ in regionalen NS-Verfahren“ erschienen. Seit dem Wintersemester 2012/13 ist er Professor für Angewandte Geschichtswissenschaft – Public History an der Universität Heidelberg. Zu seinen Schwerpunkten in Forschung und Lehre zählen neben der politisch-justiziellen Auseinandersetzung mit der NS-Diktatur vor allem (audio-)visuelle Aspekte der Geschichtswissenschaft, historische Ausstellungen sowie die Geschichte der Bundesrepublik und Westeuropas nach 1945.
Vortrag von Prof. Dr. Cord Arendes (Universität Heidelberg), Mittwoch, 03. Dezember 2014, 19:00 Uhr, Mannheimer Abendakademie, U1, 16 – 19, U1-Saal, Erdgeschoss”