Rhein-Neckar/Stuttgart, 02. Mai 2016. (red) Landwirtschaftsminister Alexander Bonde (Bündnis90/Die Grünen) hat über Facebook mitgeteilt, dass er in der kommenden Landesregierung nicht als Minister zur Verfügung steht. Als Grund nennt er unerträgliche öffentliche Spekulationen über sich und seine Familie.
Um 09:43 Uhr postete Alexander Bonde auf seinem Facebook-Profil:
Die öffentlichen Spekulationen und Gerüchte über unser Privatleben nehmen für meine Familie, meine Kinder, meine Frau und mich ein unerträgliches Maß an. Ich habe deshalb gerade Ministerpräsident Kretschmann Folgendes mitgeteilt: Meine Frau und ich haben gemeinsam entschieden, dass ich für ein Ministeramt im nächsten Kabinett nicht zur Verfügung stehe. Ich bin bei Bedarf bereit weiter Verantwortung für das Land zu übernehmen, aber nicht in der ersten Reihe als Minister.
Wir hoffen, dass mit diesem Rückzug endlich unsere Privatsphäre in der Öffentlichkeit wieder geachtet und gewahrt wird.

Alexander Bonde – Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, (Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Foto: MLR / Jan Potente)
In den vergangenen Tagen war über die Boulevard-Presse bekannt geworden, dass der Minister mit einer Parteikollegin eine Affäre gehabt haben sollte. Die Frau erklärte sich dazu ebenfalls mit massiven Vorwürfen gegenüber Herrn Bonde öffentlich auf Facebook, machte den Post dann nicht-öffentlich und hat ihn mittlerweile wieder auf öffentlich sichtbar eingestellt.
Eine ganze Reihe von Medien stürzte sich auf das Thema und zitierte „genüsslich“ aus dem Post der vermeintlichen Ex-Geliebten ohne Herrn Bonde dazu anzuhören.
Wir haben die journalistische Niedertracht mit dem Text: „Haupsache untenrum“ entsprechend kommentiert.
Das Ministerium für Landwirtschaft und öffentlichen Raum, so wurde bereits gestern gemeldet, fällt in der grün-schwarzen Koalition der CDU zu – im Gespräch für das Amt ist der frühere Landwirtschaftsminister Peter Hauk.
Die Südwestpresse hatte gestern noch spekuliert, dass Alexander Bonde Finanzminister werden könne – dies ist nun ausgeschlossen.
Am heutigen Mittag will Grüne und CDU die Ergebnisse ihrer Verhandlungen vorstellen, die Grundlage für einen Koalitionsvertrag sein sollen. Dann sollte bald die Bekanntgabe der Minister erfolgen – ob es schon einen Ersatz für Herrn Bonde gibt, ist noch unklar. Klar dürfte sein, dass die Personalie mit dem Makel „zweite Wahl“ startet.
Die Entscheidung von Herrn Bonde ist zu respektieren – allein, es trifft eine Person, die inhaltlich für ihre Arbeit geschätzt worden ist und sogar als Nachfolger von Ministerpräsident Winfried Kretschmann gehandelt wurde.
Aus unserer Perspektive wäre eine offensive Krisenkommunikation durchaus möglich gewesen – dafür braucht man allerdings echte Freunde und gute Berater. Die scheint es in den grünen Reihen nicht so oft zu geben.
Kerstin Lamparter, die vermeintliche Geliebte, legte gestern erneut nach. Sie postete erneut das Foto eines Berichts des Boulevard-Blatts „Bunte“ und schreibt dazu:
Von vielen grünen Mitgliedern und MdL`s erhalte ich Anrufe und positives Feedback. Das tut gut, dass ihr zu mir steht.
Was mich besonders berührt: Eine Frau hat mich angeschrieben, die behauptet sie sei eine weitere Ex-Freundin von Alex und habe über viele Jahre (mehr als 15 Jahre) mit ihm zu tun gehabt hat.
Das hat mich ehrlich gesagt schon nochmal schockiert (es gibt Dinge die willst du manchmal wirklich nicht auch noch wissen). Einen Grund an Ihrer Aussage zu zweifeln habe ich nicht. Als wir telefoniert haben, mussten wir lachen, weil er uns beiden immer dasselbe erzählt hat. Auch sie dachte, sie wäre die einzige. Das er zwischendurch mal geheiratet hat, hat sie dann am Ehering gesehen, die Affäre der beiden ging laut Schilderung der Frau weiter. Jetzt sind wir also zu dritt. Ich danke dir für deine Nachricht an mich und deinen Mut!
Ob sich also in jedem Hotel nach seinen politischen Terminen heimlich in jeder Stadt eine andere ins Hotel einschleichen musste- so wie ich es immer tun musste? Man weiß es nicht. Ich will es auch nicht mehr wissen. Ebenso wie die Frage, auf wessen Kosten wir dort immer übernachtet haben.
Dass von Alexander Bonde keine Aussage kommt, sagt alles. „Wegducken“ wie er es immer Guido Wolf in der politischen Arena vorgeworfen hat, macht er jetzt selber meiner Ansicht nach. Eine Entschuldigung fehlt bis heute. Das ist das Gegenteil von Stärke und Anstand.
Ich danke Euch von Herzen für den vielen Zuspruch.
Bei so viel öffentlichem Stalking braucht man gute Nerven und möglicherweise auch juristischen Beistand – oder man räumt das Feld.