Rhein-Neckar, 02. Mai 2017. (red/pro) Wir haben heute Nacht auf Facebook eine Rückmeldung gepostet, was wir die vergangenen Tage erlebt haben – einen Shitstorm, befeuert durch „Naidoo- und Söhne-Fans“, der in weiten Teilen eine Begegnung mit der Welt von Asis war. Wenn Sie die Musik mögen, kein Problem. Wenn Sie die „politischen Aussagen“ gut finden – großes Problem. Wenn Sie Teil der „Anscheißer“ sein sollten, noch größeres Problem. Hier unser Statement, das wir zunächst auf Facebook veröffentlicht hatten (dort gelöscht und nur noch hier verfügbar). Direkt, schonungslos, ehrlich und in ganzen Sätzen. Have fun!
Kleiner Zwischenstand. Wir haben seit Donnerstag 260 300 Likes verloren und rund 300 320 Personen blockiert. Das macht zusammen nicht 560 620 Personen, weil unter den blockierten Personen viele waren, die unsere Seite vorher geliket hatten.
Wir haben sehr viele Personen blockiert, die eindeutig Fakeprofile hatten. Viele davon eindeutig aus der rechten Szene. Ob diese „gesteuert“ wurden als Shitstorm-Angriff, wissen wir nicht. Erstaunlich finden wir, wie gut der „Xaver“ und seine „Söhne“ vor allem in dieser Szene ankommen.
Man kann mit unserer Arbeit einverstanden sein oder nicht – das entscheidet jeder selbst.
Auch wo und wie man sich informieren möchte.
Auch, ob man nur Informationen möchte, die ein betoniertes Weltbild polieren oder sich durch andere Sichtweisen ein erweitertes Meinungsbild einholen möchte.
Ist schließlich Deutschland und nicht Nordkorea.
Wir entscheiden aber auch, wen wir als Kommentatoren haben möchten und wen nicht.
Entgegen vieler ewiggleicher Kommentare verteidigen wir die Meinungsfreiheit und lassen Meinungen zu, egal, ob die uns gefallen oder nicht.
Aber dafür haben wir Regeln – was uns nicht gefällt, ist Gossensprache, sind Beleidigungen und falsche Tatsachenbehauptungen. Wenn wir solche Kommentare löschen und Nutzer blockieren, sind wir nicht gegen Meinungsfreiheit, sondern schmeißen Pöbler, Krakeler und andere unflätige Leute raus und auch solche, die dummes Zeugs behaupten. Vor allem Dummköpfe – davon gibt es jede Menge, die Herrn Naidoo und seine „Söhne“ supporten.
Das dient der Debattenhygiene. Und das machen wir weiter so.
Facebook macht viel Arbeit, bringt null Umsatz und unsere Seite ist unsere gute Stube.
Die respektiert man oder fliegt raus. Ganz einfach.
Unsere Regeln haben wir in einem Text aufgeschrieben.
https://www.rheinneckarblog.de/netiquette-auf-unseren-blogs
Seit Donnerstag hatten wir rund 50.000 Aufrufe unserer Blogseite Rheinneckarblog.de und haben über Facebook rund 140.000 Menschen erreicht.
Insbesondere unsere Regeln wurde mit Dutzenden von Kommentaren mehr als heftig angegriffen. Jetzt kommt die Auflösung: Die Seite wurde seit Donnerstag genau 36 Mal aufgerufen.
Heißt übersetzt: Die Leute, die sich über unsere Regeln aufregen und meinten, wir würden doch selbst gegen die verstoßen, haben diese nie gelesen, geschweige denn darüber nachgedacht und sich schon gar nicht konstruktiv eingebracht – denn die Regeln sind nicht in Beton gegossen, sondern können mit Vorschlägen erweitert werden.
Mit solchen Leuten zu diskutieren, ist eine Zoombie-Debatte.
Wir überlegen tatsächlich auch immer wieder, ob wir die Facebook-Seite nicht abschalten sollten. Sie bringt uns Aufmerksamkeit für unsere eigentliche journalistische Arbeit auf dem Blog – aber der Preis ist hoch.
Häufig begegnet man persönlichen Reaktionen: „Wie können Sie sich erlauben, mir…“, „Sie haben meine Frage nicht beantwortet…“, und so weiter. Übersetzt: Mehrere hundert, manchmal mehrere tausend Leute sehen nur Ihre eigene Perspektive. Hier ich, dort das RNB.
Auf die Idee, sich mal zu überlegen, wie das wäre, wenn diese Kommentatoren RNB wären und da draußen hunderte und tausende von Leuten, die man nicht kennt, die anonym sind, die „ablatzen“, die Forderungen stellen, kommen diese Leute nicht.
Wir haben keine Social-Media-Redaktion. Wenn es zur Sache geht, muss der Chef alleine ran, weil er zum Beispiel nicht möchte, dass Mitarbeiter über ihre private Accounts angegangen werden – dass das so ist, erlebt der Chef fast täglich.
Die Attacken sind vielfältig – mal hat er zu wenig Sex, ist grundsätzlich gestört, hat offene Rechnungen, zu wenig Mutterliebe, eine traumatische Kindheit, ist eine gescheiterte Existenz, linksgrün versifft, ein rechter Hetzer. Es gibt echt nix, was nicht ausgekübelt wird.
Ob wir die Seite abschalten oder nicht, ist nicht letztgültig entschieden. Das Ausmaß der persönlichen Anfeindungen ist enorm, das Ausmaß der Dummheit, die sich bei vielen Facebook-Nutzern offenbart, noch enormer.
Ja, Sie Schlaumeier. Hat der Prothmann gerade Kommentatoren als „dumm“ bezeichnet? Ist das nicht eine Beleidigung? Widerspricht das nicht der Netiquette? Ist er damit nicht überführt? Muss ich mich jetzt nicht mal aufregen und diesem Arschloch mal die Meinung geigen?
Ich beleidige mit „dumm“ niemanden, sondern stelle zutreffend fest, was und wer dumm ist. Es gibt auf Facebook eine große Zahl dummer Kommentatoren, deren Mist eine echte Zumutung ist.
Diese große Plage beschäftigt auch die Politik und die Verwirrung ist groß, was zu bislang ungenügenden Gesetzesentwürfen führt.
Die, die sich angesprochen fühlen, dürfen uns weiter disliken. Die, die wir identifizieren, blockieren wir.
Alle anderen sind herzlich willkommen und wir freuen uns über einen konstruktiven, inhaltlich wertvollen Meinungsaustausch.
Nach mehreren Jahren wissen wir nämlich, dass Diskussionen mit Idioten sinnlos sind. Die müssen wir auch nicht aushalten.
Wir sind keine Roboter, sondern Menschen.
Wir müssen uns nicht im Minutentakt beschimpfen und bedrohen lassen.
Wir müssen auch nicht 24/7 für jeden dasein, der das gerade verlangt.
Ganz sicher müssen wir das nicht.
Wir werden unsere Netiquette demnächst erneut überarbeiten – da kommt dann auch der Hinweis rein, dass wir ab demnächst konsequent Anzeigen.
Da die Rechtsprechung mehr und mehr Urteile mit teils empfindlichen Strafen getroffen hat, ist die Zeit gekommen, gewissen Leute genau dann die Grenze aufzuzeigen, wenn diese überschritten wird.
Und es wird uns reichlich egal sein, ob innerhalb von fünf Tagen sich nur 36 Leute für die Regeln interessieren – wir setzen sie weiter durch. Manchmal auch mit deutlichen Worten, weil vernünftige offenbar missverständlich sind.
Die Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut – und in einer Art „Spiegeltechnik“ kopieren wir Herrn Naidoo und seine „Söhne“. Die raunen was von „Volksverrätern“ und halten das für „Kritik“. Wir meinen, dass ein Teil seiner Fanbase widerliche Arschgesichter sind und meinen das aus Erfahrung kritisch. Denn im Gegensatz zu Naidoo und seinen „Söhnen“ waren wir in den vergangenen Tagen mit dem Mob direkt konfrontiert und wissen, warum wir meinen, was wir meinen. Wir wissen Bescheid.
Verstoßen wir damit gegen unser „Netiquette“? Wir meinen nicht. Wer sich widerlich äußert, ist ein Widerling. Wer dummes Zeugs von sich gibt, ein Dummkopf, wer „scheiße labert“, ein Arschgesicht.
Niemand muss unsere Berichte toll finden, jeder kann dagegen argumentieren – aber ganz sicher hat niemand das Recht uns willenlos zu beleidigen und zu bedrohen und dabei was von Meinungsfreiheit zu labern.
Wenn wir eine solche Fanbase hätten, es würde uns eiskalt den Rücken runterlaufen – mehr Horror geht nicht…
Beim „Sohn“ Stahlhofen warten wir noch auf Antwort – den Dialog finden Sie hier.
Danke für die Aufmerksamkeit
Hardy Prothmann
P. S. Die blockierten Facebook-Nutzer können übrigens noch mitlesen – aber nicht mehr kommentieren. Das wird für viel Schaum vorm Maul sorgen, der leider nicht mehr abfließen kann, sondern Hose und Couch versabbert. Wir vermuten, dass die Flecken nicht weiter auffallen.
P.S.S. Wenn Sie ein Naidoo-Hate-Fanboy sein sollten – Sie sind nicht berechtigt, Teile oder den gesamten Artikel irgendwo zu posten. Wenn Sie das tun sollten, verfolgen wir das straf- und zivilrechtlich. Konsequent. Unser Text, unser Urheberrecht, keine Kompromisse, verstanden „Hombre“?