Heppenheim, 02. Mai 2018. (red/pm) Beim Girls’- und Boys’-Day schnupperten auch in Heppenheim Jungen und Mädchen in untypische Berufe, das heißt in denen entweder Männer oder Frauen unterrepräsentiert sind, rein.
Information der Stadt Heppenheim
“Die Stadtverwaltung und Stadtwerke Heppenheim konnten am diesjährigen Girls‘ Day und Boys’ Day 26 Kids und Teens zwischen 10 und 16 Jahren willkommen heißen. Für die Jungs und Mädchen ist dies einmal im Jahr die Chance, in Berufe zu schnuppern, in denen entweder Männer oder Frauen unterrepräsentiert sind. Die Jungs und Mädchen erfahren dabei auch, dass Ausbildungsberufe nicht weniger interessant oder wichtig sind, als Studienberufe. Außerdem lernen sie zum Teil Berufe kennen, die weniger öffentlich präsent sind und bei denen nicht sofort ersichtlich ist, welche Ausbildung dazu gehört und wie der Arbeitsalltag aussieht.
Insgesamt 12 Mädchen waren in den Bereichen Stadtwerke (Kanal und Wasserwerk), Ordnungsamt (Außendienst), Baubetriebshof (Schreinerei und Schlosserei), Bestattungswesen, Brand- und Katastrophenschutz sowie EDV unterwegs. Die 14 Jungs teilten sich auf die Bereiche Stadtmarketing, Bücherei, Kita Karlchen, Kita Buntspecht, Kita Krümelkinder, Kita Löwenzahn und die Kita Drachenbande auf.
Am Nachmittag fand eine Abschlussrunde mit der Ersten Stadträtin Christine Bender und der Gleichstellungsbeauftragten Anja Ostrowski im Rathaus statt. Dabei konnten alle Teilnehmenden erzählen, wo sie an dem Tag überall waren und was sie erlebt haben. Frau Bender erzählte von ihrem beruflichen Werdegang, was besonders spannend war, da niemand im Raum wusste, was eine Bauingenieurin tut oder was die Aufgaben einer Ersten Stadträtin sind. Die Feedback-Runde am Ende nutzten die Schülerinnen und Schüler für Lob, Kritik und Anregungen für Stadtverwaltung und Stadtwerke. Einige freuen sich schon auf das nächste Jahr.
Jugendliche streben traditionelle Rollenbilder an
Obwohl es als selbstverständlich gilt, dass die Berufswahl nicht vom Geschlecht abhängig sein sollte, zeigen die Statistiken, dass Jugendliche ab der Pubertät dazu tendieren, traditionelle Rollenbilder anzustreben. Auch wenn diese vielleicht nicht den Talenten und Interessen entsprechen, die sie schon in Kindergarten und Grundschule entwickelt haben.
Dies liegt zum Teil an Gruppendynamiken und äußeren Einflüssen, aber auch an der Angst, vielleicht nur eine oder einer von wenigen in einem Berufsfeld zu sein. Vorurteile und Klischees haben nach wie vor einen großen Einfluss auf Kompetenzzuschreibungen. Also auf die Fähigkeiten, die wir einer Person nur aufgrund ihres Geschlechts zutrauen oder eben nicht zutrauen. Der Boys‘ und Girls‘ Day will diese Barrieren überwinden helfen, um neue Chancen zu eröffnen.”