
Revierleiter Frank Hartmannsgruber (links) mit zwei Kollegen im Lagezentrum des Reviers am Montagabend – hier wird geplant und der Einsatz für die Nacht koordiniert.
Ladenburg, 02. Mai 2012. (red) Keine besonderen Vorkommnisse – so lässt sich aus Sicht des Ladenburger Polizeirevierleiters Frank Hartmannsgruber die Bilanz der jugendlichen Mai-Feiern ziehen. Zwölf Beamte waren zusätzlich im Einsatz – das Revier setzt erfolgreich auf Prävention.
Von Hardy Prothmann
„Aus unserer Sicht verliefen die Feiern sehr ruhig und ich möchte die Jugendlichen ausdrücklich loben“, sagt Frank Hartmannsgruber am späten Vormittag des ersten Mai.
Das kann man gerne zurückgeben und die Arbeit der Polizei loben, die unter dem neuen Chef sehr kontaktfreudig und präventiv läuft. Frank Hartmannsgruber setzt auf öffentliche Präsenz, egal ob Fußstreifen, Sichtbarbkeit bei Festen, repräsentativen Terminen oder eine kontinuierliche Pressearbeit.
Wie alle Dienststellen, so ist auch in Ladenburg die Besetzung knapp. Das Revier hat einen großen Einzugsbereich – insbesondere Edingen-Neckarhausen ist wegen der langen Anfahrt sehr „zeitintensiv“. Trotzdem spart der Polizeirat nicht an Zeit an der falschen Stelle. Die zwölf zusätzlich eingesetzten Beamte sprechen schon früh am Abend Jugendliche im Stadtgebiet Ladenburg an und tauchen auch in den anderen Gemeinden dort auf, wo sich Jugendliche aufhalten können.
Klare Linie
Es wird das Gespräch gesucht, es wird deutlich gemacht, dass die Polizei keine Feier behindern möchte, aber auch klar gemacht, dass das an Bedingungen geknüpft ist. Reine Ruhestörung, keine Vermüllung, Alkohol und Zigaretten nur „passend“ zum Alter. Die Jugendsachbearbeiter der Polizei wissen, wie sie die Jugendlichen ansprechen müssen und dieses Konzept geht auf: „Wir fahren eine klare Linie – fröhlich feiern ist definitiv gewünscht und erlaubt, solange der Rahmen eingehalten wird.“ Der Revierleiter berichet, dass sich die Jugendlichen sehr höflich und umgänglich gezeigt hätten.
Während in den zwei vergangenen Jahren (für Hartmannsgruber ist es die dritte Walpurgisnacht gewesen) wetterbedingt auch eher wenig „polizeilich“ aufgefallen war, rechnete man aktuell eventuell mit mehr Abeit, da die Temperaturen mild waren und damit auch mehr „draußen“ los sein würde. Doch die mehreren hundert Jugendlichen beließen es beim Feiern: „Wir haben mit der Stadt ausgemacht, dass die Festwiesen beleuchtet bleibt“, sagt Frank Hartmannsgruber. Der Effekt ist klar: Einerseits stolpern die Jugendlichen nicht im Dunkeln rum und andererseits bietet die Dunkelheit auch keinen „Schutz“ vor übertriebenem Blödsinn.
Wenig Auffälliges
Ein paar Vorkommnisse gab es dennoch, aber kaum auffälliger als sonst. In Edingen-Neckarhausen gab es zwei Sachbeschädigungen. In Seckenheim und Heddesheim je eine Ruhestörung, in Ilvesheim wurde ein betrunkener Autofahrer gestoppt, der keinen Führerschein hatte, dafür aber auch noch falsche Kennzeichen am Fahrzeug. Eine weitere Trunkenheitsfahrt wurde in Heddesheim festgestellt und eine Sachbeschädigung klärte der Chef selbst auf: „Ich war gerade auf dem Weg zum Revier, als vor mir ein Jugendlicher gegen einen Autospiegel getreten hat“, sagt Frank Hartmannsgruber. Die von ihm herbeigerufene Streife konnte den Jugendlichen dann fußläufig kontrollieren. Der junge Mann muss mit einer Anzeige rechnen. Eine Körperverletztung mussten die Beamten noch aufnehmen – unterm Strich eine fast normale Nacht.

Präsenz und Kontakt sind dem Revierleiter Hartmannsgruber sehr wichtig – er selbst ist oft vor Ort: „Ich will mir selbst ein Bild machen.“