Guten Tag!
Ladenburg, 02. Juli 2011. (red) Sie sind jung, sie sind hübsch – aber es kann nur eine geben: Die neue Miss Ladenburg 2011 heißt Lorena Hoffmann. Die 19-jährige Schülerin aus Rheinhausen mit Faible fürs Theater gewann die Gunst von Jury und rund 150 Gästen und wurde mit klarem Vorsprung unter den neun Kandidatinnen zur 5. Miss Ladenburg gewählt.
Von Hardy Prothmann
Bekanntlich gibt es das Ladenburgblog seit Februar 2010 – im vergangenen Jahr haben wir bereits über die Miss Ladenburg berichtet. Allerdings wussten wir damals nicht, dass dieser schöne Titel keinerlei weitere Bedeutung hat.
Die sehr sympathische Miss Ladenburg 2010, Jennifer Lehmann, hat mit Lorena Hoffmann eine sehr sympathische Nachfolgerin. Doch außer dem Titel ist mit der Miss Ladenburg keinerlei Repräsentation verbunden.
Ein Titel ohne Funktion.
Das ist in anderen Städten anders. Beispielsweise in Frankenthal (wo ich aufgewachsen bin). Dort gibt es die Miss Strohhut, die zu vielfältigen Anlässen die Stadt repräsentiert. Eine Miss Strohhut lernt in ihrer einjährigen Amtszeit viele Menschen kennen, was sich auch schon förderlich auf die Karriere der jungen Damen ausgewirkt haben soll.
Viel wichtiger aber ist die Rolle der Botschafterin – sympathisch, adrett und lebenslustig soll eine Miss Strohhut sein, um in der Ferne und vor Ort für ihre Stadt zu werben und sie stilvoll zu repräsentieren.
In Ladenburg ist das nicht der Fall – es wäre ein leichtes für den Bürgermeister Rainer Ziegler und die Stadt, sich der neuen Miss Ladenburg 2011 “zu bedienen”. Sie als Repräsentantin der Stadt zu präsentieren. Image-Gewinn und Interesse wären die vermutlichen Folgen. Kosten würde das nichts. Außer guten Willen.
Tatsächlich müsste man aber wohl ein wenig am Konzept ändern und sich mit dem privaten Veranstalter Willy Koch arrangieren, der die Wahl ausrichtet. Darüber kann man sicher bis zur nächsten Wahl reden.
Klar ist: Ladenburg ist nur ein Viertel so groß wie Frankenthal, aber touristisch viel attraktiver. Mit dem Altstadtfest im September oder jetzt in Kürze dem Drachenbootrennen und dem Römerman gibt es aber schon drei wunderbare Gelegenheiten, die Miss Ladenburg aktiv für ein positives Image der Stadt zu nutzen. Wie gesagt, vorausgesetzt, man will das.
Nun könnte man sagen: “Naja – die Miss Ladenburg kommt ja aus Rheinhausen.” Das ist ein Argument. Aber dann müsste man auch fragen, ob der Bürgermeister Ziegler Ladenburg repräsentieren kann, denn der ist auch kein Ladenburger.
In der heutigen Zeit sollte man solch “dörflerische” Gedanken beiseite schieben und das positive Ganze sehen.
Neues Konzept?
Eine Wahl der Miss Ladenburg könnte bald auch auf dem Marktplatz stattfinden, also in der Stadt, unter der Beteiligung von vielen Bürgern. Vielleicht kombiniert mit Ladenburg tafelt und Ladenburg bewegt.
Menschen interessieren sich am meisten für Menschen – für hübsche und sympathische junge Damen allemal. Mal schauen, ob sich hier was zum positiven ändern kann.
Die Wahl wurde dieses Jahr von Nadja Coviç und Kochs Tochter Kim Stelling weitgehend moderiert – auch das ein Gewinn gegenüber dem Vorjahr, wenn auch die Stimmlagen teils arg schrill waren und die “Interviewtechnik” deutlich verbessert werden könnte.
Vielleicht sollte man aber über eine andere Agentur nachdenken – denn das angebliche “Casting” vor einer Woche auf dem Marktplatz war keines, weil hier keine Vorauswahl getroffen worden ist und statt der angekündigten fünfzehn jungen Damen waren es bei der Wahl nur neun.
Und “gut aussehen” ist vielleicht auch ein wenig dürftig als Kriterium – eine Vertreterin der Stadt sollte auch frei sprechen können und sich kommunikativ zeigen.
Ob sich das machen lässt? Wer weiß.
Die jungen Damen haben sich jedenfalls sehr gut präsentiert und sicher war es nicht nur für die Zuschauer ein Erlebnis.