Mannheim/Rhein-Neckar, 02. November 2012. (red/pol) Die 20-Jährige und ihr 22-jähriger Freund hielten sich am Abend des 31. August 2012 bei dem 49-jährigen Wohnungsinhaber in der Käfertaler Straße auf.
Information der Staatsanwaltschaft Mannheim und des Polizeipräsidiums Mannheim:
„Kurz vor dem tragischen Vorfall kam es wohl zu Streitigkeiten zwischen der 20-Jährigen und ihrem Freund. Im Verlauf des Streits ging die junge Frau auf den zum Hinterhof gelegenen Balkon und wollte über das Gitter klettern. Die beiden Männer rannten zum Balkon und konnten die 20-Jährige, die stark alkoholisiert war, an den Händen festhalten.
Da das Balkongitter aus Altersgründen jedoch nicht mehr richtig verankert war, brach es aus den Säulen heraus und schlug nach unten weg. Hierbei kam es zu dem folgenschweren Sturz der Frau aus ca. 8 Metern Höhe auf den Betonboden des Hinterhofs. Ihrem 22-jährigen Freund gelang hierbei ein „kontrollierter Absturz“, so dass er unverletzt blieb. Der Gesundheitszustand der Frau ist zwischenzeitlich stabil und es besteht keine Lebensgefahr mehr. Allerdings erlitt sie durch den Sturz schwerste Kopfverletzungen, durch die bleibende Folgenschäden zu erwarten sind.
Durch einen Sachverständigen wurde die gesamte Balkonanlage des Anwesens eingehend untersucht. Dieser bestätigte die äußerst maroden Befestigungen aller Gitter an den betreffenden Balkonen. An dem Balkon, auf dem die 20-Jährige verunglückt war, waren die Handläufe so weit durchgerostet, dass sie keine Verbindungen zu den Säulen mehr hatten. Aus Sicherheitsgründen wurde dem Hausbesitzer vom Gutachter empfohlen alle Balkone zu sperren.
Gegen den Hausbesitzer wird von der Staatsanwaltschaft Mannheim ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts eines fahrlässigen Körperverletzungsdelikts durch Unterlassen geführt, da der Verdacht besteht, dass er seiner Verkehrssicherungspflicht nicht nachgekommen war.“