Heidelberg/Rhein-Neckar, 02. Juni 2013. (red) Die Hochwasserstände sind vielerorten noch nicht alarmierend – die Folgen des Hochwassers aber bemerkbar. Einige Straßen sind gesperrt, Gebäude vollgelaufen. Die Situation bleibt angespannt.
Von Hardy Prothmann, Fotos: Jakub Szypulka
Die Neckarstraße ist – wie fast jedes Jahr um diese Zeit – mal wieder gesperrt. Das Hochwasser hat die B37 zwischen Theodor-Heuss-Brücke und Karlstor unpassierbar gemacht.
Aufgrund des Neckarhochwassers ist die B 37 zwischen Eberbach und Binau seit dem frühen Samstagabend auch für den Verkehr in Richtung Mosbach gesperrt. Die Umleitung erfolgt über die L 595 Schönbrunn Haag, teilte die Polizei mit.
Entspannung ist laut “Hochwasser-Vorhersage-Zentrale Baden-Württemberg” noch nicht in Sicht:
An den südlichen Zuflüssen zum oberen Neckar (Eyach, Starzel) hat sich ein Hochwasser in einer Größe entwickelt, welches nur alle 50 bis 100 Jahre auftritt, am mittleren und unteren Neckar wird das Hochwasser etwa die Größenordnung eines 10-jährlichen Ereignisses erreichen. Der Scheitelwert am Pegel Heidelberg wird nach den aktuellen Berechnungen am Sonntagabend im Bereich von etwa 5,0 bis 5,2 m erwartet.
“Rekorde” wird das aktuelle Hochwasser vermutlich nicht brechen – für jede Menge Ärger sorgt es schon. Die Schiffahrt auf dem Neckar ist eingestellt, auch auf dem Rhein bei Karlsruhe. Meldungen, dass das Atomkraftwerk Biblis überschwemmt werden könnte, haben sich nach unseren Recherchen nicht bestätigt. Die Behörden beobachten die Lage, schätzen sie als angespannt ein, aber noch lange nicht als gefährlich.
Nichtsdestotrotz fordert die Wetterlage insbesondere die Feuerwehren enorm, die selbstverständlich Überlandhilfe leisten. So half die Weinheimer Wehr beispielsweise in Eberbach mit Sandsäcken aus, nachdem man selbst zunächst von anderen Wehren aus dem Rhein-Neckar-Kreis Hilfe bekam. Sollten die Niederschläge abnehmen, wird sich bis Mitte kommender Woche die Lage entspannen.
Die ausweichenden Verkehrsflüsse sind laut Heidelberger Polizei in einzelnen Fällen “anstrengend”, aber nicht problematisch gewesen. Wenig Verständnis habe man aber für Verkehrsteilnehmer, die unbefugt Absperrungen beiseite räumten und Flut- oder Rutschungsstellen zu passieren versuchten. Gegen Unvernunft komme man auch mit guter Organisation manchmal nicht an.