Mannheim, 01. September 2015 (red/cr/hmb) Christin Rudolph und Hannah-Marie Beck sind seit heute Mitglieder unserer Redaktion. Sie verbringen hier ihr freiwilliges, soziales Jahr (FSJ) im Bereich Kultur und werden sich überwiegend mit kulturellen Themen beschäftigen. Dieses Jahr hat es mehrere Dutzend Bewerber für die zwei Stellen gegeben. Hier stellen sich die beiden vor, für die wir uns entschieden haben.
Von Hannah-Marie Beck und Christin Rudolph
Nach dem Abitur war für uns beide klar, dass wir studieren wollen – aber nicht direkt. Zuerst wollen wir etwas Erfahrung sammeln, Arbeitsluft schnuppern und neue Menschen kennen lernen. Jetzt ist es endlich so weit und heute beginnt für uns beide ein neuer Lebensabschnitt, auf den wir uns schon sehr freuen!
Was ist ein FSJ Kultur?
Das FSJ Kultur ist ein Angebot der Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung (LKJ). Es bietet jungen Menschen im Alter von 16 bis einschließlich 26 Jahren die Möglichkeit, nach Schule oder Ausbildung ein Jahr den Arbeitsalltag einer kulturellen Einrichtung mitzugestalten und sich so persönlich zu orientieren. Das klingt in der Theorie schon mal ganz gut. Aber bis zu dem Arbeitsplatz, an dem wir jetzt sitzen, war es ein weiter Weg.
Zuerst einmal stand uns ein langwieriges Bewerbungsverfahren bei der LKJ bevor. Darin ging es um unsere Motivation und Interessen. Nach diesen Kriterien wurden uns Einsatzstellen vorgeschlagen, die zu unseren Profilen passen. Wir haben uns schließlich beide für eine Bewerbung beim Rheinneckarblog entschieden. Warum? Weil wir hier die einzigartige Möglichkeit haben, für ein Jahr Journalistinnen zu sein und unsere Interessen auszuleben.
Die Hierarchie ist außerdem sehr flach. In der familiären Redaktion können wir auch solche Aufgaben ausüben, die vielleicht nicht unbedingt jeder von Anfang an übernehmen dürfte. Das heißt natürlich auch, dass mit dem FSJ Kultur jede Menge Verantwortung auf uns zukommt. Daran wollen wir gerne wachsen.
FSJ Kultur – Ein Jahr Persönlichkeitsbildung
Ich, Christin, wollte schon im Kindergarten auf jeden Fall studieren. Doch bevor ich wusste, welches Studienfach, stand für mich fest, dass ich ein FSJ absolvieren wollte. Gesang war immer meine große Leidenschaft und in der Jugendarbeit meiner Gemeinde hatte ich auch viel Spaß. Doch beides waren von Anfang an keine beruflichen Perspektiven für mich.
In der Oberstufe fing ich an, ernsthafter zu schreiben und mehr Magazine zu lesen, der Literaturkurs meiner Schule tat sein Übriges. Als sich dann im letzten Schuljahr mein Studienwunsch Politikwissenschaften herauskristallisierte, schien die logische Schlussfolgerung ein politisches FSJ. Dafür eine geeignete Einsatzstelle zu finden, gestaltete sich allerdings komplizierter als gedacht. Es gab kaum Angebote zur Auswahl.
Also bewarb ich mich parallel auf ein FSJ Kultur und ließ mich von den Vorschlägen der LKJ überraschen. Außerdem habe ich bereits eine feste Zusage für einen Studienplatz in Politikwissenschaften an der Universität Mannheim.
Auf den Umzug aus meiner Heimat Karlsruhe nach Mannheim hatte ich mich insofern zumindest emotional schon vorbereitet. In der Rhein-Neckar-Region nach Angeboten und Einsatzstellen zu suchen, bedeutete also „nur“ ein Jahr weniger Zeit, um ein WG-Zimmer zu finden…
Ein Zimmer hier habe ich zwar noch nicht. Dafür aber die FSJ Stelle, die optimal zu dem passt, wonach ich gesucht habe: Hier gibt es die Herausforderung und Eigenverantwortung, die ich mir für mein Jahr zwischen Schule und Studium immer gewünscht habe. Ganz nebenbei kann ich noch viele Kontakte knüpfen, bevor ich mich ins Studentenleben stürze. Vielleicht habe ich ja bis dahin sogar ein Zimmer.
FSJ Kultur – Ein Jahr Orientierung
Ab der Kursstufe hört man nur noch einen Satz:
Ihr müsst jetzt so langsam wirklich mal wissen, was ihr nach dem Abitur machen wollt!
Bei mir, Hannah-Marie, war das leichter gesagt als getan. Mit gerade mal 17 Jahren steht mir noch die ganze Welt offen – wie soll man sich da für einen Studiengang, einen Beruf, eine Zukunft entscheiden?
Ich beschloss, erst einmal zu einem Berufsberatungsgespräch zu gehen. Dort bekam ich den Rat, nicht aus der Not heraus einfach irgendetwas zu studieren. Stattdessen wurde mir empfohlen, mich lieber ein Jahr zu orientieren – beispielsweise mit einem FSJ Kultur.
Das sprach mich direkt an. In meiner Freizeit spiele ich Theater und Klavier, lese und schreibe gerne. Außerdem mache ich Rollkunstlauf – eine Sportart, die dem Eiskunstlaufen ähnelt. Jedes Jahr führt mein Verein ein Musical auf, wie bei Starlight Express auf Rollen.
Beim Rheinneckarblog habe ich die Möglichkeit, Kultur nicht nur zu erleben, sondern auch zu erzählen.
Von Anfang an war klar, dass ich für ein FSJ Kultur umziehen muss. In der Nähe meiner Heimatstadt Öhringen – nahe Heilbronn – gibt es kaum Einsatzstellen. Schließlich lockte mich dann der Rheinneckarblog nach Mannheim. Hier sitze ich nun in der Redaktion und bin schon voller Vorfreude auf all das, was mich in diesem Jahr noch erwartet.
Liebe Rheinneckarblog-Leser/innen, jetzt habt ihr etwas über uns erfahren – wir freuen uns darauf, auch euch näher kennen zu lernen.