Mannheim/Kaiserslautern/Deutschland, 01. September 2019. (red/pro) Das heutige Spiel zwischen dem Waldhof Mannheim und Kaiserslautern gilt als Hochrisikospiel. Das Risiko meint keine Wetten oder Investitionen, sondern Gewalt und Zerstörung. Im Vorfeld gab es eine erhebliche Provokation – die kaum jemand bemerkt hätte, wenn nicht sensationsgeile und an Gewalt und Zerstörung interessierte Medien die Sache gepusht hätten. Denn ein freundliches Spiel ist langweilig, möglichst viel Randale ist saugeil. Das ist Schweine-Journalismus von der übelsten Sorte.
Von Hardy Prothmann
Die Schweine-Journalismus-Bande gibt sich nichts. Keiner ist besser oder schlechter als der andere. Sie sind allesamt Schweine.
Sie tun immer so, als könnten sie kein Wässerchen trüben, in Wahrheit suchen sie jede Gelegenheit, um Menschen gegeneinander aufzustacheln, um hinterher zu fragen: “Wie konnte es soweit kommen?”
Kritische und unabhängige Medien sind entscheidend wichtig für eine funktionierende Demokratie. Medien und deren Mitarbeiter machen Fehler wie alle Menschen in anderen Berufen, aber der seit langem andauernde Totalschwung zur absoluten Konfrontation wird diese Gesellschaft enorm beschädigen. Verantwortlich: “Die Medien”.
Ich nehme das RNB dabei nicht aus. Wir haben auch viel auf die Pauke gehauen – früher. Wir hauen immer noch auf die Pauke, aber viel gezielter und wie früher auch, mit guten Argumenten.
Argument ist ein gutes Stichwort. Irgendwelche durchgeknallten Arschlöcher borgen sich eine Sau, kaufen sie oder klauen sie, bespritzen sie in Farbe mit dummen Parolen und lassen die Sau laufen. Das ist die Nachricht – nur, muss man die bringen?
Nein, wenn man noch alle Tassen beisammen hat.
Das RNB hat sie nicht gebracht, weil wir nicht recherchieren konnten, dass dadurch eine öffentliche Relevanz entstanden sein könnte. Irgendwelche Honks habe irgendeine Aktion gestartet – muss man das berichten? Ich finde nicht. Insbesondere nicht, wenn eine solche Nachricht geeignet sein könnte, dass nicht nur eine Sau “durchs Dorf getrieben wird” (was nicht stattfand), sondern es tatsächlich zu erheblicher Gewalt kommen könnte, weil bei einfachen Gemütern die Nerven immer blank liegen und sie nur auf solche Impulse warten, um ihrem Gewalttrieb zu folgen.
Die Zeitungen der Region und auch der mit reichlich Gebühren finanzierte SWR haben die “Story” gebracht. Meine These: Sie freuen sich auf die Gewalt – saugeile Bilder, saugeile Emotionen, einfach alles saugeil, um Schlagzeilen zu machen.
Aus welchem Grund? Weil das mit der Sau halt saugeil war? Tiere, Titte, Tote und Kinder gehen immer, das hat die Bild den Journalismus “gelehrt” Aber muss man dieser Leere folgen?
Ich rufe allen Medien, die im Vorfeld dieses – vollständig absurd, geht es noch um Sport? – “Hochrisikospiels” dazu berichtet haben, einfach mal ne Auszeit zu nehmen und nachzudenken, ob sie an möglichen Tumulten und möglichen Körperverletzungen mittelbar beteiligt sein könnten, weil sie darüber “berichtet” haben, anstatt zu warten und die durchaus berichtenswerte Story nach dem Spiel zu machen, kritisch einzuordnen und dem Klick-Baiting-Redakteur klar zu machen, dass nicht immer alles “absolute” Reichweite braucht. Vorschlag: “Wie krank sind manche Fußballfans?”
Vorschlag 2: “Wie krank sind viele Journalistendarsteller?”
Meine Vorstellungen sind alles Träumereien von einem ehrenhaften Journalismus. Alle Medien geiern drauf, dass heute ordentlich die Fäuste fliegen. Man nimmt gerne Molows auf, brennende Barrikaden wären super und bitte, bitte irgendwas mit Blut.
Und danach eine geile Debatte über Polizeigewalt – denn damit ist man ja nachweisbar “Wächter” und “staatskritisch”.
Die Hools wissen, auf welcher Droge die Medien sind und liefern. Immer wieder.
Mir tut die Polizei leid – die müssen immer wieder für Scheißdreck ihren Kopf hinhalten.
Spielt Fußball, seid begeistert und akzeptiert das Spielergebnis, das hoffentlich fair errungen wurde.
Und an die Schweine-Journalisten: Guckt mal in den Spiegel und macht Euch Gedanken, wir Ihr das innere Arschloch aus Euch rausbekommt? Ist schwer, geht aber sicher, wenn man noch einen Rest Menschlichkeit spürt.
Ich wünsche allen Polizeibeamten, dass sie ohne Verletzungen aus dem Einsatz rauskommen und Einsatzleiter haben, die klar machen, wo Schluss mit lustig ist.
Anm. d. Red.: Wer sich für das arme Schwein interessiert, wird bei Zeitungen der Region und dem SWR fündig.
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