Mannheim/Rhein-Neckar, 01. Oktober 2012. (red/pm) Verwaltungsmodernisierung wird in Mannheim großgeschrieben, zahlreiche Projekte beschäftigen sich damit. Herbert O. Zinell, Ministerialdirektor im Innenministerium Baden-Württemberg, informierte sich heute (Montag, 1. Oktober) persönlich bei Oberbürgermeister Peter Kurz über den aktuellen Stand des umfassenden, auf fünf Jahre angelegten Modernisierungsprozesses „CHANGE² – Wandel im Quadrat“.
Information der Stadt Mannheim:
„Dabei wurde auch erörtert, welche Erfahrungen aus Mannheim für andere Kommunen hilfreich sein könnten und welche Möglichkeiten das Land hat, solche Prozesse zu unterstützen. Das Innenministerium als für Verwaltungsmodernisierung in Baden-Württemberg zuständige Behörde ist dafür der richtige Ansprechpartner.
Zu den Kernpunkten des Change²-Prozesses zählt das Steuern nach Zielen und damit das Ausrichten der Organisation auf ein nachhaltiges und langfristiges Verwaltungshandeln. Die Leistungen der Kommune müssen kontinuierlich im Hinblick auf ihre Wirkungen evaluiert und gegebenenfalls angepasst werden. Dafür hat Mannheim sieben strategische Ziele entwickelt, die für die gesamte Verwaltung gelten, sowie ein System von Management-Zielen für die einzelnen Fachbereiche, Ämter und Eigenbetriebe. „Über diesen Zielsystemen steht das Oberziel, dass Mannheim als Deutschlands kompakteste Metropole wächst und sich weiter als vielgestaltige, tolerante und bunte Stadt entwickelt, wir also auch gezielt den Zuzug von Neubürgern fördern“, so OB Kurz.
Auch das Thema Führung spielt im Mannheimer Modernisierungsprozess eine wesentliche Rolle. So wurde beispielsweise ein strategisches Anforderungsprofil für Führungskräfte entwickelt, das auf den so genannten Leitlinien für Führung, Kommunikation und Zusammenarbeit der Stadt Mannheim basiert. Auch diese Leitlinien sind ein Produkt des Change²-Prozesses. Dr. Zinell zeigte sich beeindruckt von den Aktivitäten in Mannheim: „Change² ist angesichts großer fiskalischer Herausforderungen ein sehr gutes Beispiel für gute öffentliche Führung und Management in unserem Land Baden-Württemberg.“
Innovation für eine bessere Neubürgerberatung
Im Anschluss an die Diskussionsrunde gab der Ministerialdirektor den Startschuss für ein weiteres Mannheimer Modernisierungsprojekt, für das er auch die Schirmherrschaft übernommen hat. Es ist bei den Bürgerdiensten im Geschäftskreis des Ersten Bürgermeisters Christian Specht angesiedelt. Die Bürgerdienste wollen, ganz im Sinne der im Oberziel verankerten Gewinnung von Neubürger, ihren Service für diese Zielgruppe weiterentwickeln. Dafür kooperieren sie mit der Hochschule Ludwigsburg und der Universität Zürich. Für dieses einzigartige Pilotprojekt unterzeichneten die beiden Bildungseinrichtungen, Dr. Zinell sowie EBM Specht einen Vertrag.
„Wir wollen von Anfang an gute Beziehungen zu neuen Einwohnern aufbauen und sie möglichst langfristig an Mannheim binden“, betonte Specht. „Schließlich trägt jeder Neubürger mit seinen individuellen Talenten einen Teil zur Vielfalt und zum Erfolg unserer Stadt bei.“ Das Projekt ‚Neubürgerberatung‘ zielt dementsprechend darauf ab, Neubürger möglichst effizient bei ihrem Umzug nach Mannheim zu unterstützen und von der Servicequalität der Stadtverwaltung zu überzeugen.
„Mit dem Projekt ‚Neubürgerberatung‘ betritt die Stadt Mannheim hoch interessantes Neuland“, lobte Dr. Zinell. „Die in Mannheim entwickelte Software kann wegweisend für ähnliche Anwendungen in anderen Städten und Gemeinden sein – eine Innovation, wie sie zum ‚Erfinderland‘ Baden-Württemberg passt.“
In dem Projekt wird zunächst der Informationsbedarf gemäß der jeweiligen Lebenslage von Neubürgern erhoben. Darauf aufbauend wird ein Beratungskonzept entwickelt, das in einer neuen IT abgebildet wird. In mehreren Test- und Evaluationsstufen soll die Software weiterentwickelt und um zusätzliche Module erweitert werden. Am Ende des auf zwei Jahre angelegten Projekts sollen die Erfahrungen aus der Neubürgerberatung auf weitere Bereiche der Stadt Mannheim und ihrer Eigenbetriebe übertragen werden. Es handelt sich um ein Forschungs- und Innovationsprojekt.“