Mannheim/Rhein-Neckar, 01. September 2012. (red/pm) An welchen Universitäten und Hochschulen finden Mannheimer Unternehmen geeignete Talente und Fachkräfte? Warum entscheiden sich Hochschulabsolventen für oder gegen einen Job in Mannheim? Diesen Fragen ging die Studie „Standortbindung von jungen Talenten und Nachwuchskräften“ nach. Information der Stadt Mannheim:
“Die Studie ist eines von fünf Pilotprojekten im Rahmen der Talent- und Fachkräftestrategie der Stadt Mannheim. Der Fachbereich für Wirtschafts- und Strukturförderung hat die Studie in Kooperation mit dem Dr. Werner Jackstädt-Stiftungslehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Marketing IV an der Universität Mannheim durchgeführt. Ziel des Projektes war es, aus der wissenschaftlichen Forschung Anregungen für Maßnahmen der Stadt Mannheim zu geben, die Unternehmen dabei unterstützen, Nachwuchskräfte zu akquirieren und langfristig zu binden und für sie den Standort Mannheim noch attraktiver zu gestalten.
„In Mannheim gibt es rund 25.000 Studierende. Dieses Potenzial wollen wir nutzen und setzen uns dafür ein, diese jungen Talente in Mannheim zu halten sowie Studierende anderer Hochschulen für Mannheim zu gewinnen,“ erklärt Wirtschaftsbürgermeister Michael Grötsch „Die Studie zeigt auf, dass Mannheim viele hervorragende Standortvoraussetzungen hat, um für Studierende eine attraktive Lebens- und Arbeitswelt zu bieten. Sie liefert uns darüber hinaus wichtige Informationen, um zukünftige Maßnahmen zur Fachkräftesicherung passgenau auf unsere Zielgruppe auszurichten“, so Grötsch weiter.
„Die Studie belegt, dass Mannheim ein sehr attraktiver Unternehmensstandort ist und dies insbesondere von Studierenden und Berufseinsteigern als großer Vorteil wahrgenommen wird“, sagt Prof. Dr. Florian Kraus, Lehrstuhlinhaber des Dr. Werner Jackstädt-Stiftungslehrstuhls. „Sowohl kleine als auch große Unternehmen sind für die Befragten gleichermaßen interessante Arbeitgeber. Auffällig ist aber auch, dass die Work-Life-Balance inzwischen einen sehr wichtigen Faktor bei der Arbeitgeberwahl darstellt“, erklärt Prof. Kraus weiter.
Kulturelles Angebot Mannheims positiv bewertet
Die Studie gliederte sich in zwei Teilprojekte: Zum einen untersuchte die so genannte „Quellmarktanalyse“, von welchen Hochschulen Mannheimer Unternehmen ihre Nachwuchskräfte rekrutieren. Spitzenreiter waren dabei die Universität Mannheim, die DHBW Mannheim, die TU Darmstadt und das KIT Karlsruhe. Absolventen der Ingenieurwissenschaften und der Betriebswirtschaftslehre sind besonders beliebt. Auf die Frage, welche Kooperationsmaßnahmen die Unternehmen sich wünschen, um Fachkräfte zu gewinnen, wurden an erster Stelle Absolventenmessen genannt. Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen wünschen sich hier eine verstärkte Präsenz.
Im zweiten Teil der Studie wurden im Rahmen einer repräsentativen Befragung der Studierenden Faktoren ermittelt, die die Entscheidung für oder gegen einen Arbeitsplatz und Lebensmittelpunkt in Mannheim beeinflussen. Von den befragten Studierenden wird Mannheim durchweg als attraktiver Unternehmensstandort wahrgenommen und auch in Punkto Verkehrsanbindung schneidet die Quadratestadt sehr gut ab. Ein Handlungsbedarf wird laut Studie nicht gesehen.
Das kulturelle Angebot Mannheims wird positiv bewertet. Handlungsbedarf sehen die Studierenden in den Bereichen Kinderbetreuung und einem bedarfsgerechten Wohnungsangebot. Die Themen „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ und Wohnen hat die Stadt Mannheim bereits in der Talent- und Fachkräftestrategie fest verankert; sie werden aktiv angegangen. Beispielhaft dafür stehen das Krippenausbauprogramm oder das Handlungskonzept „Wohn.Raum.Stadt“ zur zukünftigen Wohnungsmarktentwicklung.
Persönlichkeit der Stadt Mannheim
Ein interessanter Aspekt der Studie ist die Frage, mit welchen „menschlichen Eigenschaften“ die Studierenden Mannheim beschreiben würden. Am häufigsten nannten die Befragten, sie nehmen die „Persönlichkeit“ der Stadt als weltoffen, lebendig, vielseitig und tolerant war – so hat es die Stadt auch in ihren strategischen Zielen für das Zusammenleben in Metropolen formuliert.
Christiane Ram, Leiterin der Mannheimer Wirtschaftsförderung, kündigte an, die Ergebnisse der Studie als Grundlage zu nutzen, um die Arbeit im Fachbereich noch stärker an den konkreten Bedürfnissen der Unternehmen als Kunden auszurichten. So wurden beispielsweise zu den laut Studie „begehrten Hochschulen“ bereits Kontakte geknüpft, um darauf aufbauend gemeinsame Projekte zu entwickeln, die zum Beispiel auch kleinen und mittleren Unternehmen Zugangsmöglichkeiten zu qualifizierten Absolventen eröffnen.
In der „Talent- und Fachkräftestrategie“ der Stadt Mannheim wurden Maßnahmen benannt, mit deren Hilfe man künftig Talente und Fachkräfte ansprechen, für Mannheim gewinnen und in Mannheim halten will. Auch im Rahmen der Wirtschaftspolitischen Strategie der Stadt wurde dieses Themenfeld verankert. Im Fachbereich für Wirtschafts- und Strukturförderung wurde deshalb mit dem Bereich „Menschen und Kompetenzen“ eine zentrale Anlaufstelle für Unternehmen geschaffen, um in Fragen zur Fachkräftegewinnung und -sicherung zu beraten und zu unterstützen.”