Dossenheim/Rhein-Neckar, 01. November 2013. (red/pol) Aktualisiert. Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes des Landeskriminalamts Stuttgart bergen zur Zeit in einem Dossenheimer Steinbruch rund 250 Kilogramm Sprengstoff. Ein heikles Unterfangen, da aus dem Sprengstoff sogenanntes „Sprengöl“ ausgetreten ist, das selbst hochexplosiv ist. Sprengstoff und Zünder werden mittels eines ferngelenkten Roboters in den Steinbruch verbracht, wo das Material verbrannt werden soll. Eine Explosion ist nicht ausgeschlossen – eine Gefahr besteht laut Auskunft der Behörden für die Bevölkerung nicht.
(Hinweis: Weitere Fotos finden Sie auf dem Dossenheimblog.de)
Information der Polizei:
„Ca. 250 Kilogramm Sprengstoff wurden am Donnerstagnachmittag auf dem Privatgelände eines ehemaligen Steinbrucheigentümers aufgefunden. Mitarbeiter des Nachlassverwalters hatten das Gelände geräumt und dabei in einer Gerätehütte den Sprengstoff und in einer weitere Hütte die dazugehörenden Sprengzünder entdeckt. Seit vor mehr als zehn Jahren die Sprengarbeiten im Dossenheimer Steinbruch eingestellt worden waren, hatte sie der Eigentümer, der vor mehreren Monaten verstorben war, offenbar auf seinem Grundstück gelagert.
Der Kampfmittelbeseitigungsdienst des Landeskriminalamts Stuttgart übernahm am Freitagvormittag vor Ort die Begutachtung des explosiven Materials.
Nach den ersten Erkenntnissen der Experten handelt es sich bei dem Sprengstoff um einen sogenannten überlagerten, mehr als zehn Jahre alten Sprengstoff, aus dem bereits hochexplosives Sprengöl ausgetreten ist. Auch die Zünder wiesen fortgeschrittene Korrosionsspuren auf und sind gerade deshalb als äußerst gefährlich einzustufen.
Seit Freitagnachmittag werden die hoch explosiven Stoffe mit einem ferngelenkten Roboter geborgen und in das nahegelegene Steinbruchgelände transportiert. Dort soll der Sprengstoff kontrolliert abgebrannt, bzw. zur Explosion gebracht werden.
Durch die Menge des Explosivstoffes sind mehrere Transporte notwendig, weshalb sich die Arbeiten bis in die Abendstunden hinziehen dürften.
Die Polizei und die Dossenheimer Feuerwehr sind mit insgesamt fünfzig Mann im Einsatz, um das großflächige Dossenheimer Waldgebiet, das gerne von Spaziergängern und Sportlern wie Joggern oder Mountainbikern genutzt wird, abzusperren.
Eine Gefährdung der nahe am Steinbruch lebenden Bevölkerung besteht nach Einschätzung der Sprengstoffexperten nicht.“
Aktualisierung, 02. November, 12:00 Uhr:
„Ab ca. 12.00 Uhr wurde der Sprengstoff in Teilmengen ca. 500 Meter zum stillgelegten Steinbruch transportiert und dort von 15.00 Uhr bis 23.00 Uhr kontrolliert abgebrannt. Gegen 23.55 Uhr erfolgte die Sprengung der Sprengkapseln, worauf der Einsatz beendet wurde.“