Mannheim/Rhein-Neckar, 01. Juni 2014. (red/pm) Der 5. Bundesfachkongress Interkultur steht unter dem Motto “Heimaten bewegen” und wird vom 6. bis 8. Oktober 2014 im m:con Congress Center Rosengarten in Mannheim stattfinden.
Information der Stadt Mannheim:
“Weltweite Migration und kulturelle Diversität beherrschen zunehmend den Alltag und den gesellschaftlichen Diskurs. Menschen auf der Flucht werden ebenso wie Menschen auf der Suche nach neuen Lebensperspektiven mit Abschottung und Rassismus konfrontiert, aber auch mit einer Freizügigkeit, die wirtschaftlichen Interessen folgt.
Bislang eigenständige Kulturen wachsen zusammen und definieren sich neu. Egal, ob neu zugewandert oder alt eingesessen, ob mit oder ohne Migrationsbiografie – Menschen lassen sich nicht länger auf eine einzige kulturelle Identität reduzieren. Sie sind immer weniger nur in einer Heimat zuhause. Statt Eindimensionalität erfordert Heimat künftig den Plural.
“Heimaten bewegen” ist in doppeltem Sinne zu verstehen. Heimat bewegt Menschen, Menschen bewegen Heimat. Kulturelle Vielfalt und Migration machen aus Heimat Heimaten. Heimat ist der Ort, der Identität, Gefühle und Sicherheit vermittelt. Je größer die Verschiedenheit, desto mehr Heimaten lernen Menschen kennen. Es ist eine gesellschaftliche Aufgabe, Heimaten so zu schaffen, dass sie den Maßstäben Menschenwürde, Gerechtigkeit und Demokratie genügen.
Themen des Bundesfachkongresses
Der 5. Bundesfachkongress Interkultur stellt sich unter dem Motto “Heimaten bewegen” vom 06. bis 08. Oktober 2014 der Aufgabe, das weite Feld von „Heimaten“ auszumessen und in einem Konzept der Vielfalt zu verorten. Drei Tage lang werden dazu in Vorträgen, Fachforen und künstlerischen Beiträgen aktuelle Entwicklungen präsentiert und diskutiert. Behandelt werden u.a. der Paradigmenwechsel beim Umgang mit Vielfalt, die Beheimatung durch die Künste, Gestaltung von (neuer?) Heimat in Stadtentwicklungsprozessen, Umgang mit Heimatlosigkeit und Rassismus, Freizügigkeit und Abschottung, Bildung als ein wesentliches Element für die Verortung von „Heimaten“.
„Der 5. Bundesfachkongress Interkultur in Mannheim ist ein wichtiger Meilenstein, um die bisherige interkulturelle Arbeit und ihre Wirkungen zu betrachten, Impulse für eine zukünftige Ausrichtung zu setzen und Mannheim als Stadt der Toleranz vorzustellen“, erklärt Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz. „Kulturelle Vielfalt ist ein Charakteristikum unserer Stadtgesellschaft und eine erfolgreiche Gestaltung des Zusammenlebens in Vielfalt ist wesentlich für die Zukunftsfähigkeit unserer Stadt. Dies macht Mannheim zu einem passenden Veranstaltungsort“, so Kurz weiter.
„Die Stadt Mannheim widmet der interkulturellen Kulturarbeit seit vielen Jahren einen Arbeitsschwerpunkt. Hieran knüpft der Bundesfachkongress Interkultur mit seiner Tagung an. Aus kommunaler Sicht konnten mit dem vom Kulturamt initiierten Community Art Center Neckarstadt-West bereits vorbildliche Projekte zu diesem Thema angestoßen werden“, so Kulturbürgermeister Micheal Grötsch.
Informationen zum Bundesfachkongress
Über 60 Expertinnen und Experten sind eingeladen, ihr Wissen einzubringen und zur Diskussion zu stellen. Ihr Kommen zugesagt haben Aydan Özo?uz, Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin und Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration sowie Bilkay Öney, Ministerin für Integration des Landes Baden-Württemberg.
Rund 500 Teilnehmer werden zum 5. Bundesfachkongress Interkultur in Mannheim erwartet. Der Kongress richtet sich insbesondere an Personen, die sich in ihrer beruflichen Praxis mit Kulturangeboten für Migranten befassen – sei es in der öffentlichen Verwaltung, Vereinen oder in Migrantenorganisationen sowie an Studenten des Kulturmanagements, Kultur- und Sozialwissenschaften.
Das komplette Programm wird im Sommer veröffentlicht. Alle aktuellen Informationen finden Sie auf der Internetseite www.bundesfachkongress-interkultur-2014.de, über die man sich ab dem 20. Juni für den Kongress anmelden kann.
Veranstaltet wird der 5. Bundesfachkongress von der Stadt Mannheim gemeinsam mit dem Bundesweiten Ratschlag Kulturelle Vielfalt. Kooperationspartner des Kongresses sind die Kulturpolitische Gesellschaft, die Deutsche UNESCO Kommission und das Forum der Kulturen Stuttgart. Der Kongress wird vom Ministerium für Wissenschaft und Kunst Baden-Württemberg und von der Baden-Württemberg Stiftung gefördert.
Die Bundesfachkongresse fanden im zweijährigen Turnus bereits in Stuttgart, Nürnberg, Bochum und Hamburg statt.”