Heidelberg, 01. Dezember 2015. (red/pm) Die Aktion „HD hilft“ wurde dieses Jahr am 19. Oktober ins Leben gerufen – seitdem hat man 30.000 Euro für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge gesammelt. In zahlreichen Verkaufsstellen wurden dazu Spendendosen mit dem Aufdruck „HD hilft“ aufgestellt – ab einer Spende von 5 Euro erhält man einen Button. Viele Vereine, Organisationen und Unternehmen haben „HD hilft!“ bisher unterstützt. Noch bis zum 01. Januar soll die Spendenaktion laufen. Ziel ist es bis dahin 100.000 Euro zu sammeln.
Information der Stadt Heidelberg:
„Die Aktion „HD hilft!“ der 18 Heidelberger Service Clubs hat seit dem Startschuss am 19. Oktober 2015 mehr als 30.000 Euro für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge gesammelt.
Eva Rössy, Präsidentin des Lions Clubs Heidelberg-Altstadt, deren Club die Aktion initiiert hat, freut sich über das große Engagement der Heidelberger: „HD hilft! ist längst mehr als eine Button-Aktion. Wir sind überwältigt von der Vielzahl von Sammlungen in der ganzen Stadt. Jeden Tag erhalten wir Nachrichten über private Sammelaktionen“, sagte Rössy bei der Präsentation der Zwischenbilanz am 30. November im Spiegelsaal des Prinz Carl.
„Die Hilfsbereitschaft der Heidelberger Bevölkerung für Menschen auf der Flucht ist beeindruckend“, sagte Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner. „Ich bin den Heidelberger Service Clubs sehr dankbar, dass sie mit vereinten Kräften über ihre Netzwerke die Spendenaktion unterstützen. Die Hilfe erreicht Kinder und Jugendliche, die aus Krisenregionen geflohen sind und hier ohne Eltern und Familienangehörige Fuß fassen müssen.“
Weiter sagte der Oberbürgermeister: „HD hilft! hat schon jetzt das Beste erzielt, was eine Hilfskampagne erreichen kann: Hier bringen sich Menschen aus ganz verschiedenen Bereichen für ein gemeinsames Ziel ein. Über die Geldspenden hinaus engagieren sich Akteure mit Sachspenden und mit ganz besonderen Leistungen, die man niemals kaufen könnte. Genau dieses Zusammenwirken brauchen wir. Das ist der sicherste Weg zu einer gelingenden Integration.“
Derzeit betreut das Kinder- und Jugendamt Heidelberg mehr als 60 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Sie kommen überwiegend aus Afghanistan und Syrien. Ein Großteil ist zwischen 15 und 17 Jahre alt. Die Jugendlichen leben in der Regel in Heimen oder betreuten Wohnformen, im Einzelfall ist eine Unterbringung in Pflegefamilien vorgesehen.
Gelingende Integration
„Die Aktion trägt auch dazu bei, dass die Situation der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge stärker ins öffentliche Bewusstsein gerückt wird“, sagte Myriam Feldhaus, Leiterin des Kinder- und Jugendamtes der Stadt Heidelberg. So seien viele Sachspenden, für die es einen konkreten Bedarf gab, von Firmen oder Sportvereinen übernommen worden. Auf eigenen Wunsch können jetzt zehn Jugendliche einen Schwimmkurs belegen, der ehramtlich durchgeführt wird. Einzelne Sportvereine verzichten auf ihren Mitgliedsbeitrag, eine Firma spendete Fahrräder für die Jugendlichen.
„Durch die Spenden können wir notwendige Alltagsgegenstände oder Kurse finanzieren, die über die vorgegebene Mindestversorgung hinausgehen“, sagte Feldhaus.
So haben mehrere Jugendliche einen Laptop erhalten, der beim Lernen hilft und den Kontakt via Internet mit den Eltern ermöglicht. Auch Alltagsgegenstände wie Möbel, Wäscheständer oder Küchenutensilien wurden angeschafft.
Andere Jugendliche freuten sich über eine komplette Sportausrüstung die es ihnen ermöglichte, aktives Mitglied in einem Sportverein zu werden. Einige Jugendliche wurden beispielsweise zusammen mit ihren gleichaltrigen einheimischen Mitbewohnern von Sportvereinen zu deren Veranstaltungen eingeladen. Sie dürfen darüber hinaus in naher Zukunft im Olympiastützpunkt der Metropolregion Rhein-Neckar ein offenes Training absolvieren. Ziel ist es, die Kinder dauerhaft in einen für sie geeigneten Sportverein zu vermitteln.
Durch die Anschaffung von Schul- und Lernmaterialien wurde den Jugendlichen der Zugang zur deutschen Sprache erleichtert. „Das alles sind Beispiele einer gelingenden Integration“, sagte Feldhaus.
Auch für die nächste Zeit stehen weitere Vorhaben an. So richtet die Stadt derzeit zwei zusätzliche Wohnungen für insgesamt sieben Jugendliche ein. Die Spendeninitiative unterstützt dabei die Küchenausstattung. Weitere Vorhaben sind die Anschaffung eines Tischkickers und einer Tischtennisplatte für Gemeinschaftseinrichtungen.
150 Button-Verkaufsstellen
„HD hilft!“ läuft in der Vorweihnachtszeit auf Hochtouren weiter: In mehr als 150 Verkaufsstellen sind farbige „HD hilft!-Buttons“ erhältlich, die für eine Mindestspende von fünf Euro erworben werden können.
Mehr als 40 ehrenamtliche Helfer der Heidelberger Service Clubs betreuen die Aktion vor Ort. Mit dabei sind alle Lions- und Rotary-Clubs, die beiden Heidelberger Zonta Clubs, Round Table, Ladies‘ Circle, Soroptimisten und der Deutsch-Amerikanische Frauenclub. Alle Spenden fließen in den Fonds „HD hilft!“, den das Kinder- und Jugendamt der Stadt Heidelberg verwaltet.
Zahlreiche Unterstützer
Viele Vereine, Organisationen und Unternehmen haben „HD hilft!“ unterstützt, beispielsweise mit
- Sammlungen anlässlich der St. Martinsumzüge der Stadtteilvereine und Kolping in Bergheim, Boxberg/Emmertsgrund, Wieblingen und Ziegelhausen/Peterstal
- Sammlung anlässlich des Teile Therapie Kongresses in der Stadthalle
- Schulaktionen des Englischen Instituts, der Heidelberg International School, des Kurfürst-Friedrich-Gymnasiums, des St. Raphael-Gymnasiums und der St. Raphael-Realschule, der Heiligenbergschule sowie der Elisabeth-von-Thadden-Schule.
- Kindergartenaktionen zahlreicher Heidelberger Kindergärten und -tagesstätten
- Sammlung beim RNZ Olympiaforum im Olympiastützpunkt
- Sammlung bei den Heimspielen der MLP-Academics Heidelberg
- Sammlungsaktion der SRH Hochschule Heidelberg
- Sammlung der Wirtschaftsjunioren Heidelberg
Die Organisatoren wissen auch, dass eine Spendenaktion über einen langen Zeitraum kein Selbstläufer ist. „Wir müssen jetzt verstärkt Überzeugungsarbeit leisten, um die Heidelberger für unser Projekt zu begeistern. Wir geben alles, um bis zum Ende des Jahres einen möglichst hohen Spendenbetrag zu sammeln“, sagte Mario Lehmann vom Organisationsteam „HD hilft!“.
Ziel: Unternehmen gewinnen
Um das Ziel zu erreichen, setzt das Organisationsteam nun auch auf die Unterstützung der Unternehmen.
„Wir möchten Heidelberger Unternehmen gewinnen, die auf Weihnachtskarten verzichten und dafür an ‚HD hilft!‘ spenden. Das hilft den Flüchtlingskindern und spart Ressourcen. Statt der Weihnachtskarte können die Weihnachtsgrüße per E-Mail mit Hinweis auf die Spende versendet werden“, erklärte Lehmann.
Einige Unternehmen werden anlässlich ihrer Weihnachtsfeier an „HD hilft!“ spenden.
Neujahrskonzert setzt Schlusspunkt
Die Aktion „HD hilft!“ soll noch bis zum 1. Januar 2016 laufen. Seinen Abschluss findet das Spendenprojekt mit den Neujahrskonzerten der Heidelberger Sinfoniker und für diese, so lässt Eva Rössy durchblicken, sei auch schon eine „Überraschung“ geplant.
Spenden kann man nicht nur durch den Erwerb eines Buttons an einem der 150 Verkaufsstellen, sondern auch über folgende Spendenkonten: Heidelberger Volksbank, Kontoinhaber: Stadt Heidelberg, Zweck: Spende HEIDELBERG hilft, IBAN: DE38 6729 0000 0149 6159 97, BIC: GENODE61HD1 oder Sparkasse Heidelberg, Kontoinhaber: Stadt Heidelberg, Zweck: Spende HEIDELBERG hilft, IBAN: DE07 6725 0020 0009 2475 72, BIC: SOLADES1HDB.“