Viernheim, 29. Februar 2016. (red/pm) Extreme Wetterereignisse wie sinflutartiger Starkregen haben in der Vergangenheit der Stadt Virenheim immer wieder zugesetzt. Überflutete Straßen und vollgelaufene Keller waren die Folge. Nun will sich die Stadt rüsten und den zunehmenden Wetterextremen gewappnet entgegen stehen: Eine sogenannte hydraulische Gefährdungsanalyse soll Risiken analysieren und aufzeigen, an welchen Stellen das Kanalnetz verbessert werden müsste.
Information der Stadt Viernheim:
“Starkregen, Jahrhundertregen, sintflutartige Wassermassen oder extreme Regenereignisse. Was diese Begriffe in der Realität bedeuten, hat Viernheim in den letzten Jahren mehrmals schmerzhaft erfahren müssen. Überflutete Straßen, vollgelaufene Keller, ganze Straßenabschnitte glichen einer Seenlandschaft. Die Schäden waren immens. Es waren jeweils bis zu 300 Feuerwehreinsätze im Einsatz.
Solche extremen Wetterereignisse gehören nicht der Vergangenheit an. Im Gegenteil: Auch in Zukunft muss aufgrund des Klimawandels immer wieder mit gewaltigen, zerstörerischen Wetterkapriolen gerechnet werden.
Die Stadt Viernheim will hierfür gewappnet sein, kommunale Überflutungsvorsorge betreiben.
Dazu gehört eine nachhaltige und zukunftsweisende Entwicklung des städtischen Kanalnetzes einschließlich dessen womöglich weiteren Ausbaus. Ziel ist es, bei Starkregen einen möglichst überstaufreien Betrieb des Kanalnetzes sicherzustellen und Überflutungen zu verhindern,
betont 1. Stadtrat Jens Bolze.
Deshalb hat der Magistrat vor ein paar Tagen eine sogenannte hydraulische Gefährdungsanalyse (Überflutungsschutz) für das städtische Kanalnetz in Auftrag gegeben (Auftragssumme 61.381 €). Dabei werden Abflussvorgänge im Kanalnetz und ergänzend Überflutungen auf der Geländeoberfläche über Berechnungen simuliert.
Diese Risikoanalyse ist eine Investition in eine noch sicherere Zukunft, von der wir wichtige Handlungsempfehlungen für die kommenden Jahre erwarten.
Planerische Daseinsvorsorge ist gerade im Bereich Stadtentwässerung angesichts heftiger Starkregenereignisse aufgrund von immer deutlich werdender Klimaverschiebungen unerlässlich“, betont der Baudezernent. Notwendig sei in diesem Zusammenhang auch eine Aktualisierung des Generalentwässerungsplanes.
„Vor wenigen Monaten haben wir die Ergebnisse einer ausschließlich topographischen Analyse und die sogenannten Muldenlagen in Viernheim veröffentlicht. Mit der nun ergänzenden hydraulischen Gefährdungsanalyse gehen wir den zweiten wichtigen Aspekt an, insbesondere die Wechselwirkung mit dem Kanalnetz an sich sowie Wasserabflussvorgänge im Kanalnetz und auf der Oberfläche.
Sobald die Ergebnisse vorliegen, können sehr viel intensiver Beratungen auch für Private erfolgen sowie wichtige Entscheidungen zum Schutz der städtischen Infrastruktur (Schulen, Kita´s, Straßen etc.) vor Überschwemmungen getroffen werden. Wir verfolgen mit diesen Untersuchungen dabei einen Metaplan zur vorsorglichen, planerischen Gefahrenabwehr.“
Topographische Gefährdungsanalye mit interessanten Ergebnissen
Die in diesem Zusammenhang vom Amt für Stadtentwicklung und Umweltplanung für seltene Starkregenereignisse erstellte topographische Gefährdungsanalyse mit ausgewiesenen Muldenlagen im Stadtgebiet und der damit verbundenen Überflutungsgefahr bei Starkregen fand großes Interesse auch in den parlamentarischen Gremien und ist auf der städtischen Homepage im Einzelnen nachzulesen.”