Mannheim, 29. Mai 2016. (red/ms) Der Traum vom Aufstieg in die 3. Liga ist vorerst gestorben – im Relegations-Rückspiel gegen die Sportfreunde Lotte unterliegt der SV Waldhof Mannheim mit 0:2 im eigenen Stadion. Die Niederlage ist bitter für Fans, Mannschaft und Verein – der Rückhalt zueinander steht jedoch außer Frage.
Die Fan-Choreographie zum Anfang der Beginn der Partie ist eine Liebeserklärung an den Verein – und die Stimmung im nahezu ausverkauften Carl-Benz-Stadion (gut 22.000 Zuschauer) überwältigend. Tosender Jubel, frenetische Gesänge – und ohrenbetäubende Pfiffe bei jeder Ballaktion von Lotte.
Dann dauert es nur wenige Minuten – und die Stimmung kippt von Euphorie zur Schockstarre. In der 25. und 26. Spielminute treffen Nico Granatowski und Bernd Rosinger für die Sportfreunde Lotte.
Schwierige Situation
Damit war klar, wie schwierig es werden würde, zurück in die Partie zu finden. Nach der 2:0-Führung verlagerte Lotte das Spiel weiter in die ohnehin starke Verteidigung und wartete auf Gelegenheiten zum Konter. Aufgrund der Auswärtstorregel und dem torlosen Unentschieden im Hinspiel hätte der SVW im Anschluss drei Tore für den Aufstieg gebraucht.
Zwar erspielte sich der SV Waldhof einige gute Gelegenheiten und fing insbesondere zu Beginn der zweiten Halbzeit mit viel Druck an, die wirklich zwingenden Chancen blieben allerdings aus. Oft kam der letzte Pass nicht an.
Kurz nach Spielauftakt hat der SV Waldhof die erste Großchance – und verpasst das Anschlusstor um nur wenige Zentimeter. Ein Treffer und die Partie wäre womöglich ganz anders verlaufen. Doch das ist Konjunktiv. So bleibt es bei einer bitteren Niederlage für den SVW und einem insgesamt verdienten Sieg für die Sportfreunde Lotte, die die zwei großen Chancen, die sie hatten, effizient ausnutzten.
“Ich bin stolz auf meine Mannschaft”
Nach dem Spiel gratulierte Waldhof-Trainer Kenan Kocak den Konkurrenten zum Aufstieg. Es sei von Beginn an klar gewesen, dass Kleinigkeiten über Sieg und Niederlage entscheiden würden. Der erste Treffer habe einen großen psychologischen Vorteil für den Gegner gebracht. Er stellte unmissverständlich klar:
Ich bin stolz auf meine Mannschaft, auch jetzt in der schwersten Stunde, für das, was sie in den letzten Monaten auf die Beine gestellt hat.
Nichtsdestotrotz sei es natürlich extrem bitter, dass der Traum vom Aufstieg vorerst gestorben sei.
Unabhängig davon wurde wieder einmal klar, wie bedingungslos der Rückhalt der Fans zu ihrem Verein ist – obwohl in den letzten Spielminuten klar war, dass der SVW den Rückstand nicht mehr aufholen können würde, gab es Standing Ovations auf allen Tribünen und die Leistungen der letzten Monate wurden gewürdigt.
Und auch, wenn die Niederlage dadurch nicht weniger bitter wird. Wenn die Vergangenheit des Vereins etwas gezeigt hat, dann:
Der SV Waldhof steht wieder auf! Der SV Waldhof gibt niemals aus!