Ludwigshafen, 28. September 2016. (red/pm) Die BASF baut eine große Produktionsanlage für Acetylen. Sie soll Ende 2019 in Betrieb gehen und bestehende Altanlage ersetzen.
Information der BASF SE:
“BASF baut am Standort Ludwigshafen eine World-Scale-Produktionsanlage für Acetylen. Nach ihrer Inbetriebnahme Ende 2019 wird sie die bestehende Altanlage ersetzen.
Die neue Anlage wird über eine Kapazität von 90.000 Tonnen Acetylen pro Jahr verfügen und nach dem weltweit effizientesten Produktionsverfahren arbeiten.
Etwa 20 Produktionsanlagen am Standort Ludwigshafen nutzen Acetylen als Ausgangsstoff für viele weitere Produkte und Wertschöpfungsketten.
Acetylen als wichtiges Zwischenprodukt
„Mit der Neuanlage stärken wir den Verbund von BASF, indem wir die effiziente Versorgung des Standorts Ludwigshafen mit dem wichtigen Zwischenprodukt Acetylen sicherstellen. Damit tragen wir zur verbesserten Wettbewerbsfähigkeit bei und unterstützen das Wachstum der verschiedenen Acetylen-Wertschöpfungsketten“, so Dr. Stefan Blank, Leiter des Unternehmensbereichs Intermediates.
„Während unserer über 50-jährigen Arbeit in der Acetylen-Produktion haben wir die damit verbundenen Prozesse kontinuierlich weiterentwickelt. Entsprechend wird die neue Anlage in Ludwigshafen mit den weltweit modernsten technischen Einrichtungen und Prozessen arbeiten.“
„Als zentraler Ausgangsstoff für viele BASF-Produkte am Standort Ludwigshafen und für Folgeprodukte unserer Kunden ist Acetylen von großer Bedeutung für das Unternehmen. Die Einbindung der Anlage in unser Verbundkonzept bietet die Vorteile einer effizienten Ressourcennutzung, exzellenter Produktionssynergien und kurzer Lieferwege. Wir bauen damit langfristig die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Ludwigshafen weiter aus“, sagt Dr. Uwe Liebelt, Werksleiter des BASF-Verbundstandorts Ludwigshafen.
Vielseitig einsetzbarer Baustein
Durch ihr modernes Produktionsverfahren wird die Anlage den BASF-Verbund in Ludwigshafen stärken. Das Verfahren zeichnet sich durch eine hocheffiziente Rohstoffverwertung aus.
Dazu kommen die Nutzung von bei der Produktion entstehender Abwärme zur Energiegewinnung, eine höhere Ausbeute an Endprodukt und eine effiziente Nutzung der anfallenden Nebenprodukte.
Als vielseitig einsetzbarer chemischer Baustein ist Acetylen ein bedeutender Ausgangsstoff für viele Produkte des täglichen Lebens; Beispiele sind Arzneimittel, Kunststoffe, Lösemittel, Elektrochemikalien sowie hochelastische Textilfasern.
Kunden von BASF nutzen diese Produkte in der Automobil-, Pharma-, Bau-, Konsumgüter- und Textilindustrie. BASF betreibt seit dem Jahr 2000 eine weitere Acetylen-Anlage am Verbundstandort in Geismar/Louisiana/USA.
BASF-Chemiker begründete Acetylen-Chemie
Die Herstellung und Weiterverarbeitung von Acetylen ist eng mit dem Namen des BASF-Chemikers Walter Reppe (1892-1969) verbunden, der als Begründer der modernen Acetylenchemie gilt. Sein Ziel war die großtechnische Nutzung von Acetylen zur Kunststoffproduktion.
Auf dem Weg dorthin schuf er zunächst die Voraussetzungen für ein sicheres Arbeiten mit dem leicht entzündlichen und hoch reaktiven Acetylen-Gas unter hohem Druck.
Auf dieser Basis erforschte er in den 1930er Jahren vier grundlegende chemische Reaktionen mit Acetylen zur Erzeugung unterschiedlichster chemischer Verbindungen. Damit stellte der Chemie-Pionier die Weichen zur Herstellung unzähliger Produkte, die heute zur Lebensqualität beitragen.”