Mannheim, 28. September 2015. (red/pm) Am 24. September wurden der Preis „Beistehen statt Rumstehen“ gleich zweimal vergeben. Damit zeichnet der Förderverein “Sicherheit in Mannheim e.V.” Beispiele für Zivilcourage aus. So auch die von Sebastian Rhein und Siegfried Schleiner.
Information der Stadt Mannheim:
“Ein Fahrradfahrer wird in den Morgenstunden auf dem Friedrichsplatz zu Boden gestoßen, er wird getreten und geschlagen. Ein Passant eilt dem Mann sofort zu Hilfe und schafft es, dem Schläger die Schere, die er als Waffe bei sich hat, aus der Hand zu treten. Der Täter flüchtet. Ein weiterer Passant wird durch die Hilfeschreie aufmerksam und verfolgt den Täter, der in ein Taxi steigt. Geistesgegenwärtig merkt sich der Verfolger die Taxinummer und gibt sie an die Polizei weiter, so dass die den Täter wenig später direkt am Taxistand festnehmen kann.
Wenige Tage später: Ein Mann betritt am späten Abend einen Kiosk in der Neckarstadt. Dort findet er am Boden liegend den Kioskbesitzer, niedergestochen. Er eilt zur Tür, ruft lautstark um Hilfe, als plötzlich der Täter an ihm vorbei aus dem Kiosk rennt. Der Mann reagiert umgehend, läuft dem davonstürzenden Täter hinterher, um zu sehen, in welche Richtung dieser flüchtet. Dann kümmert er sich sofort um das Opfer. Durch die Hilfeschreie aufmerksam geworden, nimmt inzwischen ein weiterer Helfer zu Fuß die Verfolgung des Täters auf, kann ihn wenig später wiedererkennen und so zu seiner Festnahme beitragen.
“Daran kann man sich ein Beispiel nehmen”
Die Männer, die in den genannten Fällen mit Hilfe weiterer Passanten couragiert eingeschritten sind, sind der 33-jährige Mannheimer Sebastian Rhein und Siegfried Schleiner, 62 Jahre, aus Ludwigshafen. Sie wurden am 24. September mit dem Preis „Beistehen statt Rumstehen“ ausgezeichnet. Bei einer Feierstunde im Polizeipräsidium Mannheim überreichten Erster Bürgermeister und Sicherheitsdezernent Christian Specht und Polizeipräsident Thomas Köber eine Urkunde, einen Glaskubus mit der Inschrift „Beistehen statt Rumstehen“ und einen Einkaufsgutschein.
„Manche schauen weg – Sie aber haben hingeschaut und vor allem: Sie haben geholfen! Das erfordert viel Mut, ist absolut vorbildhaft und leider nicht selbstverständlich“, lobte Specht die Geehrten bei der Übergabe des Preises und ergänzte: „Wir unternehmen viel, dass sich die Bürgerinnen und Bürger hier in Mannheim sicher fühlen. Wenn sich aber darüber hinaus andere ein Beispiel an Ihnen und Ihrem Handeln nehmen, dann wird sich sowohl die subjektive als auch die objektive Sicherheit in Mannheim noch weiter steigern.“ Der Übergriff auf dem Friedrichsplatz hat am 24. Februar dieses Jahres stattgefunden, der Messerangriff im Kiosk am 2. März.
Über den Preis:
Der Förderverein Sicherheit in Mannheim e.V. (SiMA e.V.) zeichnet vorbildliches Verhalten in der Öffentlichkeit aus. Er trägt damit dazu bei, den Mut zum Eintreten für normgerechtes Verhalten und zum Schutz angegriffener bzw. gefährdeter Personen zu fördern und couragiertes Handeln zu belobigen. Er will der Unkultur des Wegschauens entgegentreten. So sollen gefährdete Personen in der Gemeinschaft hilfsbereiter Mitmenschen geschützt werden und dadurch sowohl die subjektiv empfundene wie auch die objektive Sicherheit in der Öffentlichkeit steigen.
Die Auszeichnung erhalten Menschen, die als Mannheimer Bürger oder im Bereich des Polizeipräsidiums Mannheim bei Bedrohungen von Mitmenschen interveniert haben, damit Problem- und Pflichtbewusstsein zeigten und dazu beitrugen, Straftäter zu verunsichern, Straftaten zu verhindern oder Opfern beizustehen. Für den Erhalt der Auszeichnung genügt ein formloser Bericht zur Darstellung des Sachverhalts an den Förderverein. Der Verein entscheidet im Einvernehmen mit dem Polizeipräsidium und der Stadt Mannheim über die Verleihung der Ehrung. Ausdruck der Ehrung sind der Glaskubus „Beistehen statt Rumstehen“ eine Urkunde und eine Ehrengabe.”