Mannheim/Rhein-Neckar, 27. August 2012. (red/la) Das Finale des Internationalen Ballonfestivals im Luisenpark war am Samstag vom Pech verfolgt: Regen und Wind verhinderten den gemeinsamen Start von 20 Ballonen. Das „Ballonglühen“ musste zudem ohne die Ballonhüllen stattfinden.
Von Reinhard Lask
Der Massenstart von 20 Ballonen im Luisenpark sollte die Krönung des „8. Internationalen Ballonfestival – Kurpfälzer Ballonzauber“ am Samstag sein. Doch das Wetter machte Michael Bering und den Fahrerteams aus sieben europäischen Ländern einen nassen und windigen Strich durch die Rechnung. Regen und starke Winde zwangen die Luftfahrer kurzfristig dazu alle Starts abzusagen. „Bei solchen Winden ist ein Start zu gefährlich“, sagte Behring.
Kurzfristige Startabsagen sind nicht ungewöhnlich. Gutes Ballonwetter kann gerade im Sommer schnell umschlagen. Schuld daran sind thermische Auf- und Abwinde, die Ballone in der Fahrt unkontrollierbar in die Höhe oder Tiefe reißen – oder gar die Ballonhülle zusammenpressen. Im Sommer ist die Thermik-Wahrscheinlichkeit tagsüber am höchsten, sodass die Starts überwiegend am frühen Morgen oder am Abend stattfinden.
Regen schadet den empfindlichen Ballonhüllen
Auch bei Regen bleiben Ballone im Materialwagen. „Die Hüllen bestehen aus sehr feinem Material“, erklärt Dirk Leboeuf, einer der 20 Ballonkapitäne. „Das Material saugt sich mit Regenwasser voll, sodass der Ballon zu schwer für den Start wird „, sagt er. Zudem schade die Nässe dem Hüllenmaterial und verkürzt die Haltbarkeitsdauer, die im Normalfall 500 Betriebsstunden beträgt. Reparieren geht nicht. Danach muss eine Neue her.
Nur ein kleiner Ballon mit dem Pilotenteddy Felix im Korb erhebt sich am Samstag in die Luft – und das nur etwas mehr als einen Meter. Ein Kapitän, der im wahrsten Sinne des Wortes mit beiden Beinen auf der Erde steht, hält den Ballon fest und zeigt den Kindern, wie Ballonfahren funktioniert. Ein kleiner Trost für die enttäuschten Kinder.
Das schlechte Wetter beeinträchtigte auch das Ballonglühen. Auf dem regennassen Rasen wollten die Fahrer ihre Hüllen nicht auslegen. Gegen 22:30 Uhr entschädigte ein „Glühen ohne Hüllen“ das Publikum. Hierbei glühten nur die Gasflammen, die über den stehenden Körben zur Musik-Choreografie loderten. Die Organisatoren gaben sich alle Mühe so viel von der ursprünglich geplanten Show wie möglich zu erhalten.
Dirk Leboeuf, und die anderen Ballonkapitäne waren zwar enttäuscht, aber nicht überrascht. „Das Wetter ist eben nicht planbar“, sagt er. Im kommenden Jahr wollen er und sein Team wiederkommen, denn der „Kurpfälzer Ballonzauber“ ist auch für die Fahrer jedes Jahr ein „tolles Erlebnis“.
(Auch wenn die Ballons dieses Jahr wegen schlechten Wetters nicht starten konnten – eindrucksvoll ist es trotzdem. Um zu wissen, wie so eine Ballonfahrt ist, bin ich vorher bei Dirk Leboeuf und seinem Team eingestiegen. Lesen sie hier die Reportage dieser Fahrt.)
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