Sinsheim, 25. August 2015. (red/pm) Seit Freitag wurden in Sinsheim etwa 730 Asylsuchende in einer Notunterkunft untergebracht. Aktuell kommen in Baden-Württemberg jeden Tag etwa 600 Menschen aus Krisengebieten an – so viele wie noch nie. Die Unterbringung erfolgt oft zweckmäßig, Notlösungen werden zu Standardzuständen. In Sinsheim gibt es einen Mangel an kindgerechter Ausstattung. Das Deutsche Rote Kreuz Leimen spendete aktuell einige Kinderbetten und Kinderwagen, um den dringlichsten Bedarf etwas zu lindern.
Information des DRK Leimen:
“Derzeit kommen täglich bis zu 600 Menschen in Baden-Württemberg an und müssen zur Durchführung des Asylverfahrens vorläufig untergebracht werden. Dies sind die höchsten Zugänge, die in Baden-Württemberg jemals zu verzeichnen waren. In Sinsheim wurde daher am Freitag eine weitere, zeitlich begrenzte Bedarfsorientierte Erstaufnahmestelle (BEA) für Flüchtlinge eingerichtet.
Das Regierungspräsidium Karlsruhe beauftragte hierzu am 20. August den Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Rhein-Neckar/Heidelberg e.V. mit der Inbetriebnahme einer BEA in den Hallen der Messe Sinsheim. Seit Freitag sind dort sukzessive rund 730 Menschen mit 40 verschiedenen Nationalitäten eingetroffen.
Immenser Organisationsaufwand
Die ankommenden Menschen sind sehr erschöpft und ausgesprochen dankbar für die Hilfe. Die Helfer der letzten Tage berichten, dass Ihnen durch die Flüchtlinge jede Menge Danksagung entgegen gebracht wurde. Ein derart herzlicher und hilfsbereiter Empfang sei wohl leider nicht immer der Fall.
Das Deutsche Rote Kreuz Leimen folgte am vergangenen Wochenende dem konkreten Notruf der aktiven DRK-Helferin Konstanze Hügel, welche auch in der Notunterkunft Sinsheim aktiv ist. Der Empfang und die Betreuung der am Wochenende eingetroffenen Menschen erforderten einen immensen Organisationsaufwand im ehrenamtlichen, wie auch im hauptamtlichen Bereich des Kreisverbandes.
Konstanze Hügel konnte gleich zu Beginn feststellen, „es treffen viele Familien mit kleinen Kindern ein, die dringend Kinderbetten und Kinderwägen benötigen, da Sie auf der Flucht nichts mitnehmen konnten“.
So vereinbarte der DRK-Vorstand aus Leimen binnen kürzester Zeit die Übernahme der Kosten, um hier den dringendsten Bedarf umgehend zu lindern. Es wurde Kontakt mit dem Möbelhaus Höffner in Schwetzingen aufgenommen. Der Möbelhausleiter Thomas Huck unterstützte die Aktion sofort und half auch bei der Beladung des DRK-Einsatzfahrzeuges. Zudem wurde umgehend Unterstützung in Form von Beratung und sehr günstigen Einkaufskonditionen bereitgestellt.
Am Samstagnachmittag konnten dann zusätzlich 10 Kinderbetten und 11 Buggies für die Flüchtlinge erworben werden. Erweitert wurde dies durch die Bereitschaftsleitung selbst, die über einen gebrauchten Kinderwagen in der Familie verfügte, der ebenso auf den Weg nach Sinsheim gebracht wurde.
Vier Helfer der Bereitschaft Leimen transportierten das Material umgehend nach Sinsheim und übergaben einen Großteil der Kinderbetten und Kinderwagen an Familien, die zum Teil völlig übermüdet in Sinsheim ankamen.
„Auch für die noch am Dienstag eintreffenden Familien sind noch Kinderbetten und Kinderwagen da, jedoch wird das Material nur den ersten Bedarf stillen“, so die Bereitschaftsleiterin Sandra Bähr, die mit der Fachberaterin Fatma Katalioglu des Möbelhauses Höffner in Schwetzingen die vorrätigen Mengen und Modelle abstimmte.
“Wir sind auf Spenden angewiesen”
Der DRK Ortsverein Leimen ruft daher die Bevölkerung in Leimen auf, diese Aktion finanziell und materiell zu unterstützen. Die Bereitschaftsleiterin Sandra Bähr: „wir können solch sinnvolle und vor allem direkte Aktionen nur umsetzen, wenn wir Geldmittel vorhalten und diese dann auch sofort in die Hand nehmen können. Wichtig für uns ist dabei, dass die Hilfe direkt bei Betroffenen ankommt. Das konnten wir am Samstag direkt sehen. Wir brauchen nun Geldspenden, aber auch Material. Wir suchen hier gut erhaltene Kinder-Reisebetten sowie alle Arten von Kinderwagen und Buggies. Diese werden wir nach Absprache beim DRK in Leimen annehmen und direkt dorthin bringen, wo sie benötigt werden. Am morgigen Dienstag kommen weitere 4-5 Busse und da brauchen wir diese Hilfe, um diesen Menschen zu helfen“.
Petra Uhlenbrock und Fabienne Burkard haben das Material direkt übergeben, „es ist absolut sinnvoll, den Müttern und Vätern die Kinderbetten und Kinderwagen direkt in die Hand zu geben, denn Säuglinge und Kleinstkinder schlafen auf Feldbetten nicht so sicher. Zudem entlasten Kinderbetten und Kinderwagen die Eltern erheblich und führen zu ruhigem Schlaf“, so die beiden unmittelbar nach dem Einsatz.
Kontaktinformationen
Sachspenden können beim DRK Leimen, in der Kreisgeschäftsstelle in Heidelberg oder direkt an der Messehalle 6 in Sinsheim abgegeben werden. Von besonderer Bedeutung sind aktuell folgende Sachspenden:
- Kinderwägen und Transportable Kinder-Reisebetten
- Herrenbekleidung in kleineren Größen (kein XL, XXL, etc.)
- Unterwäsche (Damen, Herren, Kinder)
- Schuhe (vor allem Herren, aber auch Damen und Kinder)
Unter dem Kennwort “Flüchtlingshilfe” können Sie an folgendes Konto Geld spenden:
Spendenkonto 12 882
Sparkasse Heidelberg, BLZ 672 500 20
IBAN: DE77672500200000012882
BIC: SOLADES1HDB
Ferner kann jeder persönlich helfen, der sich dazu in der Lage sieht. Nehmen Sie daher bitte Kontakt mit der Kontaktstelle des DRK in Heidelberg auf: fluechtlingshilfe@drk-rn-heidelberg.de oder telefonisch über das Infotelefon: 06221/1878333.”