Heidelberg/Rhein-Neckar-Kreis, 24. Juli 2015. (pm/red) Im August 2015 werden dem Rhein-Neckar-Kreis voraussichtlich 600 Flüchtlinge zugewiesen. Die Sporthalle des Berufschulzentrums Wiesloch wird derzeit für ihre Unterbringung vorbereitet – damit tritt das ein, was bislang vermieden werden sollte. Landrat Dallinger hatte vor kurzem in Weinheim erklärt, “das sei die letzte Möglichlichkeit” und eine “unwürdige Unterkunft”.
Information des Landratsamtes Rhein-Neckar-Kreis
“Die Zahl der Flüchtlinge, die aus Kriegs- und Armutsgebieten nach Deutschland strömen, wird immer größer. Auch für den Rhein-Neckar-Kreis ist es eine strategische Herausforderung, die vom Regierungspräsidium Karlsruhe zugewiesenen Menschen unterzubringen.
Unkalkulierbare Zuweisungen
Die Zuweisungspraxis sei immer weniger kalkulierbar, erläutert Stefan Becker, Leiter des für die Flüchtlingsunterbringung zuständigen Ordnungsamtes im Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis. “Nach aktueller Meldung der LEA werden uns im August 2015 voraussichtlich 600 Personen zugewiesen”, so Stefan Becker weiter. Deshalb wird jetzt die kreiseigene Sporthalle im Zentrum Beruflicher Schulen in Wiesloch für die Unterbringung der Asylbewerber vorbereitet.
Zuvor sind jedoch noch kleine Umbaumaßnahmen erforderlich. Unter anderem wird die Sporthalle mit einem Bodenschutz versehen, flexible Zwischenwände gestellt und mobile Betten aufgestellt. Daher wird die Halle bereits ab dem kommenden Montag, 27. Juli 2015 dem Schul- und Vereinssport nicht mehr zur Verfügung stehen.
Belegung der Halle ab 3. August mit 200 Personen
Die Kreissporthalle wird voraussichtlich ab dem 3. August 2015 mit bis zu 200 Personen belegt, die mangels Kochmöglichkeiten über eine Catering Firma verpflegt werden. Außerdem wird eine Security rund um die Uhr organisiert. “Wir sind bestrebt, diese Menschen zeitnah in andere Unterkünfte zu verlegen, damit die kreiseigene Halle ab November 2015 wieder für den Schul- und Vereinssport genutzt werden kann”, sagt der Ordnungsamtsleiter weiter.
Rund 2.400 Flüchtlinge sind derzeit im Rhein-Neckar-Kreis untergebracht, davon 1.350 in Gemeinschaftsunterkünften und 1.050 in Wohnungen bzw. Hotels als Notunterkünfte. Mit 2.900 neu zugewiesenen Flüchtlingen rechnet der Landkreis in diesem Jahr, deren Unterbringung bei weitem nicht gesichert ist. “Um Reserven zu haben, müssen wir auf Turnhallen zurückgreifen”, so Stefan Becker. Das sei für die betroffenen Schulen und Vereine aber auch für die Flüchtlinge keine optimale Lösung, aber “wir versuchen mit Trennwänden zumindest ein wenig Privatsphäre zu schaffen.”