Rhein-Neckar/Ladenburg, 22. Juli 2011. (red) 22 Absolventen der Martinsschule wurden heute in Ladenburg feierlich entlassen. Der Rektor Kurt Gredel verabschiedete seine Schülerinnen und Schüler mit seiner positiven Lebensfreude und Stolz: “Ihr habt das gelernt, was euch möglich war und uns alle und eurer Eltern damit beschenkt.”
Von Hardy Prothmann
Die Martinsschule in Ladenburg ist eine ganz normale Schule für besondere Kinder – 254 Kinder wurden hier im vergangenen Schuljahr unterrichtet, 22 wurden heute aus ihrer Schulzeit entlassen, fünf davon absolvierten die Außenklasse an der Werkrealschule Unterer Neckar.
Die Martinsschüler sind körperbehindert, teils schwerst. Lernen ist für viele von ihnen mit großen Mühen verbunden – ebenso für alle, die sie dabei unterstützen, ob Lehrer, Sonderpädagogen, Therapeuten, Hausmeister oder das Küchenpersonal.
Auf die Schulabgängerinnen und -abgänger warten neue Herausforderungen außerhalb der Schule. Einige wechseln zu beruflichen Bildungsträgern, andere beginnen direkt ein “Arbeitsleben” in speziellen Einrichtungen wie Behindertenwerkstätten.
Rektor Kurt Gredel betonte die besonderen Eigenschaften seiner nun ehemaligen Schülerinnen und Schüler: “Bei euch stand immer die Solidarität mit den anderen im Vordergrund. Ihr habt euch gegenseitig geholfen, gegenseitig gelacht und auch gegenseitig getrauert. Und ihr habt das gelernt, was euch möglich war und uns alle und eure Eltern damit beschenkt.”
Gredel ist ein Mensch, der den Mut nie verliert, sondern gibt: “Wer euch genau kennenlernen möchte, muss “gewohnte” Spuren verlassen – um eine Spur zu finden.” Weiter betonte der Rektor den besonderen Charakter der Schule als “offene” Schule, “in der sich viele begegnen können”. Sehr herzlich und ergriffen sagte er: “Es war schön mit Euch!”
Auf dem Programm standen Präsentationen der Klassen von Anke Stone und Ingrid Siller – humvorvolle Bildershows, die an die gemeinsame Zeit erinnerten. Die Schülerband und der Lehrerchor unterhielten musikalisch. Danach standen die Zeugnisübergaben auch für die Klassen von Bernd Nagel und Dagmar Pesek auf dem Programm.
Insgesamt wurde viel gelacht bei dieser Entlassfeier – während der Zeugnisübergaben sah man aber auch viele nachdenkliche Gesichter bei Eltern, Familienangehörigen und Freunden, dem Personal der Martinsschule oder Vertretern anderer Schulen, die ganz sicher die vergangenen Jahre erinnerten und an die kommende Zeit dachten.
Die Schulabgänger/innen waren da viel entspannter und freuten sich sehr stolz über ihre Zeugnisse.
Vertreter der Stadt Ladenburg, des Gemeinderats oder des Schulträgers Rhein-Neckar-Kreis waren, soweit wir das beobachten konnten, nicht anwesend – was von vielen Anwesenden bedauert worden ist.
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