Ludwigshafen/Frankenthal/Mainz, 19. Oktober 2016. (red/pol/pro) Bei einem Tauchgang im Hafenbecken des Landeshafens Nord haben die eingesetzten Polizeitaucher der technischen Einsatzeinheit Mainz heute gegen 12:30 Uhr die Leiche eines Mannes geborgen. Die Identifizierung der Person dauert noch an. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Frankenthal wird eine Obduktion des Leichnams durchgeführt werden.
Nach der Explosion von Transportleitungen am Montag auf dem Gelände der BASF im Hafengebiet des Landeshafen Nord sind damit bislang drei Menschen ums Leben gekommen. Vier weitere sind schwer verletzt und kämpfen um ihr Leben.
Polizeitaucher haben heute Mittag eine Leiche aus dem Hafenbecken geborgen. Der Einsatz der zwölf Beamten von der Technischen Einsatzeinheit Mainz begann gegen 11 Uhr. Um 12:30 Uhr hatte man die Leiche gefunden und geborgen.
Eine Leiche ist nach aktueller Auskunft der Staatsanwaltschaft noch immer nicht eindeutig identifiziert, da der Zustand des Leichnams keine äußere Identifizierung zulässt und die Gerichtsmedizin in Mainz “ausgelastet” ist. Insofern wird auch mit der Identifizierung der dritten Leiche erst in ein paar Tagen gerechnet.
Zur Identität der Toten gibt die Staatsanwaltschaft keine Auskunft. Gerüchteweise soll ein Toter Mitglied einer freiwilligen Feuerwehr und der heute geborgene Tote ein Matrose eines an der Unglücksstelle festgelegten Schiffes sein.
Darüber hinaus sind weitere fünf Personen schwer verletzt, mindestens 17 Personen leicht verletzt.
Hohe Anzahl an Personenschäden durch Störfall
Der aktuelle Störfall ist mit der hohen Anzahl der Personenschäden einer der dramatischsten Unfälle bei der BASF seit längerer Zeit.
Bislang ist immer noch vollständig unklar, wie es zu einem Brand und anschließenden Explosionen kommen konnte. Ebenfalls unklar ist, welche Stoffe gebrannt haben, da sich der Unfall in einem Rohrtrassengraben ereignete, in dem 28 Transportleitungen liegen.
Die Feuerwehr konnte nach dem Ausbruch des Feuers gegen 11:20 Uhr dieses dann am Abend gegen 21:30 Uhr löschen – allerdings liegt über dem Unglücksort eine rund ein Meter hohe Schaumdecke, die weiteres Austreten von Gasen verhindern soll. Damit ist aber eine “Inaugenscheinnahme” nicht möglich, um die Unfallstelle zu inspizieren.
Eventuell können die Ermittlungsbehörden heute am Nachmittag den Tatort in Augenschein nehmen.
Die Staatsanwaltschaft Frankenthal ermittelt wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung, fahrlässiger Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion sowie fahrlässiger Körperverletzung gegen unbekannt. Der Unglücksort ist als Tatort durch die Staatsanwaltschaft beschlagnahmt.
Die Unglücksstelle wird erst freigegeben, wenn die Ermittler ihre Untersuchungen abgeschlossen haben.
Es kommt weiter zu massiven Verkehrsbehinderungen, da Lkw, die die BASF anfahren, nicht zügig abgewickelt werden können. Insbesondere die Brunckstraße ist erheblich belastet.