Mannheim, 19. Januar 2015. (red) Aktualisiert. Gestern Abend wurde um 23 Uhr der Koranlehrer Bektas Cezik überfallen. Nach seiner Aussage sollen ihn drei schwarzgekleidete Männer um die 30 Jahre geschlagen und verletzt haben. Polizei und Staatsschutz ermitteln.
Nach Angaben der Polizei soll der Überfall in Seckenheim gegen 23 Uhr erfolgt sein. Das Opfer konnte sich auch mit Hilfe eines Gehstocks wehren. Die Täter hätten bei ihrer anschließenden Flucht “islamfeindliche” Parolen gerufen.
Die Polizei leitete umgehend eine Fahndung ein – diese blieb aber bislang ergebnislos. Das Überfallopfer wurde in ein Mannheimer Krankenhaus eingeliefert. Auf Facebook postete Bektas Cezik öffentlich sichtbar Fotos von sich im Krankenbett und einem geschienten Fuß. Dazu schreibt er:
Der Hass hat mich auch erreicht.
Gestern abend wurde ich von drei Islamhassern angegriffen.
Konnte mich noch gut verteidigen mit meinem Gehstock.Ohne meinen Gehstock werde ich nie wieder mein Haus verlassen, auch wenn ich ihn tatsächlich nicht mehr brauche.
Deswegen bitte ich jeden der islamisch aussieht vorsichtig zu sein und Abends nur mit Begleitung unterwegs zu sein.
Schwere Zeit für Muslime
Bektas Cezik engagiert sich in verschiedenen Organisationen als Koranlehrer und überzeugter Muslim. Er ist auch in der Mannheimer SPD aktiv. Es gibt zahlreiche Hinweise, dass er sich der Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs zurechnet. Eine islamische Bewegung, die in der Kritik steht, antidemokratisch und antisemitisch zu sein.
Aktualisierung: Meldung der Polizei von 14:44 Uhr
“Ein 45-jähriger Mann, der am Sonntagabend gegen 23:10 Uhr in der Kloppenheimer Straße zu Fuß unterwegs war, wurde Opfer von drei unbekannten Schlägern.
Er wurde nach eigenen Angaben plötzlich von hinten umgestoßen. Dann versuchten die Unbekannten mehrfach, den am Boden liegenden zu treten und zu schlagen. Aufgrund der Gegenwehr, die der 45-Jährige unter anderem durch den Einsatz seines Gehstockes leistete, ließen die Täter von der weiteren Tatausführung ab und flüchteten in Richtung Mannheim-Hochstätt.
Bei der sofort eingeleiteten Fahndung im Tatortbereich konnten keine tatverdächtigen Personen mehr festgestellt werden. Der Geschädigte, der nach dem Angriff über Schmerzen am Rücken und an den Beinen klagte, wurde vorsichthalber in ein Mannheimer Krankenhaus eingeliefert.
Der Hintergrund der Tat ist noch unklar und derzeit Gegenstand der Ermittlungen der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg. Als Personenbeschreibung ist lediglich bekannt, dass es sich bei den Angreifern um drei männliche Täter handeln soll, die maximal 30 Jahre alt waren und dunkle (braune/beige/graue) Kleidung trugen.
Bei seiner Befragung gab der Geschädigte weiter an, dass ein Zeuge den Vorfall beobachtet hat. Dieser wird dringend gebeten, sich beim Kriminaldauerdienst unter der Telefonnummer 0621/174-5555 zu melden.”